165.
Ausgabe

Ausgabe 165-Mittentag, 23. Dular 19 nach Hilgorad


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23. Dular  -  Kronmark Siebenwind

Mancher Leser wird bereits von der Ankunft ihrer wohlgeborenen Exzellenz Beladriel Blättertanz, Baronin von Harpenstein zu Tiefenwald erfahren haben. Und Viele mögen darüber rätseln, was dieser Besuch zu bedeuten haben mag. Eben dieser Frage nachzugehen traf sich der Bote mit Conrad Bejnkirchner, dem Secretarius ihrer Exzellenz, in der Feste Finianswacht, wo dieser die Güte hatte, entsprechende Fragen zu beantworten.

Der Secretarius legte dar, dass auf Geheiß seiner Majestät König Hilgorads das Lehen Siebenwind aufgelöst und die Insel als eine der wenigen Kronmarken direkt der Herrschaft des Königs unterstellt werde. Ihre Exzellenz Beladriel Blättertanz wurde von seiner Majestät dazu als Truchsess bestellt, um seinen Willen auf Siebenwind zu vertreten. Als direkte Sprecherin seiner Majestät wird folglich das Wort der Baronin, sobald sie das Truchsessamt offiziell übernommen hat, gleichbedeutend mit dem Wort des Königs selbst sein.

Im Rahmen dieser Veränderung wird auch der große Inselrat neu strukturiert und die Aufgabenverteilung zwischen Ritterschaft und Rat neu geregelt werden. Secretarius Bejnkirchner betonte allerdings, dass es keineswegs Ziel dieser Umstrukturierung sei, den bestehenden Institutionen ihre Kompetenzen zu entziehen. Es sei im Gegenteil Ziel der Baronin, die weitgehende Selbstverwaltung Siebenwinds weiter zu unterstützen und nur dort einzugreifen, wo direkte Interessen des Königs betroffen seien.

Wie genau die Änderungen im großen Inselrat ausfallen werden und wie die Kompetenzen in Zukunft zwischen den Institutionen der Insel verteilt werden sollen ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar, unter anderem deswegen, weil dies unter Beteiligung der betroffenen Institutionen bestimmt werden soll. Der Bote wird diese Entwicklung auf jeden Fall weiter verfolgen und berichten, sobald es neue Erkenntnisse gibt.

ARdM



23. Dular  -  Brief seiner Majestät an die Bewohner Siebenwinds

Durch die Baronin wurde unter anderem ein gesiegeltes Schreiben seiner Majestät überbracht, welches sich an das Volk Siebenwinds richtet, in dem er noch einmal seinen Dank für die Treue und den Einsatz der Inselbewohner ausspricht. Der Bote druckt an dieser Stelle eine Abschrift des Briefes, um seinen Teil zur Verbreitung dessen Inhaltes beizutragen.



An das geliebte Volke Siebenwinds,

voller Dank und Huld’ schaut das Königspaar zu Euch, dem Volke Siebenwinds. Groß waren die Taten der Helden dieser Insel und auch groß sind die Hoffnungen und Erwartungen, die das Königshaus in jene Insel legen.

Aus jenem Vertrauen und dem Dank heraus, habe Seine allerheiligste Majestät beschlossen, dem Volke Siebenwinds in seiner Treu’ die Machenschaften der Insel anzuvertrauen.

So sei Siebenwind angenommen als eines der Stammlande seiner allerheiligsten Majestät. Eine freie Königsmark sei es nun, denn wurde es unter seiner allerheiligsten Majestät genommen und besiedelt.

Seine direkte Vertretung sei hier die Truchsess, welche des Königs direkte Vertretung darstelle mit allen ihr gegebenen Rechten und allein dem König schulde sie Rechenschaft. Sie werde die Insel in die Hände des Volkes legen. Ihr zur Seit stehe weiterhin die Ritterschaft der Sieben Winde, der fortan ein ansässiger Orden sei, welcher weiterhin die Ordnung und das Licht seiner Majestät und der Viere in die Lande trage.

Die ewigen Viere seien auf unseren Wegen!

Im Auftrag ihrer Majestät
Erster Sekretarius des königlichen Hofes



23. Dular  -  Geweihte des Ordens der lieblichen Rose auf Siebenwind

Am Sonnentag den 24. Dular kamen die Gesandten des Ordens der lieblichen Rose aus Papinstadt auf die Insel. Mit ausgelassener Fröhlichkeit schritten sie auf den Markt und versetzten die Anwesenden in großes Erstaunen. Die Kleider der Geweihten waren prächtig anzusehen und die Lebenslust die sie versprühten ansteckend.
Die Gruppe aus vier Geweihten, der Bellumsgeweihten Elaja Eichenstark und den drei Vitamageweihten Madlain Felanar, Rhavenna Lilienfeld und Vincent, will einige Zeit auf der Insel bleiben, vieles erzählen und noch mehr erfahren.
Aber nicht zuletzt tragen sie eine wichtige Botschaft bei sich welche auch der Siebenwindbote veröffentlichen will




Liebe Schwestern und Brüder,

erfahrt von der unendlichen Liebe der Mutter. Am letzten Festtage zur Feier des Geschenks des Rausches erhielt Mutter Evendra vom Orden der goldenen Ähre Vitamas eine Vision. Die Mutter selbst trug ihr auf, eine neue Form des Bundes zwischen zweier Liebenden zu verkünden. Dieser soll fortan „Rosenbund“ genannt werden. Die alte Form des Bundes wird aber durch den Rosenbund nicht ersetzt sondern ergänzt. Um Verwechslungen zu vermeiden wird er „Smaragdbund“ genannt werden.

Im Gegensatz zu der vergänglichen Rose, hält der Smaragd ewig. Dies ist auch die wichtigste Neuerung des Rosenbundes. Er kann wieder getrennt werden. Doch der Reihe nach. Entscheidet sich ein Liebespaar sich aneinander zu binden, hat es die Wahl zwischen dem Rosenbund und dem Smaragdbund. Wählt es den Rosenbund so empfängt es den Segen der Mutter. Das dazu notwendige Ritual kann bereits von einem Novizen durchgeführt werden und erfordert folgende Schritte: Das Paar fasst sich an einer Hand, der Diener der Mutter bindet einen Faden um die beiden Handgelenke der Liebenden (Kein Tuch wie beim Smaragdbund!), dann erteilt der Diener der Mutter den Segen. Damit ist der Rosenbund geschlossen. Die Liebenden leben fortan in Gemeinschaft. Es steht ihnen aber frei sich – in Übereinkunft mit ihrem Partner! – auch mit anderen Kindern der Götter das Nachtlager zu teilen. Sollte es der Mutter gefallen dabei ein Kind zu schenken, so sind Männer dazu verpflichtet für das Kind und die Mutter zu sorgen. Beiden Partnern steht es frei den Bund daraufhin wieder zu trennen, mit einer Ausnahme: Wenn innerhalb des Bundes ebenfalls ein Kind unterwegs oder bereits da ist. In diesem Fall kann der Bund bis zum Erreichen des 14. Lebensjahres des Kindes nicht getrennt werden. Es ist weiterhin möglich mehrere Rosenbünde nacheinander zu haben, niemals jedoch gleichzeitig und schon gar nicht gleichzeitig mit einem Smaragdbund. Das Trennungsritual kann ebenfalls von einem Novizen durchgeführt werden. Dazu wird eine Perle in Essig aufgelöst und dieses Getränk den beiden Partnern gereicht. Dies soll ein Zeichen sein für die Vergänglichkeit des Schönen und der Bitterkeit des Abschieds. Anschließend sind beide Partner wieder frei. Der Rosenbund kann auch von gleichgeschlechtlichen Partnern in Anspruch genommen werden. Für den Smaragdbund ist dies weiterhin Auslegungssache der Diener.

Die Diener des Mutter haben vor dem Schließen des Bundes beide Liebenden genau über diesen und seine Möglichkeiten aufzuklären, ebenso über die Möglichkeiten eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden.

Am Smaragdbund ändert sich nichts. Paare die bereits den Smaragdbund geschlossen haben, können diesen nicht mehr trennen. Er ist ewig.

So geschrieben im Jahre 19 nach Hilgorad von Schwester Wanja im Auftrag der Versammlung des Ordens der Mutter zu Draconis.

MMdM



23. Dular  -  Nachruf auf Sire Fedral Lavid

Lege mich nieder auf die kalte Erde,
Dort wo schon so viele gefallen

Lege mich nieder auf die kalte Erde,
Dort wo schon so viele gefallen

Wenn sie kommen, werde ich standhalten,
Unerschrocken mich dem Kampfe stellen

Gedanken an meine Frau und mein Kind nehmen mir die Furcht,
Als Götterboten stehen sie mir bei

Mein Schweiss und Blut werden die Wärme meiner Seele
an die umkämpfte Erde für ewig weitergeben

Sagt einmal ein Gebet für mich,
Schliesst die Augen.

Ritter sind durch ihre Taten und ihren Ruf unsterblich.



Am Endtag den 5. Dular 19 nach Hilgorad fiel Sire Fedral Lavid zu Siebenwind in seinem letzten Kampf gegen die Bedrohungen aus dem Ödland. Bei einem heftigen Angriff untoter Kreaturen auf den Wall wurde der schon zum Dunkeltief schwer verwundete Ritter von etlichen Angreifern niedergerungen und verstarb kurz darauf.
Graf Hagen Robaar von Saalhorn und Siebenwind sowie die Freifrau und königliche Richterin Solos Nhergas bargen den Leib des Ritters und brachten ihn in die Burg Finianswacht. Alle Hilfe von Seiten der Heiler, Magier und Geweihten war vergebens und so erlitt Fedral Lavids Familie, die Ritterschaft und mit ihr die gesamte Bevölkerung einen schweren Verlust.

Schon in den frühen Tagen der Besiedlung Siebenwinds prägte Fedral Lavid das Bild der Insel. Er gründete die Brandensteiner Reiter, einen inselweiten Botendienst und stand zudem als einfacher Krieger und Kriegsnachrichtenbote seinen Mann im andauernden Kampf gegen die Schergen des Einen. In dieser Zeit machte er sich in der damals noch jungen Ritterschaft einen Namen als zuverlässiger und tapferer Mann.
Später dann entschied er sich seinen Weg als Diener des Königs noch weiter zu beschreiten und ging mit dem Segen des Hochgeweihten Anaih Ellent seine ersten Schritte zum Ritterdasein. Er lernte an der Kriegerakademie zu Seeberg und seine Leistungen wurden mit einer Knappenschaft beim damaligen Hochmeister des Falken, Sire Siegfried Steiner, ausgezeichnet. In weniger als einem Götterlauf wurde Fedral Lavid bereits Ritter und in wenigen weiteren Monden, aufgrund seiner vielfältigen Leistungen beim Aufbau Falkensees und seiner allseits respektierten und warmen Persönlichkeit, schon Hochmeister des Falken.
Als Ritter bekam er die Aufgabe, die neue Hauptstadt Falkensee zu errichten und zusammen mit vielen Männern und Frauen arbeitete er ohne Scheu mit Hacke und Schaufel in der Hand an den ersten Häuser der bald darauf blühenden Stadt.
Die darauffolgenden Götterläufe verbrachte er mit den vielfältigen Aufgaben eines Ritters, er kümmerte sich intensiv um das Wohl der Armen und Schwachen und auch bei den nichtmenschlichen Völkern genoss er großen Respekt. Abseits seines Lebens als Ritter war er treusorgender Ehemann und liebevoller Vater. Anijane Lavid lernte er in der Kriegerakademie kennen und lieben und später schenkte Vitama dieser Liebe als größtes Geschenk einen Sohn: Jonah Lavid.
In den letzten Monden seines Lebens zog sich Fedral Lavid etwas zurück und widmete seine Zeit dem Studium der Fremdsprachen, so konnte er schon gut orkisch, khalandrisch, nortravisch und ein wenig auch die Sprache der Dwarschim.
Am Dunkeltief 18/19 nach Hilgorad wurde er bei einem Kampf mit einem Dämonen schwer verwundet und sein Bein von dämonischer Kraft verderbt. Lange Zyklen und Tagesläufe bangten viele Menschen um ihn und erst durch das Abnehmen des Beines konnte das Leben des Ritters gerettet werden.
Trotz dieses Schicksalsschlages und entgegen allen Widrigkeiten stellte sich Fedral Lavid abermals mit all seiner Kraft und seinem Mut den Bedrohungen aus dem Ödland und fiel in diesem, seinem letzten Kampf.

Am Sonnentag den 14. Dular, dem Tag des Saatfestes, wurde eine Messe im Tempel Falkensee abgehalten und in stiller Andacht den Taten und dem Wesen von Fedral Lavid bedacht.
Nach der Messe trafen sich die Trauernden und Geweihten um zusammen in einem Fackelzug dem Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen. Getragen von vier Rittern ruhte der Leichnam von Fedral Lavid auf einer Bahre und ging so seinen letzten Weg durch die Stadt, welche er so stark geprägt hat.
Beigesetzt wurde der Ritter zwischen den Bäumen nahe des Walles und sehr still waren die letzten Momente in denen jeder noch einmal Abschied nahm.

Tiefe Trauer spricht aus den Gesichtern derer die ihn kannten und tief sitzt der Schock in der Bevölkerung der Insel. Doch reißt ihn der Tod auch aus unseren Reihen, so findet er doch nun seinen Eingang in Morsans Hallen und wird stets in unserer Erinnerung lebendig bleiben als der idealistische, zupackende und zutiefst beeindruckende Mann der er war.

MMdM



23. Dular  -  Festtag Vitamas

Am Mittentag den 3. Dular konnten die Gläubigen Siebenwinds über einen Teppich aus Blüten in den Tempel zu Falkensee treten um den Festtag Vitamas zu feiern. Schon im Vorfeld war der Markt mit den Farben der heiligen Mutter geschmückt worden und auch die Brunnenstatue erstrahlte im neuen Glanz. Der junge Anwärter Loredis hatte Blumen gestreut und alles für die Messe und die anschließende Feier vorbereitet.
Als es dann schließlich soweit war und die Gläubigen im Tempel Platz genommen hatten, begrüßte Hochwürden Sandelholz alle und gab einen Überblick über den Verlauf der Messe. Erst danach erhob sich die gesamte Gemeinde um zu beten.

Junge Göttin, Allesgebährende Mutter, Herrin der Erneuerung,
Wir beten in deinem Angesicht, zu hoffen auf seinen Segen.
Mögest du uns segnen und schützen, so wie du es in der Vergangenheit getan hast.
Schenke uns den Frieden,
Gib und die Freiheit zu finden unseren Weg.
Und lass uns diesen deinen Tag gemeinsam feiern.

Nachdem sich die Gemeinde wieder gesetzt hatte begann seine Hochwürden mit der Predigt für diesen Tag. Gespannt lauschten alle den weisen Worten des Geweihten und manch einer fühlte in sich wie sie auf fruchtbaren Boden fielen.
Seine Hochwürden sprach über den Respekt und die Rücksicht vor seinem Gegenüber, unsere Gefühle bei einem Streit und die wiederstreitenden Gedanken in einer solchen Situation. Weder verurteilte er noch sprach er jeden von solchen Dingen frei, doch er ermahnte uns unser Handeln stets zu überdenken und unsere Fehler selbst zu erkennen auf dass wir das nächste Mal mit mehr Erfahrung in solche Situationen gehen können.
Doch wieso sollen wir überhaupt Rücksicht aufeinander nehmen? Seine Hochwürden Sandelholz stellte diese Frage den Gläubigen und begann dann schon selbst weiter auszuholen. Er sprach die gütige Herrin mit ihrem Beinamen „die Liebende“ an und fragte abermals in die Menge der Gläubigen: „Wenn ich euch nun sage „Liebe“, was fällt euch dazu als erstes ein?“ Die Reaktionen aus den Reihen waren so unterschiedlich wie jeder im Saal verschieden war zu seinem Nachbarn. Und doch waren alle Antworten richtig und jede spiegelte einen Aspekt der heiligen Mutter wieder.
Seine Hochwürden schließlich sprach von der Nächstenliebe die für Rücksicht, Hilfe und Respekt dem Nächsten gegenüber steht. Egal wie groß ein Streit auch sein mag, man sollte stets beachten dass auch unser Gegenüber Gefühle hat und dass wir diese nicht verletzen sollten. Abschließend zu dieser Predigt ermahnte seine Hochwürden die Gemeinde diese Worte mit zu nehmen und beim nächsten Streit daran zu denken.
Als nächstes begann die erste Weihe des jungen Anwärters Loredis. Hochwürden Sandelholz sprach einleitende Worte über die Bedeutung der Novizenweihe und verdeutlichte so auch den anwesenden Gläubigen die Tiefe und Bedeutung dieser. Alsdann ließ er den jungen Anwärter vor sich treten und griff nach einem gefüllten Kelch auf dem Altar. Er trank einen kleinen Schluck und goß einen Schluck als Gabe an die Götter in das nebenstehende Kohlebecken, bevor er den Kelch an den jungen Anwärter weiterreichte. Man sah Bardas Loredis an dass ihm dieser Schritt bewusst war und auch wie nervös er dabei war. Schließlich trank er selbst einen Schluck aus dem Kelche und reichte ihn zurück an seine Hochwürden welcher selbst noch einen Schluck nahm und dann seinen Finger in den Wein tauchte um damit dann dem neuen Novizen Vitamas einen nach oben geöffneten Halbkreis auf die Stirn zu zeichnen bevor sich dieser feierlich als „Novize Bardas Loredis“ erhob.
Im Anschluss wies seine Hochwürden noch auf das Fest im Anschluss an die Messe auf dem Markt hin und stimmte sodann das Schlussgebet an.

Höre du fruchtbarer Acker und du erhabener Wald,
lausche mir gurgelnder Bach und wildes Getier.
Des Lobes voll ist mein Herz für unsere Herrin,
die Schönste aller Götter, die herzlichste unter den Vieren.
Ihr kundiger Arm lässt Pflanzen und Tiere entstehen, die mich nähren.
Ihr liebliche Mund weist mir die Kunst des Singens und Musizierens.
Ihre weißen weichen Brüste lassen mich schauen was Leidenschaft ist.
Ohne all das mag und kann ich nicht leben.
Du machst meinem Leben Sinn und Lust
Liebreizende Göttin, Herrin der Fruchtbarkeit.

Im Anschluss an die Messe trafen sich die Gläubigen zu Speis und Trank und fröhlichem Beisammensein auf dem Markt. Viele Gläser wurden geleert und manch ein Lied hörte man an diesem Tag noch auf den Straßen. Lange wurde gefeiert und auch in manch einer Taverne sah man noch bis in die frühen Zyklen die Menschen traulich beisammensitzen um diesen Festtag der gütigen Herrin zu feiern.

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23. Dular  -  Stellenausschreibung: Bibliothekar

Die Baronin Beladriel Blättertanz sucht für eine neue öffentliche Bibliothek in Brandenstein einen zuverlässigen und rechtschaffenden Bibliothekar, der sich der vielfältigen Aufgaben in einer solchen Einrichtung annimmt. Der Bewerber sollte nach Möglichkeit ein Magus oder Hochelf sein, jedoch sind auch andere Bewerbungen willkommen.
Gutes Gehalt und ein interessanter Arbeitsplatz werden geboten. Wer sich für diese Aufgabe geschaffen fühlt, wird gebeten sich an die Baronin zu wenden.



23. Dular  -  Ankauf von Büchern

Für den Aufbau der öffentlichen Bibliothek in Brandenstein werden noch Bücher von der Baronin angekauft. Verschiedenste Werke, von der Magiekunde über die Poesie bis hin zur Lehrfibel zum Schmiedehandwerk, werden gerne gesehen.
Die Verkäufer werden gebeten sich an den Sekretarius der Baronin zu wenden oder nach einer Besetzung des Postens an den Bibliothekar.



23. Dular  -  Siebenwind Allerlei - Neuigkeiten auf der Insel

- Vitamabund des Sire Dueff mit der Dame Leyah -
Am 16. Duler schloß Sire Dueff, Lehnsherr des Unterlehens Südfall den Vitamabund mit der Schneiderin Leyah im Tempel zu Falkensee. Seine Hochwürden Sandelholz führte die Zeremonie und im Anschluss feierten die frischvermählten in Burg Finianswacht. Der Siebenwindbote wünscht dem Paar alles Gute und Vitamas Segen.

- Verderbter Wald bei Südfall -
Der früher noch lichte Wald bei Südfall hat sich in den letzten Monden und insbesondere seid dem beginnenden Vitama auf beinahe erschreckende Weise verändert und ausgebreitet. Die dichtstehenden Bäume, das Gebüsch und die anderen Pflanzen lassen es kaum noch zu das Gebiet zu betreten und man bekommt den Eindruck der Wald würde dazu getrieben auf diese Weise zu wachsen.
Wenn man sich durch das dichte Gehölz geschlagen hat kann man an einer lichteren Stelle im Wald eine ungewöhnliche und erschreckende Entdeckung machen: Ein kahler Fleck der die eigenartigsten Gefühle und Eindrücke vermittelt die alle mit Tod, Angst und Verzweiflung zu tun haben. Dunkle Magie wäre eine Möglichkeit und sicher gibt es noch hunderte andere. Wir berichten genaueres sobald wir mehr wissen.

- Rattenplage in Falkensee -
Einige Tage lang wurde unsere Stadt von etlichen Ratten und sehr üblem Geruch heimgesucht. Durch den beherzten Einsatz der Freifrau Nhergas, des Knappen Zacharias Gropp, des Herrn Aurelius Elanor und des Rattenfängers Niklas konnte die Ursache der Plage – allerlei Abfall vor dem Abfluss - beseitigt und die Ruhe der Stadtbewohner wiederhergestellt werden. Der Siebenwindbote appelliert an die Bürger die Stadt sauberer zu halten und größere Abfallstücke nicht in die Kanäle zu werfen.

- Geschenk Vitamas für Sire Caeden Ecanas und Hafenvogtess Marnie Ruatha -
Am 2. Dular in den späten Zyklen kam auf dem Hof der Hafenvogtess Marnie Ruatha in Brandenstein ein Knabe als erstes Kind dieser Verbindung auf die Welt. Der Siebenwindbote wünscht dem neuen Bewohner Tares und seinen Eltern alles Gute.

- Unruhen in Falkensee -
Am 6. Dular wurde die per Haftbefehl gesuchte Raela gestellt und sollte zur Burg Finianswacht gebracht werden, als sich einige Orken und Leute aus dem Viertel gegen die Verhaftung der Gesuchten auflehnten. Es kam zu großen Unruhen in der Stadt, in deren Verlauf Sire Steiner mit Hilfe einer Flammenwand angegriffen wurde und schwer verletzt in die Burg gebracht werden musste. Sein Pferd verendete in den Flammen. Die Stadt wurde nach diesem Angriff abgeriegelt und die Garde, die Stadtwache und einige Freiwillige fahndeten nach den Übeltätern. Nach kurzer Zeit wurde wieder Entwarnung gegeben und der Übeltäter wurde offenbar gefasst. Der Sire befindet sich schon wieder auf dem Wege der Besserung und auch die Gesuchte Raela befindet sich im Gewahrsam der Ritterschaft.

- Volkszählung in Falkensee -
Am 6. Dular fand in der Markttaverne die erste Volkszählung der Bewohner Falkensees statt. Ein jeder mit eigenem Haus, eigener Wohnung, Mietshaus oder jedweder sonstigen Schlafstätte in der Stadt war vorgeladen sich melden zu lassen. Frau Jannaia Lavrial nahm von jedem Name, Rasse, Geschlecht, Beruf und Verweildauer auf der Insel auf und ließ auch die Möglichkeit zu sich nachträglich zu melden offen.
Der Siebenwindbote unterstützt dies und bittet jeden Bewohner der Stadt der sich noch nicht gemeldet hat seine Daten am Rathaus Falkensee abzugeben.

- Weihen im Tempel zu Falkensee -
Am Endtag den 10. Dular fanden im Tempel zu Falkensee im kleinen Rahmen zwei Weihen statt. Der Anwärter Alois Theodorus empfing die Novizenweihe und der Novize Vincent Ebenstein wurde Geweihter. Eine kleine Schar von Gläubigen und einige Geweihte aus dem Ordo Belli wohnten der Zeremonie bei und gratulierten den beiden im Anschluss auf sehr herzliche Weise.

MMdM



23. Dular  -  Stellenausschreibung: Hafentaverne

Die neu renovierte Hafentaverne in Brandenstein sucht nach verlässlichen Schankleuten sowie einem fähigen Koch für den Tavernenbetrieb. Geboten werden Unterkunft und auf Wunsch Waren der umliegenden Bauernhöfe sowie ein frei verhandelbares Festgehalt.

Des weiteren sei es jedem freien Schankwirt oder Koch freigestellt, die Räumlichkeiten der Hafenschenke auf eigene Rechnung und Verantwortung zu nutzen, so er diese pfleglich behandelt. Ein Gehalt oder sonstige Entlohnungen werden dafür allerdings natürlich nicht geboten.

Interessenten an einer Festanstellung können im Goldquellhaus zu Brandenstein bei Zhinera Karon vorstellig werden.



23. Dular  -  Kurioses

- Wegelagerer mit Herz -
Wahrscheinlich hat inzwischen beinahe jeder auf der Insel schon einmal Bekanntschaft mit Wegelagerern gemacht und hat durch sie nicht unerheblichen Schaden genommen. Doch nicht vielen wird es bisher gegangen sein wie einem der Jungen am Rande unserer Gesellschaft.
Ohne böses zu ahnen ging er den Weg zum Schlachtenpass und sah schon von Ferne die Gestalten die sich dort herumtrieben. Mindestens ein Wegelagerer war unter ihnen und so wie er diese Leute kannte, waren sicher noch manche zwischen den Felsen in der Schlucht versteckt. Er fasste sich ein Herz und ging näher, doch mit dem was dann geschah hatte er nicht gerechnet. Der Wegelagerer musste die abgerissene Gestalt des Jungen und steckte ihm einige Dukaten zu: „Aber nicht für irgendwelchen Unsinn ausgeben“ sprach er noch und ließ den Jungen unbehelligt passieren.

- Die Tücken des Bieres -
Dass das Bier in der Taverne „Zur roten Seeschlange“ in Brandenstein einen ganz besonderen Ruf genießt ist nichts neues auf der Insel. Doch dass das Bier auch gegen Einbrecher hilft ist neu.
Vor einigen Tagen vergaß der jetzige Besitzer der Seeschlange die Tresentür und die Durchgangstür zur Küche abzuschließen und wenige Zeit später war es dann auch schon geschehen: Einige Fässer und das Wechselgeld aus der Kasse waren verschwunden. Er ärgerte sich schon über seine Unbedachtheit als er in die Küche ging um nachzusehen ob auch dort etwas fehlt. Zu seiner Verwunderung fand er jedoch mitten in der Küche zwischen den geklauten Fässern am Boden den Dieb. Sturzbetrunken und offenbar dem guten Bier erlegen. In Anbetracht des geringen Schadens setzte er den Dieb lediglich vor die Tür und nahm ihm das Diebesgut wieder ab – dieser sollte sich vielleicht überlegen von Bier auf weniger berauschende Dinge umzusteigen.

- Die zwei Seiten einer Frau -
Die holde Weiblichkeit mag für manch einen Mann ein Buch mit sieben Siegeln sein und wahrscheinlich liegt es in unserer Natur, uns irgendwann nicht mehr darüber zu wundern. Doch manches erscheint dennoch eigenartig:
So die Geschichte einer jungen Frau welche sich beim Anblick des Rattenfängers bei dessen Arbeit unglaublich echauffiert und in hysterischstem Tone die Abartigkeit seines Handels betont. Sie selbst würde Ratten nicht einmal 10 Schritt an sich heranlassen und mit Sicherheit deutlich gesünder und sauberer durchs Leben gehen. Die ganze Erscheinung der Dame ließ auf eine gute Herkunft schließen und darauf dass sie sich nie mit derlei würde befassen müssen.
Soweit nichts verwunderliches, nur die Tatsache dass der Rattenfänger eben diese Frau nur kurze Zeit später in den Kanälen der Stadt beim Kampf gegen wandelnden Schleim wiedertraf gibt dann doch zu denken.


MMdM



23. Dular  -  Stellenausschreibung: Gestüt Brandenstein

Für das Gestüt in Brandenstein wird ein zuverlässiger Verwalter gesucht. Aufgabe dieses Verwalters ist die weitgehend selbstständige Führung des Gestüts mit Zucht, Ausbildung und Verkauf der Tiere sowie die Führung der Stallknechte.
Bewerber sollten gerne mit Tieren arbeiten und das Wohl der Tiere als echtes Anliegen betrachten. Erforderlich sind zudem Kenntnisse in der Pflege, Zucht und Ausbildung von Pferden, Hunden, Katzen und landwirtschaftlichem Nutzvieh sowie Grundlagen der Tierheilkunde. Händlerisches Geschick ist wünschenswert. Götter- und Königstreue wird natürlich vorausgesetzt.
Geboten wird dafür eine weitgehend eigenverantwortliche Arbeit in einem Gestüt besten Rufes sowie eine großzügige Beteiligung an den erwirtschafteten Gewinnen als Entlohnung.
Interessierte Bewerber können beim Knappen Zacharias Gropp auf Burg Finianswacht oder in der Taverne "Zur roten Seeschlange" in Brandenstein vorsprechen.



23. Dular  -  Köstlichkeiten des Reiches

Um den Bewohnern Siebenwinds die Köstlichkeiten auf dem Festland – von den Fjorden der Norlande bis hin zu den heißen Wüsten Endophals – näher zu bringen, hat sich der Siebenwindbote entschlossen Rezepte aus verschiedenen Regionen zum nachkochen und genießen abzudrucken.
Hier nun der Beginn von „Köstlichkeiten des Reiches“.

- Honig-Mandel Lammbraten aus Savaro -

Gerade wenn draußen die Natur beginnt sich vom langen Morsan zu befreien und mutig die ersten Triebe in die noch schwachen Strahlen Felas streckt, ist es im fruchtbaren Savaro die Zeit, dass zartes Lammfleisch auf den Tisch kommt. Gerade zum Festtag Vitamas findet sich auf vielen Tafeln des Herzogtums der Lammbraten wieder. Mariniert mit den Mandeln aus dem letzten Bellum und dem Honig des letzten Götterlaufes ein wunderbarer Gaumenschmaus.

Zutaten:
750 Skrupel Lammkeule
Salz
Pfeffer
5 Löffel Honig
2 Knoblauchzehen
¼ Maß Gemüsebrühe
20 Skrupel gehobelte Mandeln
2 Löffel Sahne
2 Löffel Sauerrahm

Von der Lammkeule werden die Sehnen und die Haut weggeschnitten und die Keule daraufhin gepfeffert und gesalzen. Der Honig wird erhitzt und der Knoblauch dazugepresst. Das Fleisch rundherum mit dem Knoblauchhonig einpinseln.
Die Lammkeule im Backofen einen halben Zyklus braten, nach der Hälfte der Zeit zwei Drittel der Brühe angießen.
Den Braten dann in eine tönerne Form setzen, mit Knoblauchhonig bepinseln und mit den Mandelblättchen bestreuen.
Den Backofen noch etwas anheizen und den Braten für einige Minuten in den Ofen schieben und warten bis die Mandeln angeröstet sind.
Den restlichen Knoblauchhonig in den Bratensatz im Bräter rühren, kurz aufkochen lassen und mit der restlichen Brühe ablöschen. Mit Salz und Pfeffer wird die Sauce noch abgeschmeckt und mit dem Sauerrahm und der Sahne verfeinert.
Das Lammfleisch aufschneiden und mit der Sauce servieren.
Besonders gut eignen sich dazu die üblichen Frühjahrgemüse und natürlich der allseits beliebte Spargel aus der Region. Zusammen mit den Kartoffeln des letzten Götterlaufes ein festliches Gericht.

MMdM



23. Dular  -  Anzeige: Niklas Rattenfänger - Aufträge aller Art

Rattenplage im Keller? Tiere zu versorgen? Botschaften auszurufen? Einfache Arbeiten zu erledigen und zu nichts die Zeit? Niklas Rattenfänger bietet gegen geringe Gegenleistung seine Dienste als Tagelöhner an, zuverlässig und diskret. Zu finden über den Boten oder immer dort wo man ihn gerade nicht erwartet.



23. Dular  -  Die Maid vom Greifenweiher - eine Fortsetzungsgeschichte

Verspielt wisperte der sanfte Vitamawind in den herabhängenden Zweigen der Trauerweide als das junge Mädchen mit bloßen Füßen den Steinpfad hinabschritt. Auf ihren Lippen lag ein Lächeln und ihre Finger strichen zärtlich über die Rinde des alten Baumes. Sie liebte diesen Platz unter der alten Trauerweihe direkt am Greifenweiher und immer wenn es ihr möglich war kam sie hier her um aus den Mauern der Festung zu entkommen.
Als Tochter des Grafen war sie meistens unter der Aufsicht der Hofdamen und ihrer alten Amme. Jeder wollte ihr vorschreiben was sie zu tun hatte, wie sie sprechen sollte, wie sie sich anzuziehen hatte und selbst wann sie lächeln durfte und wann nicht. Sie fühlte sich wie ein Vogel im Käfig und nur diese wenigen Momente am Weiher hatte sie ganz für sich, wenn der Gesang der Vögel und das Plätschern des Wasser alles war, das an ihr Ohr drang.
Sie streckte die schmalen Füße hinab in das kühle Wasser und genoss die Felastrahlen auf ihrem Gesicht. Das seidene Kleid umschmeichelte zusammen mit dem Wind ihren Körper und sie begann zu träumen. Sie träumte wie jedes Mal von dem Retter der sie aus der düstren Festung ihres Vaters führen würde als seine Braut. Sie malte ihn sich als schönen aber auch starken Mann aus, er hatte helles Haar und sanfte Augen die sie stets verliebt ansahen. Seine Rüstung glänzte wie Fela selbst, sein Schwert erschlug jeden Feind und in seinem Herz wohnten neben ihr nur die Viere selbst.
Doch an diesem Tag kam es ganz anders. Als sie dort saß und vor sich hinträumt hörte sie auf einmal den ruhigen Gesang eines Mannes. Seine Stimme klang so rein und sanft dass sie glaubte ihr Retter sei schon gekommen, doch als sie die Augen öffnete sah sie wer dort sang. Es war ein Mann mit grüner Haut und nassem schwarzen Haar. Zwischen seinen Fingern spannten sich Schwimmhäute und seine Füße waren groß genug um ihm als Flossen zu dienen, doch sein Gesicht war so wunderschön dass bei seinem Anblick ihr Herz anfing schneller zu schlagen...


Wie wird es mit der Maid vom Greifenweiher weitergehen? Die neue Fortsetzungsgeschichte im Siebenwindboten appelliert an die treuen Leser: Wer immer sich dazu berufen fühlt soll die Geschichte ein Stück weiterführen. Der Siebenwindbote druckt die beste Fortsetzung in der nächsten Ausgabe und der Gewinner erhält einen Preis für sein Werk.
Einsendungen in den Briefkasten des Siebenwindboten oder direkt an einen Mitarbeiter des Boten.

MMdM


© Siebenwind | Bote | Amun 2003