182.
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Ausgabe 182-Felatag, 26. Carmer 21 nach Hilgorad


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26. Carmer  -  Prozess gegen den Wegelagerer Talbin

Verhandlung offenbart gravierende Mängel in Malthuster Recht und Prozessordnung

Am 17. Carmer fand in der Burg zu Brandenstein die Verhandlung gegen Talbin, einen ehemaligen Rekruten der Malthuster Armee, statt. Da der Ankündigung des Prozesses nicht zu entnehmen war, welcher Untaten dieser angeklagt wurde, konnten die Prozessbeobachter völlig unvoreingenommen an der Verhandlung teilnehmen. Bereits beim Betreten des Verhandlungssaals wurden einige Eigentümlichkeiten offensichtlich. Wo sonst Kläger und Angeklagter sich gegenüberstehen, befand sich hier der Tisch des Angeklagten am Fuße des Richtertisches, was sich rasch damit erklärte, dass die Ankläger in diesem Prozess zugleich auch als Richter das Urteil sprechen würden. Dieser fade Beigeschmack verstärkte sich noch, als offenbar wurde, dass die dem Angeklagten zugewiesene Verteidigerin Nadeeda al Nuribad eine Soldatin der Malthuster Armee und damit eine Befehlsempfängerin eines der Kläger war, die zudem erst mit der Anklageverlesung überhaupt darüber informiert worden zu sein schien, wogegen sie ihren Mandanten eigentlich verteidigen sollte. Bis hierhin schien also alles für einen üblen Scheinprozess zu sprechen, dessen Verlauf keinerlei Auswirkung auf das Urteil erwarten ließ, das dem Angeklagten blühte. Umso überraschender wurde dann der tatsächliche Prozessverlauf.

Beim Erscheinen unseres Redakteurs hatten die Vertreter der Anklage, die Patrizierin Marnie Ruatha für das Lehen, der Unteroffizier Nicolai Tuljow für die Armee und der Dwarschim Bragthor Wuchthammer für das Volk der Dwarschim bereits ihre Plätze hinter dem erhobenen Richtertisch eingenommen, die Besucher fanden Platz auf mehreren den Saal flankierenden Stühlen. Mit etwas Verspätung wurde dann auch der Angeklagte unter schwerer Bewachung in den Saal geführt und fand gegenüber des Richtertisches Platz, seine Verteidigerin aufrecht und entschlossen neben ihm stehend. Im Folgenden wurde die Anklage verlesen, die sich auf folgende Punkte belief:
Für das Lehen:
- Hochverrat durch den Versuch, Unfrieden zwischen dem Lehen und dem Volk der Dwarschim zu schüren
- Friedensverrat, aus selbigem Grund
Für die Armee:
- Verstoß gegen Verhaltensvorschriften der Malthuster Armee
- Unerlaubtes Fernbleiben von der Schlacht
- Wissentliches Zuwiderhandeln gegen Befehle
Für die Dwarschim:
- Wegelagerei
- Versuchter Mord an Zwergen
Darauf gefragt, ob und wie weit der Angeklagte sich für schuldig befinden würde, wurden von der Verteidigung die Punkte „Verstoß gegen Verhaltensvorschriften“ und „Wegelagerei“ im Namen des Angeklagten eingestanden, alle anderen Anklagepunkte dagegen aber abgestritten.

So wurde die Verhandlung mit dem Anklagepunkt des Fernbleibens von der Schlacht und des wissentlichen Zuwiderhandelns gegen Befehle begonnen. Nach Ausführung des Unteroffiziers Tuljow sei für den Zeitpunkt der Überfälle des Angeklagten allen Rekruten und Soldaten der Armee die Teilnahme an einer Schlacht gegen die Sammler befohlen worden, ein Befehl, der nicht nur bei einem vorangegangenen Appell ausgegeben wurde, sondern auf Geheiß des Unteroffiziers auch von einem Rekruten schriftlich niedergelegt worden war. Dies wurde, ebenso wie die Abwesenheit des Angeklagten bei der Schlacht, vom einem als Zeugen aufgerufenen Rekruten der Armee auch so bestätigt. Die Verteidigung berief sich nun darauf, dass ein von einem Rekruten niedergelegter Befehl wohl kaum als verbindlich angesehen werden könne, da ein angefügtes „im Auftrag“ kaum genüge, um die Legitimität des Befehls abzusichern. Zudem verwies die Verteidigung auf die auch in der Malthuster Armee wie bei allen Truppen Siebenwinds übliche Praxis, gelegentliches Nichterscheinen nicht weiter zu verfolgen. So wären sogar in der konkreten Schlacht eine nennenswerte Zahl anderer Soldaten vom Rang des Rekruten aufwärts durch Abwesenheit geglänzt, ohne dass einer von ihnen auch nur gerügt worden wäre. Auf diese Verteidigung folgte ein längeres Wortgefecht zwischen der Anklage in Person des Unteroffiziers Tuljow und der Verteidigung über militärische Gepflogenheiten, das aber von der Patrizierin nach einiger Zeit durch das Fallenlassen der betreffenden Anklagepunkte fallen gelassen wurde. Spätestens hier zeigte sich auch, dass der erste Eindruck eines Schauprozesses getäuscht hatte, legte die Verteidigung doch unerschrocken ihren Finger auf jeden schwachen Punkt der Anklage und wusste ihren Mandanten entschlossen und wortgewandt zu verteidigen, ja ließ ihren Vorgesetzten gar so manches mal ziemlich hilflos erscheinen – ein Eindruck, der sich über den ganzen Prozess halten sollte.

Nach Fallenlassen dieser Anklagepunkte wurden als nächste Punkte der Friedensverrat und die Interessengefährdung am Malthuster Lehen verhandelt. Hier wurde dem Angeklagten vorgeworfen, er habe durch seine Straftaten als Mitglied der Malthuster Armee auf Grund und Boden des Lehens der Dwarschim die gerade erst wieder entspannten Beziehungen zwischen Malthust und den Dwarschim bewusst stören wollen, um so einen Friedensschluss zu verhindern oder gar einen Krieg zu provozieren. Da dies im fundamentalen Gegensatz zu den Interessen des Lehens stünde, wurde dies als Hochverrat gewertet. Als Beweis für seine Absicht wurde von der Anklage angeführt, dass der Angeklagte bei seinen Überfällen sein Uniformbarett zwar nicht getragen, aber mit sich geführt habe, anhand dessen er eindeutig als Malthuster Soldat zu identifizieren gewesen sei. Die Verteidigung führte ihrerseits an, dass der Angeklagte zu keinem Zeitpunkt der Überfälle Uniformteile der Armee getragen und sich auch nie als Soldat oder im Auftrag des Lehens handelnd ausgegeben habe. Zudem sei das Uniformbarett nur für Kenner als Bestandteil der Malthuster Armeeuniform identifizierbar. Zudem wies die Verteidigung darauf hin, dass ein Bündnis mit den Dwarschim zu diesem Zeitpunkt zwar verhandelt wurde, aber nicht offiziell existierte, ihr Mandant davon also nicht wissen musste und auch nicht gewusst habe. Aus diesem Grund konnte er auch nicht wissen, dass sein Handeln grob den Interessen des Lehens zuwiderlief. Als Gründe für die Überfälle wurde falsch verstandene Loyalität angeführt, da die Überfälle nur Bewohnern des Ersonter Inselteils gegolten habe und tatsächlich auch kein Malthuster oder Dwarschim zu Schaden gekommen sei. So wurde zwar zugegeben, dass das Handeln des Angeklagten die Interessen Malthusts auf Siebenwind gefährdet habe, eine Absicht wurde aber vehement abgestritten.

Als letzter Punkt des ersten Prozesstages wurde noch der versuchte Mord an Zwergen verhandelt. Hier wurde als Beweis von dem Dwarschim Bragthor Wuchthammer angeführt, dass der Angeklagte in vorhergehenden, gemeinsam mit den Dwarschim durchgeführten Übungen darin unterwiesen worden sei, wie man einen Dwarschim am wirksamsten bekämpft. Dabei soll er darüber informiert worden sein, dass das Benutzen einer Armbrust die einzig zuverlässige Methode sei, gegen einen im Nahkampf immer überlegenen Dwarschimkrieger zu bestehen. Aus der Tatsache, dass beim Angeklagten bei seiner Verhaftung eine Armbrust sichergestellt wurde, sei dem Kläger zufolge zweifelsfrei zu schließen, dass dieser auch vorgehabt habe, diese gegen Dwarschim einzusetzen. Offensichtlich war allein das Wissen um die Wirksamkeit von Armbrüsten zur Bekämpfung von Dwarschim in Verbindung mit dem Besitz einer solchen Waffe Grund genug für die Anklage des versuchten Mordes. Allerdings erwies sich diese Anklagebegründung scheinbar selbst in den Augen der beiden übrigen Ankläger als so abwegig, dass auch dieser Anklagepunkt ohne große Verhandlung fallen gelassen wurde. An dieser Stelle wurde die Verhandlung von der Patrizierin Ruatha unterbrochen und vertagt.

Zwei Tage später folgte der zweite Verhandlungstag, der diesmal ohne den Dwarschim Wuchthammer und auch in Abwesenheit des Angeklagten, da dieser scheinbar nicht zu wecken war. Um falschen Unterstellungen vorzubeugen wurde allen Prozessbesuchern die Möglichkeit gegeben, die Zelle des Angeklagten zu begutachten, wo dieser tatsächlich ohne erkennbare Zeichen von schlechter Behandlung und tiefschlafend vorgefunden wurde. Möglicherweise wurde ihm ein Schlafmittel verabreicht, wobei fraglich ist, von welcher Seite aus das geschehen sein sollte. Im Anbetracht der herausragenden Leistungen seiner Verteidigung und der wenigen, eher kontraproduktiven eigenen Beiträgen am ersten Verhandlungstag ist aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die eigene Abwesenheit dem Angeklagten nicht zum Nachteil gereichte.

Der zweite Verhandlungstag sollte recht rasch zu einem Abschluss finden, stand doch nur noch der Anklagepunkt des Hochverrats aus. Dieser Punkt wurde dann auch ebenfalls rasch fallen gelassen, als sich auf Anfrage der Verteidigung und nach einiger Verwirrung herausstellte, dass das gültige Malthuster Recht für das Lehen auf Siebenwind überhaupt keinen Hochverrat kennt. Konsequenterweise wurde auch dieser Punkt mangels rechtlicher Grundlage fallen gelassen.

So folgte in direktem Anschluss das Plädoyer der Verteidigung. Diese wies darauf hin, dass die Schuld des Angeklagten nur in den Punkten der Wegelagerei und der Befehlsmissachtung erwiesen sei, ein Friedensbruch wäre höchstens unwissentlich und ohne Absicht erfolgt. Entsprechend plädierte die Verteidigung auf Freispruch in allen anderen Punkten und folgendem Strafmaß für die nachgewiesenen Vergehen:
- So nicht bereits geschehen die unehrenhafte Entlassung aus der Armee
- Eine Entschuldigung für das Fehlverhalten beim Volk der Dwarschim
- Eine Entschuldigung für das Fehlverhalten bei der Malthuster Armee
- Ein Mond Verbannung aus dem Lehen
Für Wegelagerer sähe das Recht der Dwarschim der Verteidigung nach drei Tage Haft vor, welche durch die Haft vor und während dem Prozess bereits abgegolten sei, weshalb hierfür keine weitere Strafe mehr angemessen sei. Im Anschluss an dieses Plädoyer zogen sich die beiden verbliebenen Richter zur Beratung zurück. Danach folgten sie in der Schuldbestimmung der Verteidigung, legten aber ein teilweise abweichendes Strafmaß fest. So wurde der Angeklagte letztlich zu folgenden Strafen verurteilt:
- Unehrenhafte Entlassung aus der Armee
- Vier mal vier Peitschenhiebe
- Brandmarkung mit dem Malthuster Wappen
- Die Forderung der Dwarschim, dem Angeklagten die Waffenhand zu amputieren, wurde auf den Verlust zweier Finger der Waffenhand abgeschwächt.

Alles in allem verlief der Prozess so viel offener, als zu Beginn zu erwarten gewesen wäre, was sich nicht zuletzt an dem im Vergleich zur ursprünglichen Anklage überraschend milden Schuldspruch äußerte. Dennoch zeugte der Prozess von einigen gravierenden Schwächen in der Justiz des Malthuster Teils der Insel. So fehlt es dem Lehen an einem regulären Richter, wodurch diese Funktion kommissarisch von führenden Vertretern aus Verwaltung und Militär wahrgenommen werden muss. Dies führte aber im konkreten Fall zu der unglücklichen Situation, dass Kläger und Richter die selben Personen waren. Diese eigentlich unhaltbare Lage wurde aber immerhin teilweise dadurch gemildert, dass Unteroffizier Tuljow sich vornehmlich auf die Anklage konzentrierte, während Patrizierin Rutha sich weitgehend zurückhielt und eher moderierend in die Verhandlung eingriff. Auch die Wahl der Verteidigerin Nadeeda al Nuribad, deren souveräner Verteidigung der Angeklagte womöglich gar sein Leben zu verdanken hat, erfolgte nach Aussage des Unteroffiziers aus dem Grund dass „sie die Beste für diese Aufgabe“ sei – offenbar waren die Kläger und Richter also durchaus gewillt, dem Angeklagten wirklich Gerechtigkeit zukommen zu lassen und ihm die ernsthafte Möglichkeit zur Verteidigung zuzugestehen. Alles in allem kann man der Obrigkeit des Malthuster Inselteils wohl trotz aller Schwächen des Prozesses keinen bösen Willen vorwerfen. Eine gewisse Unprofessionalität muss aber wohl leider angemerkt werden, auch wenn zu erwarten steht, dass die Verwaltung in Brandenstein ihre Lehren aus dem Prozess zieht, so dass weitere Prozesse wohl deutlich souveräner ablaufen werden.

ARdM



26. Carmer  -  Gebet des Monds: Carmer

Es gibt immer eine Klippe, die noch niemand erstiegen.
es gibt immer einen Strom, den noch niemand durchschwommen,
es gibt immer einen Feind, den noch niemand bezwungen.
Doch ob Klippe, ob Strom, ob machtvoller Feind,
wir sind die Klinge, die Bellum selbst führt!
Wir sind der Stahl, den er in heißer Lohe schlug,
wir sind die Schneide, die er funkensprühend schärfte.
Wenn euer Herz bebt im Angesicht des Feindes, lasst es beben,
wenn die Furcht euch wie ein Fieber befällt, lasst sie brennen,
heißt das Beben willkommen, entfacht die Fieberhitze zur Glut,
denn es sind dieselben Kräfte, mit denen Bellum uns formte!

Ionas



26. Carmer  -  Neue Zeitungen auf Siebenwind

Die ein oder anderen Zeitungen auf dieser Insel sind bereits etablierte Einrichtungen, die für die unterschiedlichen Geschmäcker einiges zu bieten und für Schreiberlinge mit klammen Geldbeutel auch stets genug Arbeit haben. Da wäre der "Brandensteiner" bzw. das "Brandensteiner Hafenblatt" zu nennen, welches vor allem die Bewohner der Hafenstadt mit Neuigkeiten versorgt. Nicht zu vergessen natürlich auch das umstrittene "Freie Blatt", welches selbiges nicht vor den sprichwörtlichen Mund zu nehmen scheint und zuletzt natürlich der schon seit etlichen Götterläufen bestehende "Siebenwind Bote".
Doch in diesem Götterlauf kamen noch weitere Zeitungen hinzu. Nicht lange schien sich das "Falkenseer Handelsblatt" zu halten, welches in eine der vergangenen Ausgaben bereits besprochen wurde, denn leider wurde keine weitere Ausgabe mehr gesichtet.
Kürzlich wiederum erschien ein Blatt, welches sich "Das Klatschweib" nennt. Der Name der Zeitung ist zweifellos passend gewählt, denn um nichts weiter als Klatsch und Tratsch geht es in diesem Blatt. Amüsant und ein Zeitvertreib sicherlich, vor allem wenn man im Hospital oder beim Barbier warten muss, doch allzu ernst sollte man die darin gedruckten Artikel sicher nicht nehmen. Ähnlich der Gerüchteküche des Botens muten die Artikel an und wer der Gerüchteküche bisher nie etwas abgewinnen konnte, wird auch sicher am "Klatschweib" keine Freude haben - ganz anders verhält es sich natürlich, wenn man gerade am Boten die Gerüchteküche liebgewonnen hat. Auch gibt es aufgrund der Themenauswahl bereits erste Vermutungen, aus welchem Umfeld die Artikel stammen mögen, fehlt es doch ansonsten an einem Impressum. Es bleibt nun abzuwarten, welchen Weg dieses Blatt gehen wird, denn bis dato ist lediglich eine Ausgabe erschienen.
Ein weiteres Blatt, von dem nun sogar schon die dritte Ausgabe vorliegt, obwohl diese Zeitung erst kürzlich aus der Taufe gehoben wurde, ist die "Ersonter Postille". Der Titel sagt klar aus, welche Themen in diesem Blatt vornehmlich behandelt werden und man könnte es sicher auch als eine Art Gegenstück zu dem Brandensteiner Blatt ansehen, doch geht die Postille unzweifelhaft stärker ins Gericht mit etlichen Personen oder Gruppierungen. Auffallend stark sind die Zeilen getränkt von Spitzen gegen u. a. die Vertreter seiner Majestät auf dieser Insel, der Ritterschaft, sowie gegen die treu am Wall wachenden Angehörigen des Löwenordens, aber auch sogar gegen einen Geweihten des Bellums, seine Gnaden Lorence. Zugegeben ist es natürlich immer schwer, auch für die Schreiber des Botens, vollkommen objektiv zu bleiben. Zum einen sind Artikel nicht selten gefärbt von der Sichtweise der Person oder Personen, die man befragte, zum anderen auch durchaus von denen des jeweiligen Schreibers. Da es sich bei dem Herausgeber und hauptsächlichen Schreiber hinter dieser Zeitung um den Hauptmann der Ersonter Garde und Edelherr Waldemar Delarie selbst handelt, ist es aber auch wohl dem Punkt geschuldet, dass hier größtenteils die Sichtweise des Hauptmannes zur Geltung kommt.
Dennoch ist die Ersonter Postille, vor allem für Einwohner und Bürger des Ersonter Lehens auf Siebenwind, lesenswert, erfährt man durch dieses bemerkenswert rasch geschriebene und in Druck gegebene Blatt nicht nur, welches Benehmen man am Hofe und allgemein gegenüber Adeligen an den Tag zu legen hat (Zitat: "Brüste haben am Hofe nichts verloren." - Die Mahlzeiten des Hofkochs dürften wohl nun ohne Hühner- und Entenbrüste etwas weniger facettenreich ausfallen), sondern auch von den neuesten Begebenheiten des Lehens. Doch gilt es bei dieser Zeitung, wie auch bei jeder anderen dieser Insel, stets einen Punkt zu beachten, der wohl jedem Botenschreiber irgendwann klar wurde - hinter jeder "Wahrheit" stecken meist noch weitere "Wahrheiten" und einzig der Allwissende kann beurteilen, welche wirklich ist. Anzumerken hierbei sei auch die Reaktion der Freifrau Aurora auf die erste Ausgabe, der noch ein Hinweis auf den Verfasser fehlte. So fragte sie nicht nur im "Ersonter Kessel", wo sie die Ausgabe fand und las, wer hinter den Blättern stecken möge, sondern erwähnte auch, dass die Zeitung nicht gänzlich bei der Wahrheit geblieben wäre und verbrannte sogleich eine der Ausgaben im Kamin der Taverne.

Felis



26. Carmer  -  Traktat über die gute Stube der Dichtung

Da nahm ich eines Nachmittages den Besen zur Hand. Und ich maß langen Schrittes von der einen Ecke zur der anderen vier mal die eigene Länge. Das Fegen ging mir leicht von der Hand und die großen und die kleinen Buchstaben flogen nur so durch die Stube. Da flüsterten sie, dort scherzten die einen, da sprachen sie weise, dort lästerten sie leise. Wir drehten uns, nicht immer war es ein Kreise, wir haschten uns und begaben uns auf die Reise. Aber ein Ankommen wollte uns nicht gelingen. Und wenn ich mir recht überlege was mich damals in Bewegung hielt, dann war es ein Ende der Reise mitnichten, sodass wir einander hegten und stets von vorne begannen. Als mir aber der Besen die letzten Borsten gelassen und ich mich von der Erschöpfung habe hinlegen lassen, da hielten sie inne und es war mir seltsam, denn mir kam in den Sinne, ob ich wohl ein greiser sei, der nicht mehr alle Tasse im Schranke dabei. Als ich sie danach gefragt, da schüttelten sie sich und einander. Als ich mich weiter beklagt, da schüttelten sie mich. Als ich mich wieder erhoben, da waren sie aufgeregt und auseinander gestoben. Doch nach einem neuen Besen sollte ich nicht suchen, ich lachte, bereit endgültig die Ordnung und Sauberkeit zu verfluchen. So gab ich nach und setzte mich zu ihnen. So wurden sie ruhiger und stellten sich vor. Ich schwieg still und schenkte ihnen ein offenes Ohr, als ich zu sehen begann und da erst begriff. Sie waren die Dichtung, das Meer meiner Träume, ich das Schiff, auf einer Sandbank auf Grund gelaufen. Da schrie der Schalk in mir und ich begann zu lachen. Die Buchstaben waren Worte geworden bereit sich zum Satze zu formen. Im Meer eines Textes da schwimm ich mich frei, da ist mir das halten von Normen einerlei, da ist mir das Hemd näher als die Hose, da schieß ich mit jedem Schuss eine Rose. Da gilt mir das Glück als meine Schwester, da hab ich für alle meine Lieben und Leiden weiche Nester. Da ist ein Morgen noch ein Aufbruch, ein guter Tag gewünscht nicht ein Ausspruch, eine flakernde Laterne ist in mir die Ruhe und meine Wünsche passen in keine Truhe. Dann schlag ich die Augen auf und sehe sie sind fort. Der Besen ruht vollborstig an seinem rechten Ort, die Stube ist staubig und ich fühl mich traurig. Wo ist die Dichtung brüll ich und such im Gebälk. Bis es klopft. Klopft. Klopft. Klopft. Und meine Stimme sagt mir:" Sie ist in deinem Kopf..."

Verfasst und erdacht - und vermutlich dadurch klopfend um den Schlaf gebracht - von Haldur Toda.



26. Carmer  -  Bardenduo erobert Falkensee

Erst vor kurzem erreichten zwei junge Barden die Insel Siebenwind - Paule "Hicks" Hickings und Bastian "Basti" Vega. Schon kurz nach der Ankunft stellten sie sich der hiesigen Bevölkerung mit Auftritten in den Tavernen, allen voran im "Ersonter Kessel" in Falkensee, vor und bewiesen mit ihren Texten, aber auch in Gesprächen an der Theke, angenehmen Wortwitz und Schlagfertigkeit. Ohne Zweifel erinnern sie damit auch an die zwei bekannten Barden Archie und Eliath, welche vor allem auf dem letzten Lichthochfest für lose Unterkiefer bei den einen, Gelächter bei den anderen mit solch legendären Gassenschlagern wie zum Beispiel "Schinkenbrot" sorgten. Es darf nun gespannt sein, was das neue Bardenduo an weiteren Stücken parat hält und ob diesen zwei Musikanten noch weitere vom Festland her folgen werden.

Felis



26. Carmer  -  Über die Natur von Gerüchten

In den letzten Monden kamen immer häufiger Gerüchte in die hiesigen Publikationen. Sei es nun die Gerüchteküche im Siebenwindboten oder seien es Blätter welche sich ganz und gar dem Klatsch und Tratsch verschrieben haben. Mehr als einmal kam es inzwischen dazu dass der Siebenwindbote wegen der Gerüchte angegangen wurde und genauso oft mussten wir uns verteidigen. Opfer von Gerüchten sind oftmals verletzt und fühlen sich entweder verleumdet oder peinlich berührt. Allzu häufig werden diese Personen aber auch noch deutlich schlimmer verunglimpft als zuvor, da die Worte aus der Publikation allzu gern als wahr betrachtet werden.
Immerwieder habe ich mich als Diener Astraels gefragt ob ich die Gerüchteküche weiter bestehen lassen kann oder ob ich sie nicht besser schließe im Dienste der Wahrheit. Ich habe dennoch jedes Mal davon Abstand genommen und mich darauf verlassen, dass unsere Leser klug genug sind um Gerüchte als solche zu betrachten und nicht als Wahrheiten. Die Gerüchteküche war gerade aufgrund ihrer scheinbar offensichtlichen Übertreibungen und des humoristischen Beigeschmacks immer sehr beliebt.
Nun kam es jedoch vor kurzer Zeit dazu, dass ich am eigenen Leib erfahren habe welche Auswirkungen solche Gerüchte haben können. Ich bin einem Gerücht nachgegangen, welches mehr als einmal in den hiesigen Zeitungen proklamiert wurde und ich habe ein Stück Wahrheit gefunden und viel Leid, welches durch die Verbreitung dieses Gerüchtes entstand.
Das Freudenhaus Falkensees, die lasterhafte Händlerin, das liederliche Weibsbild Vela. All diese Worte und noch schlimmere habe ich gehört. Zuerst als Gerüchte, später mit hämischem Unterton und noch später als lebensbedrohliche Waffe gegen eine Frau in unserer Mitte. Natürlich stecken in vielen Gerüchte einige Funken Wahrheit und gerade in diesem steckte auch einer. Fräulein Vela war das als was sie nun bezeichnet wird, doch in diesem Fall ist das Wort „war“ das entscheidende. Jeder von uns hat in seiner Vergangenheit Dinge getan oder erlebt, welche ihn geprägt haben, mit welchen er nicht glücklich ist oder welche er am liebsten rückgängig machen würde. Ich selbst habe vieles erlebt und auch wenn ich meinen Dienst an Astrael nun nicht mehr als Novize ausführen würde, hätte mich dieses Leben so sehr geprägt, dass ich schwer ein völlig anderer Mensch ohne diese Aspekte werden könnte. Ich glaube genau das ist nun auch bei Fräulein Vela der Fall. Natürlich hat sie weiterhin eine reizende, vielleicht auch provokante Art an sich, doch unter diese Fassade hat sich etwas entscheidendes geändert. Fräulein Vela hat einen festen Gefährten, der sie durch diese schwere Zeit der Umstellung begleitet und ich hoffe sie wird bald viele Freunde in der Stadt haben, welche ihr diesen Weg leichter gestalten und ihr nicht in den Rücken fallen. Die Viere vergeben und die Viere lassen es immer zu dass man zu ihren Tugenden zurückfindet, also lasst uns nicht den Fehler begehen zu engstirnig zu sein und dieser tatkräftigen Frau einen Platz in unserer Mitte geben.

Ionas



26. Carmer  -  Siebenwind Allerlei

- Schwarzmagische Umtriebe -
In den letzten Tagen kam es wieder häufiger zu Übergriffe mit Hilfe schwarzer Magie. Gerade auf den Wegen zwischen Falkensee und dem Schlachtenpass kam es mehrfach zu Überfällen durch einen Magus und seine erhobenen Skelette. Die Bevölkerung wird daher gewarnt und um besondere Vorsicht gebeten. Desweiteren gab es auch einen Vorfall mit einem Dämon, welcher mitten in Falkensee erschien und dort sein Unwesen trieb, sowie Übergriffe auf scheinbar beliebige Personen um deren Blut zu erhalten.

- Geplanter Bau eines Schreins zu Ehren Vitamas -
Der Orden der Tränen Vitamas plant den Bau eines Schreins zu Ehren der Herrin Vitama. Dieser soll seinen Platz nahe Seeberg an der Straße finden und dort den Reisenden einen Hort der Ruhe und des Friedens bieten. Derzeit befindet sich der Bau noch in der Planung, doch nimmt die Kirche gerne Sach- und Geldspenden an um diesen Schrein noch schöner gestalten zu können.

Die Redaktion



26. Carmer  -  Anhaltende Umbauten in Seeberg

Immer mehr Gebäude entstehen in der Burg am Sickerschlund

Einige Zeit ist es inzwischen her, dass die alte Garnison Seeberg großflächig umgebaut und um eine Oberburg erweitert wurde, um als neue Heimstatt der Ritterschaft der Sieben Winde und Verwaltungssitz des neu geschaffenen Lehens Seeberg zu dienen. Von jeher als Festung angelegt blieb Seeberg auch nach den Umbauten eine sehr kompakte Anlage, der es aber dennoch durch ihr schlüssiges Erscheinungsbild gelang, eine eher gemütliche und beschauliche Atmosphäre zu verbreiten. Im Laufe der Monde und Jahre jedoch hat sich das Gesicht der Siedlung zunehmend gewandelt. Bedingt durch den immer stärkeren Zuzug von Bewohnern, zuletzt gar der königlichen Magieakademie, wurden immer wieder Um- und Anbauten vorgenommen, die das Erscheinungsbild Seebergs inzwischen gravierend geändert haben. Wo einen beim Durchschreiten der Tore einst eine stimmige Siedlung erwartete, die trotz ihres Festungscharakters noch Freiräume und Grünflächen aufwies, begegnet man jetzt einem unzusammenhängend anmutenden Gemisch verschiedenster Gebäude, die sich in alle Lücken und Nischen zu quetschen scheinen. Die einst recht markant frei stehende Kapelle verschwindet fast hinter dem neu gebauten Handelshaus, der Appellplatz ist schon lange durch eine Mietskaserne überbaut und wo sich einst stolz und schlank der Turm des Hofmagus erhob klebt inzwischen ein Mauergewirr aus Marmor an der Felswald, das aussieht, als wäre ein Teil des Falkenseer Hochelfenviertels hier vom Himmel gestürzt und einfach liegen geblieben.
Gewiss, es ist nicht verwunderlich, dass bei den ewigen Streitereien und Scharmützeln zwischen Brandenstein und Falkensee die friedliebenderen Bewohner der Insel zunehmend Zuflucht im neutralen Seeberg suchen und dass diese irgendwo Unterkunft finden müssen. Gewiss ist es alles andere als einfach, diesen neuen Wohnraum in einer kompakte Festung wie Seeberg zu errichten. Und gewiss kann die neue Belebung Seeberg nur gut tun, traf man doch in der heute so belebten Taverne oder den von Gästen, stolzen Bewohnern und würdevollen Magiern durchschrittenen Straßen kaum eine Menschenseele. Dennoch ist der bauliche Wandel, der mit dieser Veränderung einher gegangen ist, sehr zu bedauern, hat doch Seeberg dadurch einen großen Teil seines architektonischen Charmes verloren.

ARdM



26. Carmer  -  Anzeige

Die Lehensverwaltung zu Brandenstein sucht dringend einen neuen Lehensrichter. Bewerber sollten frei von Vorstrafen und von untadeligem Lebenswandel sein. Persönliche Integrität, Menschenkenntnis und Objektivität werden vorausgesetzt, Vorkenntnisse als Richter, Kläger oder Verteidiger sind erwünscht. Interessenten mögen sich mit der Lehensverwaltung in Brandenstein in Verbindung setzen.



26. Carmer  -  Leserartikel: Bericht zum 51. Ordenskonvent des Löwenordens

Am Vierentag, den 12. Querlar im Jahre 21 nach Hilgorad traf das Konvent des Löwenordens im Nordturm des Walles zum 51. Konvent zusammen. Anwesend waren 14 Mitglieder des Löwenordens sowie die Gäste Akora Dur und Meister Brogar der Dwarschim. Für jene die nicht wissen was dies bedeutet, das Konvent ist die Vollversammlung aller Mitglieder des Ordens und auch das bedeutenste Organ zum Erhalt selbigens. Im Konvent genießt ein jeder Löwe ab dem Rang des Streiters eine Stimme, wobei auch die Meinungen von Aspiranten und Anwärtern sowie Gästen gehört werden. Alle bedeutenden Entscheidungen des Ordens, sei es die Details seiner Mission zur Verteidigung gegen den Einen und der Rückeoberung des Ödlandes, die Beförderung seiner Mitglieder als auch die Ernennung seiner Meister werden von auf einem Konvent gefällt, wobei die Mehrheit der Stimmen die Entscheidung trägt.

Auf 51. Konvent wurde indessen ich, Toran Dur, mit der schweren Aufgabe der Ordensleitung versehen und diene somit nun als Meister des Löwenordens. Gleichzeitig wurden Benedict Rabenfels, ehemals 2. Waffenmeister zum 2. Ordensmeister ernannt und wird als mein Stellvertreter dienen während Tyrus Helbas, Diener Bellums und ehemaliger Ordensmeister, der nun frisch aus dem Ruhestand zurück gekehrt ist, zum 2. Waffenmeister ernannt wurde und dort mit seinem Wissen und Tugenden helfen wird die Streiter des Ordens zu lenken. Die Ordensleitung gratuliert auch Cedric Rotfuchs und Erik Pedran welche beide einstimmig vom Konvent zu Streitern des Ordens ernannt wurden und sogleich ihren Schwur leisteten.

Des weiteren wurde vom Orden ein Name erwählt, welcher nun das Geschenk des Ordeo Bellums, eine dem Herren des Kampfes gesegnete Klinge, zieren soll und jene Klinge soll von nun an Löwenbann heißen. Sie wird dem Orden als Waffe gegen den Einen dienen und einen ehrenvollen Platz im noch zu errichtenden Schrein des Herren innerhalb des Walles erhalten, so soll sie der Bann aller Feinde des Löwenordens werden.

An dieser Stelle freut sich der Orden auch bekannt geben zu dürfen dass sowohl das ehrenvolle Volk der Dwarschim, als auch das Lehen Malthust den Wallpakt unterzeichnet haben welcher ein Freundschaftsvertrag zum gemeinsamen Kampf gegen den Einen und ein Versprechen für gegenseitige Hilfe darstellt. Beide Vertragspartner zählen seit jeher zu den besten Verbündeten des Ordens und so wurde heute auch der Dwarschim Brogar, Bragar krell Bragarim, vom Konvent zum Ehrenlöwen und Abgesandten der Dwarschim im Konvent des Ordens gewählt, mit der Aufgabe dort den weisen Rat der Dwarschim einzubringen und die Absprache zwischen beiden Verbündeten noch weiter zu verbessern.

Toran Dur, Meister des Löwenordens



26. Carmer  -  Leserartikel: Das Fest zum 50. Konvent des Löwenordens

Ein Bericht für den Boten von der Ordensleitung

Am Felatag, den 8. Querlar 21 nach Hilgorad lud der Orden der wachenden Löwen nach Falkensee zu einem Fest anlässlich des 50. Konventes des Ordens ein, welches zudem auch das vierjährige Bestehen des Ordens darstellt. Eingeladen wurden alle Bewohner der Insel, insbesondere jedoch die Freunde und Verbündeten des Löwenordens, darunter die Ritterschaft der Sieben Winde, die Kirche der Vier, die Ecclesia Elementorum, die Dwarschim, die Magierakademie zu Falkensee und das Lehen Malthust, welche auch alle jemanden zu dieser Versammlung schickten welche im Astraelschrein zu Falkensee in Anwesenheit von Gnaden Guntram Sonnacker, welcher zudem der Emissär der Kirche im Orden und Ehrenmitglied ist, stattfand.

Der Löwenorden erschien mit leichter Verspätung, verursacht durch kleinere Mängel an den Uniformen einiger Mitglieder, mit einem Dutzend Streiter, angeführt vom 2. Ordensmeister Toran Dur und Waffenmeister Tarjas. Die Zeremonie wurde mit einer Begrüßung durch Toran Dur eröffnet und mit einem Segen, ausgesprochen durch Gnaden Sonnacker fortgesetzt. Im nachfolgenden sind die Reden des 2. Ordensmeisters und die Worte der hohen Gäste.

Ansprache des 2. Ordensmeisters Toran Dur
Es ist mir eine besondere Freude und Ehre diesen Anlass mit euch feiern zu dürfen. Als wir vor über vier Jahren den Löwenorden als eine Zusammenarbeit der Magierakademie, der Kirche und der werten Ritterschaft ins Leben riefen hat zweifellos keiner von uns erwartet dass er heute noch existieren würde.
Aber 50. Konvente später stehen die Löwen in großer Zahl und genauso mutig wie früher hier und erfüllen noch immer ihre Pflicht. Wir hatten große Erfolge, ich erinnere nur an den Feldzug gegen den Schwarm der mit der Belagerung des Feuerbergs und der Vernichtung der Schwarmkönigin in den Tiefen ihrer Festung. Oder an die zahlreichen Schlachten zur Verteidigung des Grünlandes. Wir hatten Rückschälge. So gedenken wir auch jenen Löwen die im Kampf gefallen sind, allen voran Ordensmeister Tyan Balt. Aber auch anderen. Darrien Serano, Payen Maree und viele mehr die den Orden zwischenzeitlich verlassen haben um ihre Aufgaben andernorts zu erfüllen. Doch haben wir auch nie vergessen dass jeder unserer Erfolge nur deshalb möglichwar weil mutige Verbündete uns zur Seite standen mit Rat und noch öfter mit Tat.

Dieser Anlass dient auch dazu diese Verbündeten und Freunde zu feiern allen voran natürlich die Ritterschaft der Sieben Winde die ihre schützende Hand stets über den Orden gehalten hat. Die Kirche der Vier und ihre Orden, die Dwarschim von Kesselklamm, die Nortraven von Vänskap, die Völker der Elfen, die Magier der Akademie und seit neuestem auch die Lehen; der Dank der Ordensleitung gehört ihnen allen.

Heute wollen wir dieses Jubiläum des 50. Konventes dazu nutzen gemeinsam den Schwur der Löwen zu erneuern. Hierzu hat sich der Graf freundlicherweise bereit erklärt den Schwur im Namen seiner Majestät entgegen zu nehmen, so wie ich Gnaden Custodias und Thorn bitten würde ihn im Namen der Viere entgegen zu nehmen. Zusätzlich dazu würde ich auch Hohepriester Lazalantin bitten für die Enhor diesen Schwur entgegen zu nehmen da auch die Ecclesia immer ein treuer Verbündeter war und der Orden die Enhor mit dem Respekt behandelt der ihnen gebührt.

Ansprache von Graf Hagen Robaar:

Die letzten Jahre haben vieles gezeigt. Sie haben gezeigt, wozu eine uneinige Insel im Stande ist, sie haben gezeigt, was Eigensinn und das Streben nach dem eigenen Vorteil für die Insel bedeuten. Sie haben aber auch gezeigt, dass es unverbrüchliche Streiter gibt, die das Wohl der Insel und ihrer Bewohner zuforderst sehen.
Keine Nordleute wachen am Wall.
Keine Zwerge.
Weder die Lehen Falkensee, noch Brandenstein, noch Seeberg.
Aber der Orden der wachenden Löwen.
Diese Insel und ihre Bewohner können kaum ermessen was sie jenen dort, den Löwen, tatsächlich schulden. Eine Schuld, die sich nur schwer abtragen lsst. So ist es mir ein Bedürfnis, den Löwen hier die Ehre zuteil werden zu lassen, den ganzen Orden samt und sonders mit dem Großen Ehrenband auszeichnen zu dürfen auf das er jenes stolz an seinem Banner trage.

Alle anderen mahne ich jedoch: Nehmt euch diesen Orden als Beispiel.
Für Pflicht.
Für Ehre.
Für das Leben dieser Insel.

Ansprache von Brogar, Bragar krell Bragarim:
Hom ich will keine langen Reden halten, da mein Bart noch nicht lange
auf dieser Insel lebt. Aber mein Bart ist immer stolz wenn er mit den Streitern des Löwenordens in den Kampf ziehen kann. Ihnen gebührt alle Ehre für die Dienste die sie für alle leisten Die Verteidigung gegen die Dunkelheit!

Ansprache von Maltheus Thorn, Diener Bellums:

Diese Streiter dieses Ordens beweisen eines, selbst dann wenn sie in unmittelbarem Kontakt zur manifestierten Finsternis stehen, und jenes was sie zeigen, lässt sie unumsößtlich sein und bringt ihnen Tag ein Tag aus den Sieg über den Schatten, nämlich ihr fester unverrückbarer Glaube. Sie kämpfen wahrlich mit dem Segen Bellums.

Ansprache von Lorence, Geweihte Bellums:
Brogar hat es sehr gut gesagt. Euch gebührt die höchste Ehre für eure Taten. Und der Schwertherr sieht eure Bemühungen. Ihr streitet tapfer und ohne Furcht für die gerechte Sache und so will euch der Orden vom heiligen Schwerte Bellums ein Zeichen der Ehrbietung zukommen lassen. Als Zeichen eures treuen Dienstes an dem Schwertherren und als Mittel zum Kampf wider der Bedorhungen aus der Ödnis soll diese, dem Herren gesegnete Klinge in den Besitz eures Ordens bergeben. Möge jene Klinge eurem Orden stets als Zeichen des Wohlwollens des Herren Bellums dienen.

Nach Beendigung der Ansprachen leiste der Löwenorden den folgenden traditionellen Schwur, welcher von Graf Hagen Robaar von Saalhorn als Vertreter seiner Majestät, von Gnaden Sonnacker als Vertreter des Herren Astrael, von Gnaden Lorence als Vertreter Bellums und von Hohepriester Lazalantin als Vertreter für die Enhor entgegen genommen wurde.

Ich gelobe
bei den hochheiligen Vieren und Vater Bellum,
Mutter Vitama, all den Göttern und dem König, treu
zu dienen, wie deren Wille und die Heiligkeit
der Missionen des Ordens es vorsehen.

Meine Kraft dem Orden, mein Herz dem König,
mein Geist den Göttern.

Bei deinem Schwerte, Bellum, schwöre ich auf
den Kampf gegen den Namenlosen. Nicht eher werde
ich ruhen, bis dass meine Aufgabe erfüllt ist,
oder Vater Morsan mich zu sich ruft.

Nachfolgend zog die Versammlung in einem Fackelzug, ebenfalls eine alte Tradition im Löwenorden, nach Falkensee und ließ den Abend in der dortigen Taverne bei Speis und Trank festlich ausklingen.

Ordensleitung des Löwenordens, 2. Ordensmeister Toran Dur



26. Carmer  -  Leserartikel: Duell des doppelten Johann Tiberias

In den frühen Zyklen des 24. Querler hat sich am Falkenwall ein gewaltiger Zweikampf zugetragen. Ein als "Doppelgänger" benanntes Wesen hat heute den Magus Johannes Tiberias zu einem Duell herausgefordert. Kurz nachdem diese Forderung ausgesprochen wurde, der Adeptus Tiberias hatte gerade das Walltorhaus verlassen mit dem Verweis er wolle sich vorbereiten, erschien aus dem Ödland eben selbiger wieder. Ein zweiter Johannes Tiberias. Der Adeptus kam auf Rufen zurück zum Torhaus. Beide Tiberias begutachteten einander, der aus dem Grünland stammende Tiberias beschwerte sich darüber das der aus dem Ödland stammende Tiberias seine Gestalt wohl nicht treffend nachahme da er keine Bartzöpfe möge. Es kam zu einem Wortgefecht ehe es dann zum Kräftemessen der beiden kam. Erst schien es als würde der Ödland Tiberias im Kampf obsiegen,
gewaltige Kräfte wurden von beiden in den Kampf geworfen. Am Ende jedoch obsiegte der wahre Tiberias wenn auch stark angeschlagen über den falschen Tiberias. Oder auch nicht? Näheres wird man wohl nur von ihm selbst erfahren.

Ein begieriger Leser



26. Carmer  -  Impressum

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Stellvertreter: Novize Ionas
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