161.
Ausgabe

Ausgabe 161-Mondtag, 22. Carmar 18 nach Hilgorad


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22. Carmar  -  Ein Wort zum Thema „Draconischer Spatz“

Normalerweise würde ein seriöser Redakteur sich nicht dazu herablassen, Artikeln des berühmt-berüchtigten „Draconischen Spatzen“ überhaupt Beachtung zukommen zu lassen. Jeder, der von Astrael mit einem Minimum an gesundem Menschenverstand gesegnet ist, vermag selbst über die Qualität dieses Blattes zu urteilen, und bei allen Anderen ist auch die beste Besprechung, der beste Kommentar, die beste Rezitation vergebliche Liebesmühe. Indes geht die aktuelle Sonderausgabe, die gewiss manch aufrechter Untertan auf seiner Türschwelle gefunden haben mag, über die üblichen Abenteuergeschichten hinaus und könnte durchaus dazu geeignet sein, im Volk Besorgnis oder gar Unruhe auszulösen.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass die von der zitierten „sicheren Quelle“ angegebenen Informationen tatsächlich seriös sind und über den momentanen Aufenthalt des Königspaares keine Informationen vorliegen, ist dies noch lange kein Grund, gleich den Untergang des Großreiches oder sonstige Katastrophen zu prognostizieren. Es mag eine Vielzahl gute Gründe für diese Situation geben, von Geheimverhandlungen und das Abwenden von Bedrohungen gegen die königliche Familie bis hin zu einem Test der Loyalität seiner Lehnspflichtigen und Untertanen, so dass ein solches Verschwinden noch lange kein Grund für erstere Besorgnis oder gar Unruhen wäre.
Wäre, wohlgemerkt, denn außer dem Wort des „Draconischen Spatzen“ gibt es dafür bisher noch keinerlei Beleg. Und hier sollte nicht vergessen werden, dass sich diese Gazette unter anderem durch Verschwörungsartikel wie „Ist der König in Wahrheit eine Frau?“ oder Erlebnisberichten wie die berüchtigte Reihe „Wie ich von Drachen auf den Vitamalin entführt wurde, und was sie dort mit mir taten“ ausgezeichnet hat. Dies sollte deutlich machen, mit welcher redaktionellen Seriosität dieses Blatt üblicherweise vorgeht, wenn es darum geht, reißerische Artikel unters Volk zu bringen.
Behalten wir in Erinnerung, alleine in den letzten Jahren wurde bereits fast ein halbes Dutzend Mal die Nachricht vom Tod des Königs verbreitet. Ob er an Krankheit gestorben sei, ein Schattenrat ihn abgesetzt habe oder er angeblich dem, wie sich später ja herausstellte vereitelten, Anschlag zum Opfer fiel, stets waren solche Berichte ein Garant für die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit… und stets waren sie entweder maßlos übertrieben oder gar völlig an den Haaren herbeigezogen.
So empfehlen wir unseren Lesern, sich von solchen Spekulationen nicht übermäßig beeindrucken zu lassen und in Ruhe abzuwarten, was die Zukunft bringt. Denn zumindest hier scheint der „Spatz“ Recht zu haben, gewiss wird es auch in diesem Fall wieder die Nachricht sein, dass die Geschichte jeder Grundlage entbehrt und sich König und Königsgemahlin bester Gesundheit erfreuen.

Die Redaktion



22. Carmar  -  Eröffnungsturnier der Kämpferschule

Am 30. Carmer fand das lange erwartete Eröffnungsfest der neu gegründeten königlichen Kämpferschule zu Siebenwind im Hofe der Feste Finianswacht statt. Zahlreich strömten ab Beginn des 7. Dunkels Volk und Adel zusammen, um sich einen rechten Platz auf dem Hofe zu suchen oder sich gar selbst zur Turney eintragen zu lassen. So dauerte es kaum bis zur Hälfte des Dunkels, bis der Hof gar überquoll von Streitern und Schaulustigen. Schon bald war die Meldung beendet und das Teilnehmerfeld abgesteckt, hatte jeder seinen Platz gefunden, das Volk im Hofe stehend, der Adel auf Bänken oder gar der festlichen Tribüne.
Doch bevor die tapferen Kämpfer zu Ehren Bellums und zur Erbauung der Zuschauer im ehrenhaften Zweikampf gegeneinander die Waffen führten, nutzte seine Durchlaucht Robaar, unser aller gnädiger Herr, den festlichen Anlass, um die tapferen Streiter und verdienten Recken im steten Kampf für die Sicherheit unserer Heimat für ihren getreuen Dienst auszuzeichnen.
So wurde der „Orden des wachenden Löwen“ für ihre stete Wacht am Falkenwall mit dem großen Ehrenband ausgezeichnet, ebenso wie die „Bagarim“ der Zwerge für aufrechten Beistand gegen jedwede Bedrohung des Friedens. Das kleine Ehrenband erhielt die Stadtwache Brandensteins für das aufrechterhalten von Sicherheit und Ordnung im Freihafen Brandenstein. Zudem wurden der Gardemeister der Rittergarde, Lucius Gropp, ebenso wie die Gardisten Pharell, Avistur, Minerius und Rodeberg mit dem kleinen Ehrenband ausgezeichnet. Gardist Rodeberg erhielt zudem für seinen Einsatz im Dienste seiner Kameraden als Feldscher das Kameradenband überreicht.
Nach der feierlichen Übergabe dieser Ehrenzeichen folgte dann die größte Überraschung des Tages. Vor der versammelten Menge wurde der offensichtlich selbst völlig überrumpelte Knappe Laske in allen Ehren und unter dem Segen seiner Eminenz Sean Eire vom Lehnsherren zum Ritter geschlagen. Eine Zeremonie, die im festlichen Umfeld der Eröffnungsfeier einen würdigen und passenden Hintergrund fand, war es doch größtes Bestreben des angehenden Ritters in den letzten Monden gewesen, die Kämpferschule einzurichten und zu führen.
Nachdem diese prachtvolle Zeremonie und der Strom der Gratulanten sein Ende gefunden hatte, war es dann auch an der Zeit, den Wettstreit zu beginnen, welcher von der Gardistin Pharalis Avistur höchst souverän geleitet wurde. Hier zeigten die Völker Siebenwinds, von den grobschlächtigen Orken bis zu den grazilen Elfen, ihr Können und ihre Kampfkunst. In spannenden Wettkämpfen wurden die besten Kämpfer Siebenwinds im Kampf mit Schwert und Schild, im Kampf mit zweihändigen Waffen und im Bogenschießen ermittelt. Im Bogenschießen konnte dabei der Hauptmann der Tempelwache Gerion alle Konkurrenten ihrer Plätze verweisen, während sich im Kampf mit Schwert und Schild der Freie Ergol und bei den beidhändigen Waffen die Orkin Krasche als die Besten der Besten erwiesen.
Während diese drei Sieger vom Lehnsherrn höchst selbst ihre wohlverdienten Ehrungen überreicht bekamen, erhob sich ein gar prachtvolles Funkenspiel und Feuergewirke über den Mauern und Zinnen der Festung. Glühende Blüten aus funkelndem Licht, vielfarbige Explosionen und sprühende Fontänen bezauberten die verbliebenen Gäste, wiewohl sich doch auf die Miene des einen oder andren ob dieses Schauspiels Verunsicherung oder gar Angst schlich. Nichts desto trotz war diese fulminante Darstellung, gewirkt durch die vereinte arkane Kunst der Geschwister Lavrial, ein glorreicher und angemessener Abschluss eines denkwürdigen Tages

ARdM



22. Carmar  -  Botengespräch mit Wohlgeboren Laske

Seine Wohlgeboren Laske empfängt den Boten im Audienzsaal der Feste Finianswacht. Der junge Ritter zeigt dabei ein freundliches und entgegenkommendes Wesen, vielleicht gemischt mit einer Spur jugendlicher Nervosität. Frei von jeder Arroganz und sehr bodenständig stellt er sich den Fragen des Boten. Dabei entpuppt er sich während des Gespräches als Mensch, der sich mit tiefem Ernst seinen Aufgaben und seiner Verantwortung Volk, Kirche und Krone gegenüber stellt und vom aufrechten Willen beseelt ist, die Ideale und Tugenden des Ritterstandes in Ehren zu halten.


Bote: Nun, zuerst einmal möchte ich euch, sicher auch im Namen unserer Leser, herzlich zu euerem Ritterschlag gratulieren. Wie fühlt Ihr euch als frischgebackener Ritter?
Wohlgeboren Laske: Eine gute Frage. Ich denke, der Anfang ist immer schwer und man muss sich an alles gewöhnen. Ein Ritterschlag macht einen nicht auf einen Schlag zu einem anderen Menschen. Im Moment ist es meistens noch so, dass ich erstmal verdutzt hinter mich schaue wenn mich jemand mit Wohlgeboren anspricht.
Bote: Was würdet ihr als den größten Unterschied zu eurem Knappendienst bezeichnen?
Wgb. Laske: Ich denke, der größte Unterschied zur Knappenschaft ist die Tatsache, dass alle mich anders ansehen und behandeln. Es gibt mehr Verantwortung und alles was ich tue wird anders gewertet.
Bote: Und haltet ihr das für angemessen?
Wgb. Laske: Es ist insoweit angemessen als das ich jetzt Ritter bin und alles was ich entscheide auf die ganze Ritterschaft zurückfällt. Aber ansonsten wäre es mir lieber wenn mich die Leute nach dem beurteilen und behandeln, was ich tue oder sag
Bote: Was betrachtet ihr denn als eure wichtigste Aufgabe als Ritter?
Wgb. Laske: Die wichtigste Aufgabe... dem Volk, den Vieren und dem König mit all meiner Kraft zu dienen. Im Speziellen... ich glaube am wichtigsten ist es mir, wirklich da zu sein.
Bote: In dieser Reihenfolge? Volk, Viere, König?
Wgb. Laske: Ich glaube da kann man keine Reihenfolge machen. Das was gut für das Volk ist, ist auch im Sinne des Königs und der Viere,und umgekehrt.
Bote: Unsere Leser würden sicher auch gerne etwas über den Mensch hinter dem Ritter erfahren. Könnt ihr etwas über euch erzählen, und euer Leben vor eurer Reise nach Siebenwind?
Wgb. Laske: Mein Leben vor meiner Reise ist nicht sehr aufregend. Ich habe als Ziegenhirt auf dem Hof meines Vaters gearbeitet. Nicht das was man erwartet, ich weiß.
Bote: Nicht direkt, zugegeben. Aber sicher nicht zu eurem Schaden. Allerdings bin ich nun gespannt auf die Antwort auf die Frage, was euch dazu bewogen hat, nach Siebenwind zu reisen.
Wgb. Laske: Im Grunde, weil ich meinem Vater beweisen wollte, dass ich mehr kann als Ziegenhirte sein. Ich wollte mich beweisen.
Bote: Nun, wenn ihr mir die Meinung erlaubt, ist euch dies auf höchst beeindruckende Weise gelungen.
Wgb. Laske: Danke. Auch wenn ich es nie darauf angelegt habe.
Bote: Das führt uns gleich zur nächsten Frage. War es von Anfangan euer Ziel, Ritter zu werden, oder wie seid ihr in den Knappendienst geraten?
Wgb. Laske: Nein, ich wollte ursprünglich in Vandrien in derArmee dienen. Da zu der Zeit - vor etwas über einem Götterlauf, dort die meisten Kämpfe schon ausgefochten waren, schickte man mich dort weiter nach Siebenwind und zum Lehnsbanner. Dem trat ich bei. Der Lehnsherr hat in dieser Zeit oft den Appell besucht, und mir nach einigen Wochen angeboten, sein Knappe zu werden.
Bote: Ist dies die übliche Art, in den Knappendienst zu treten?
Wgb. Laske: Nein, meistens ist es wohl so, dass Interessenten in der Burg vorsprechen, und dann von den Rittern im Auge behalten werden bis diese über ihre Eignung entscheiden. Ich war anfangs auch mehr als überrascht und war mir ganz und gar nicht sicher ob ich mich dieser Ehre als würdig erweisen kann.
Bote: Und wie habt ihr eure Zeit als Knappe empfunden?
Wgb. Laske: Der Dienst als Knappe ist sehr fordernd. Ich nehme an das kommt auch auf den Lehrherrn an, aber ich für meinen Teil kann nur sagen das ich mich in der Zeit sehr verändert und viel gelernt habe.
Bote: Und was würdet ihr als die bedeutendste Änderung bezeichnen?
Wgb. Laske: Ich denke, dass ich inzwischen den Glauben habe, die Aufgaben, die ich bekomme, auch erfüllen zu können. Ich habe lange gebraucht, um die Entscheidung des Lehnsherrn, mich zum Knappen zumachen, zu verstehen. Auch wenn ich mir auch jetzt noch nicht ganz sicher bin. Lernen muss ich immer noch.
Bote: Schauen wir ein wenig in die Zukunft. Welchen Arbeiten werdet ihr euch in der nächsten Zeit vornehmlich widmen?
Wgb. Laske: Primär erstmal der Kämpferschule. Im Moment steht sie noch am Anfang und wahrscheinlich wird sich mit der Zeit zeigen das einige Dinge noch zu verbessern sind.
Bote: Nun, zuletzt komme ich nicht umhin, noch eine Frage zustellen, die gewiss einigen unserer weiblichen Leser auf der Seele brennt. Gibt es bereits eine Frau in eurem Leben, oder dürfen sich die jungen Damen und Fräulein noch Hoffnungen machen?
Wgb. Laske: Der Dienst als Knappe beansprucht zuviel Zeit als das man die Zeit finden würde, sich einer Dame so zu widmen wie sie es verdient. Und auch jetzt glaube ich nicht, dass ich dem gerecht werden könnte.
Bote: Ich schätze, das wird bei einigen Damen große Enttäuschung auslösen. Gibt es denn sonst noch etwas, was ihr den Lesern des Boten gerne mitteilen würdet?
Wgb. Laske: Nur das ich mein Bestes geben werde und hoffe vor dem Urteil der Viere, des Volkes und des Königs zu bestehen.
Bote: Dann danke ich euch herzlich für dieses Gespräch und eure Offenheit, euer Wohlgeboren. Mögen die Viere euch stets wohl behüten.

ARdM



22. Carmar  -  Hahnenkampf in Brandenstein

Zum Hahnenwettkampf, veranstaltet durch die Inhaber der „roten Seeschlange“, rief am siebenten Carmer der Freihafen Brandenstein auf. Als Teilnehmer zugelassen waren alle gesunden Hähne der Insel, wenn auch nur wenige Inselbewohner den Mut zeigten, ihre Tiere zu diesem Spektakel anzumelden.
Wenn auch leise Bedenken ob des Wohlergehens der Tiere zunächst für Verwirrung und Gerede hinter vorgehaltener Hand führte, so stellte doch bald heraus, daß für die Gesundheit und Versorgung etwaiger Verletzungen der Hähne bestens gesorgt wurde – Herr Zacharias Gropp, bekannt durch das namhafte Gestüt zu Brandenstein, kümmerte sich im Laufe der Kämpfe vorbildlich um die Kontrahenten – und der Wettkampf wurde ohne weitere Einwände eingeläutet.
In stimmungsvoller und zuschauerfreundlicher Atmosphäre, in der auch für das leibliche Wohl aller Teilnehmer und Besucher gesorgt wurde, traten die angemeldeten Hähne im Kampfturnier gegeneinander an, während den Zuschauern die Möglichkeit gegenben war, Wetten auf die Sieger der jeweiligen Einzelkämpfe abzuschliessen.
Die erste Runde fochten die Hähne Maica und Wildfang gegeneinander aus. Gleich zu Beginn des Turniers prägte Dramatik das Geschehen, jagte doch einer der Kontrahenten seinen Widersacher gackernd und flügelschlagend aus dem Ring, um ihn drohend über die Planken des Hafens zu jagen. Als Sieger jenen ersten Kampfes ging sodenn Maica hervor.
Ebenfalls in der ersten Runde traten die Hähne Caedas und Rudi gegeneinander an, in dem Rudi klar die Oberhand behielt, bis hin zur Aufgabe Caedas', dessen Verletzungen nach dem Kampf umgehend versorgt wurden.
Die zweite und damit Finalrunde wurde schliesslich ausgetragen von den Siegern der Vorrunde, Rudi und Maica. Auch hier spielten sich dramatische Szenen ab, wirkte es doch zeitweilen so, als sei Hahn Maica seinem Widersacher Rudi entgültig zum Opfer gefallen. Wenn sich diese Sorge auch als unbegründet zeigte, so ging doch Rudi als Turniersieger hervor, und erhielt als Prämie einen Sack besten Kornes – Rudis Besitzer erfreut sich an einem Fresskorb aus der Seeschlange nebst einem Fass Goldquell.

K.T.



22. Carmar  -  Brandensteiner Weinfest

Ein gar außergewöhnliches Vergnügen wurde von Flugschriften lange im Voraus angekündigt: Am 27. Carmer sollte zur 19. Stunde bei der alten Waldbühne nahe Brandenstein ein Weinfest stattfinden. Hier sollte bei Speis, Tanz und Geselligkeit passend zur Weinlese ausgeschenkt werden, was den Gaumen erfreut.
So fand sich denn zu besagtem Termin auch einiges Volk bei der alten Bühne ein, welche mit ihren verschiedenen Pavillons angenehm geschmückt und umgeben vom Bellumslaub ein zwar etwas rustikales, aber durchaus stimmungsvolles Umfeld für diese Feier bot. Gerade bei einsetzender Dunkelheit zeigte sich die besondere Wirkung der stilvoll gesetzten Beleuchtung, die den ganzen Festplatz in heimeliges Licht tauchte. Ihr übriges zum Wohlgefühl der Gäste trug die starke Präsenz der Brandensteiner Wache bei, die während des ganzen Festes souverän die Sicherheit gewährleistete, ohne dabei durch übertrieben strenges oder raues Verhalten unangenehm aufzufallen.
Das solche Feierlichkeiten beileibe nicht nur dem einfachen Volk zusagen zeigte sich indes dadurch, dass durchaus auch Vertreter der Ritterschaft den Weg zur Waldbühne fanden, darunter gar der Lehnsherr selbst in Begleitung, der es sich nicht nehmen ließ, dieses Ereignis mit seiner Anwesenheit zu ehren. Doch auch andere Vertreter von Rang und Namen waren zugegeben um dort ihre Präsenz zu zeigen oder sich von Verantwortung und schwerem Tagewerk zu erholen.
Leider war es den Veranstaltern wohl nicht gelungen, Gaukler und Spielleute für die Untermalung zu gewinnen. Allerdings geriet dies nicht zum Nachteil des Festes, waren es doch die Besucher selbst, die sich ganz im Sinne der lieblichen Herrin Vitama der Unterhaltung der Anwesenden annahmen. So wurde auf der Bühne bald nach Herzen musiziert, gesungen und getanzt. Auch mehrere Ordensbrüder des Ordo Astraeli, die offensichtlich zu unrecht oft als trocken und freudlos bezeichnet werden, trugen durch ihre aus voller Seele vorgetragenen Gesänge ihren Teil zur Stimmung bei.
Nur ein einziger Wermutstropfen fand sich bei der sonst rundweg gelungenen Veranstaltung, war doch die Auswahl am namensgebenden Getränk mit ausschließlich einem Wein „mit und mitohne Appel“ bei weitem nicht das, was man zu einem solchen Fest erwartet hätte. Doch trotz diesem Manko geriet das Weinfest bei schönem Wetter, stimmungsvoller Umgebung und guter Laune der Gäste zu einem echten Erfolg und nährt die Hoffnung auf weitere Feste dieser Art.


ARdM



22. Carmar  -  Einkehr im Güldenen Draconis

Wie auch der Autor dieser Rezension bemerken musste, ist es nicht einfach, sich im Güldenen Draconis bewirten zu lassen. Oft muss man den Weg tätigen, bis man des Personals ansichtig wird. Doch wenn man es dann tatsächlich einmal antrifft, kann man sicher sein, dass es sich lohnt.
Hat man Platz genommen, genießt man zunächst die behagliche Atmosphäre. Die Einrichtung ist stilvoll, man bemerkt die Liebe zum Detail. Ein Ort, an dem man gern verweilt.
Die freundliche Schankmaid findet sich in kürzester Zeit am Tisch um die Bestellung aufzunehmen. Die prompt servierte Milch zeichnete sich durch Frische und guten Geschmack aus, wie man es vom Land gewohnt ist.
Das Hauptgericht ließ eine kurze Weile auf sich warten, wurde es doch frisch zubereitet. Man servierte gefüllte Backtomaten. Dabei handelt es sich um eine Tomate, gefüllt mit einer Masse aus fein zerkleinertem Fleisch und Zwiebeln, kunstvoll gewürzt und im Ofen gebacken. Die Füllung harmoniert vorzüglich mit der Tomate, man merkt sogleich, dass die Köche ihr Handwerk verstehen. Noch dazu sind die Portionen reichlich gehalten, so dass auch ein kräftiger Mann davon gesättigt ist.
So kann ich jedem Leser nur empfehlen, dieses Gasthaus zu besuchen, es lohnt sich – vorausgesetzt, man findet Wirt oder Schankmaid anwesend.

Zum Güldenen Draconis – Falkensee, Markplatz – gefüllte Backtomate: 50 Dukaten; Milch: 15 Dukaten

R.M.



22. Carmar  -  Reise durchs Ödland

Um für Euch, werter Leser, stets Interessantes bereithalten zu können, begab sich ein Schreiber des Boten todesmutig ins Ödland, um dessen schönste Ecken zu erkunden. Um genau zu sein, suchte besagter Schreiber ein schönes Plätzchen auf der Insel, um es Euch ans Herz zu legen, wurde jedoch nicht fündig, sondern vielmehr von diversem Biestzeug durch die Ödlande gejagt.

Auf Wanderschaft entdeckte ich ein imposantes Bauwerk: Eine lange, riesige Mauer aus weißem Stein. In der Mitte fand sich ein großes Tor und da niemand zugegen war, durchschritt ich es. Dahinter erstreckte sich eine schwarze, bedrohliche Landschaft. Da jedoch auch die Gefahr unvermeidbar zu meinem Beruf gehört, beschloss ich, mich davon nicht abhalten zu lassen. Was ich nicht wusste, war, dass diese Gegend Ödland genannt wird. Ohne zu ahnen, was mich erwartete, machte ich mich also auf, diesen Flecken zu erkunden.
Ganz zu Beginn stieß ich auf ein kleines eingestürztes Haus, die Einrichtung war zerstört. Der Rest eines Gemäldes war noch zu sehen und so konnte ich vermuten, dass es sich einst um einen schönen Platz zum Leben gehandelt hatte, bevor das Unglück seinen Lauf nahm. Direkt dahinter fanden sich so einige Steintafeln mit Beschriftungen in einer merkwürdigen, fremden Sprache. Eine Abschrift kann nicht geboten werden, da sogleich Weiteres meine Aufmerksamkeit beanspruchte: Es fand sich dort, im toten, schwarzen Gelände, ein kleiner Wald, der recht gesund, beinahe normal wirkte. Doch grausig das, was hinter den Bäumen wartete. Es gab einen Teich, doch gefüllt war er außer mit Wasser noch mit den Körpern Bedauernswerter, aufs Schlimmste entstellt.
Hier begannen die Ereignisse, Fahrt aufzunehmen. Ein Wolf tauchte auf, der mich vor sich her jagte. Selbst die Tiere in diesen öden Landen sind schon dem Wahnsinn anheim gefallen. Als ich das Biest abgeschüttelt hatte, fand ich mich inmitten weiterer Ruinen. Wohl hatte es früher an dieser Stätte eine prächtige Marmorstadt gegeben. Wohnhäuser sah ich, ein Rathaus, von dessen Prunk jedoch nur wenig geblieben war. Doch war noch zu erahnen, wie es einmal ausgesehen hatten, die Straßen aus Marmor, prächtige Brunnen, Blumenbeete an die Häuser angeschmiegt. In mir breitete sich Bedauern über diesen großen Verlust aus. Eine Freude wäre es gewesen, durch das Viertel in seiner vollen Pracht zu flanieren, das Rathaus zu bewundern und in einer edlen Gaststätte einzukehren.
Doch inmitten dieser Gedankengänge wurde ich von einem furchtbaren Wesen unterbrochen, einem Goblin nicht unähnlich. Wieder wurde ich über die verbrannte Erde gejagt, vorbei an toten Baumstümpfen, schließlich bis hin zu einer Sammlung von Strömen aus reinstem Feuer. Es war ein fantastisches Spektakel: Die rote, wabernde, heiße Masse floss, wie Wasser, doch langsamer. Es hatten sich Bächlein gebildet, die sich wanden, alle von einem großen Berg ausgehend. Ich musste acht geben, wohin ich meine Füße setze, ein falscher Schritt hätte meinen qualvollen Tod zur Folge gehabt. Die rote Flut schien ganz oben vom kleinen Hügel zu kommen, denn von dort war ein riesiger Wasserfall zu beobachten, doch nicht von Wasser, sondern wieder der roten Glut. Eine einmalige Sicht. Doch die Hitze trieb mich bald schon fort von diesem Ort.
Mein weiterer Weg führt mich vorbei an einem idyllisch anmutenden Friedhof, doch konnte ich nicht verweilen, da ich zu jenem Zeitpunkt auf der Flucht vor mehreren Trollen war. Einige weitere Ruinen vergangener Tage säumten meinen Weg. Und schließlich war es ein Wolf, der mich einkesselte und verletzte. Glücklicherweise konnte ich mich des Tieres doch noch erwehren und meinen Weg fortsetzen. Und zu meiner großen Freude erschien bald wieder jene große weiße Mauer in meinem Blickfeld – lange hätte ich nicht mehr wandern können, geschweige denn vor den Monstern jener Lande fliehen.
Dort waren inzwischen Wachen des Löwenordens zugegen, die mich freundlich und hilfsbereit empfingen. Wohl selten zuvor war ich so froh, einen anderen Menschen zu erblicken. Ich nahm Platz, um mich von den Strapazen zu erholen, und noch während ich mich ausruhte, fielen mehrere Wölfe über die Wachmannschaft her. Diese zeigte sich davon jedoch sichtlich wenig beeindruckt und machte den unheiligen Tieren im Handumdrehen den Garaus. Einer der Streiter war so überaus freundlich, mir zu erklären, worum es sich handelte bei der Landschaft, durch die ich gewandert war. Genannt wird sie das Ödland, und dort scheint sich alles Schlimme dieser Insel zu versammeln. Die Warnung, ein unbescholtener Bürger sei dort gefährdet, kam für mich Tor freilich deutlich zu spät.

Aufgrand meiner Erfahrungen kann ich jedem Leser dieser Zeilen nur stärkstens davon abraten, die Ödlande aufzusuchen. Faszinierende Orte sind dort sicherlich einige zu finden, doch ist dies zumeist die Faszination des Grauens und von Schönheit ist nicht zu sprechen. Noch dazu treiben vielerart Monster dort ihr Unwesen, denen man um jeden Preis aus dem Weg gehen sollte. Erfreulicher wäre sicherlich ein Ausflug nach Brandenstein, eine Wanderung durch die Umgebung Falkensees oder eine Einkehr im Güldenen Draconis. Unsere große Dankbarkeit und unser Respekt gebührt den tapferen Streitern des Löwenordens, die an der Grenze zu den Ödlanden wachen und das Heim eines jeden Einzelnen von uns mit ihrem Leben verteidigen, stets der Gefahr trotzend, der sie ausgesetzt sind.
Behalten wir das in Gedanken, wenn wir ihnen begegnen, und legen wir ihnen gegenüber keine Respektlosigkeiten an den Tag. Das ist das Wenigste, das wir alle ihnen schulden.

R.M.



22. Carmar  -  Krapfenkönig entthront!

Große Überraschung bei der diesjährigen Großmeisterschaft im Krapfen-Wettessen.

Seit unzähligen Jahren versammeln sich im Carmer die Krapfen-Kampfesser aller Völker und aller Regionen Falandriens im beschaulichen Bückelsbron auf Hügelau, um dort bei allerlei Festlichkeiten die Großmeisterschaft im Krapfen-Wettessen abzuhalten und den neuen Krapfenkönig zu bestimmen. Und so wurde auch dieses Jahr wieder zum wichtigsten Wettkampf im kulinarischen Mehrkampf geladen.
Bückelsbron zeigte sich erneut als gastfreundlicher und gut vorbereiteter Ort, der den Teilnehmern und Gästen einen angenehmen Aufenthalt und dem Wettkampf selbst ein angemessenes Ambiente zu bieten hatte. In wochenlanger Vorbereitung wurden von den stets fleißigen und gut gelaunten Halblingen Vorräte und Zutaten aus ganz Hügelau und teilweise sogar vom Festland herantransportiert, Festessen geplant, und, natürlich, Krapfenteig vorbereitet.
Unter erfahrenen Krapfenkämpfern heißt es, dass sich erst in Bückelsbron die Spreu vom Weizen trennt, und auch dieses Jahr zeigte sich wieder die Wahrheit dieser Worte. So musste der mit viel Hoffnung angereiste Vizemeister der Hochelfen, Elrias Fildarion, schon am Vorabend der Kämpfe aufgeben, ohne auch nur angetreten zu sein. Als Neuling im Krapfen-Wettessen hatte er sich von den unzähligen Leckereien bei der Eröffnungsfeier verführen lassen und erlitt durch übermäßiges Schwelgen eine schwere Magenverstimmung, die eine Teilnahme unmöglich machte. Aber auch andere Neulinge in der Königsklasse der Krapfen-Kampfesser fielen dieser ersten Hürde zum Opfer. Erfahrenen Krapfenmeister, wie zum Beispiel der langjährigen Zwergenmeister Grambosch „Krapfentod“ Gluthammer, wussten dagegen ihren Appetit zu zügeln, um ungehemmt in den Wettkampf des nächsten Tages zu gehen. Alles in allem vielen dem Eröffnungsessen noch fünf weitere Wettstreiter zum Opfer, so am nächsten Tag nur noch 19 der 25 gemeldeten Teilnehmer antreten sollten.
Großes Aufsehen erregte der einzige nortravische Teilnehmer, Ansgar Trondesson, der möglicherweise aufgrund zu reichlichen Genusses von Butterbier vor versammelter Gesellschaft einen heiligen Eid auf seine Götter schwor, der jahrhundertealten Vorherrschaft der Halblinge im Krapfenwettessen ein Ende zu bereiten und als erster Nicht-Halbling die Krone des Krapfenkönigs zu erkämpfen.
So begann der eigentliche Wettkampf bei prächtigem Bellumswetter mit großen Erwartungen, die auch nicht enttäuscht wurden. Wie üblich mussten die ersten Teilnehmer bereits nach nach einem viertel Hellzyklus den Teller strecken, und nach Ablauf des ersten Lichtzyklus befanden sich nur noch vier Teilnehmer im Feld. Unter diesen neben Meister Gluthammer und dem amtierenden Krapfenkönig Mirrilan Dickbauchens aus Unterbeutelstein auch Rosie Mik aus Mikstadt als einzige Frau und zur allgemeinen Überraschung auch eben jener Ansgar Trondesson.
Von hier an wurde der Wettkampf zunehmend spannender, merkte man doch inzwischen auch den alt gedienten Veteranen erste Erschöpfung an. So stellte sich jeder die Frage, welcher dieser Krapfenmeister wohl zuerst aufgeben würde. Allgemein erwartet wurde die Aufgabe Ansgar Trondessons, der bereits lange zuvor erste Erschöpfungserscheinungen gezeigt hatte. Dieser bewies allerdings ein unglaubliches Durchhaltevermögen, so dass es zuletzt der Zwerg Grambosch Gluthammer war, der seine Servierte als Zeichen der Aufgabe niederwerfen musste. Unter den Zuschauern hatte sich indes bereits gespannte, fast beängstigte Stille breit gemacht, erwartete man doch in jedem Moment das Platzen oder zumindest die Kapitulation des Nortraven, der mit geröteter Haut und blutunterlaufenen, tränenden Augen ein beängstigendes Bild abgab. Ungeachtet dessen stopfte dieser aber weiterhin jeden Krapfen, der ihm gereicht wurde, in sich hinein, so dass bald auch Rosie Mik ihre Aufgabe verkünden musste. So blieben nur noch der amtierende Krapfenkönig und der überraschende Herausforderer im Rennen.
Als sich zuletzt auch der Dunkelzyklus seinem Ende zuneigte, erhob sich dann zum großen Erstaunen der Menge Mirrilan Dickbauchens, um seine Niederlage zu erklären und seinem Gegner zum Sieg zu gratulieren. Dieser bekam davon allerdings wohl nicht mehr viel mit, brach er doch nur Augenblicke später bewusstlos zusammen und musste von rasch herbeieilenden Heilern versorgt werden. Der entthronte König ließ später vernehmen, er „wäre durchaus noch in der Lage gewesen, weiter zu essen. Aber ich war nicht mehr in der Lage, zuzusehen, wie dieser Riese sich quält.“ So oder so hätte dieser sich den Titel durch den beeindruckenden Beweis seiner Esskraft und seines Durchhaltevermögens mehr als redlich verdient.
Bis er die damit verbundenen Ehrungen in Empfang nehmen kann werden allerdings noch einige Wochen vergehen. Die hinzugezogenen Halblingsärzte, die naturgemäß über große Erfahrung auf diesem Gebiet verfügen, vertreten die Ansicht, dass es wohl ein bis zwei Monate dauern wird, bevor der neue Krapfenkönig die Heimreise in seine nordische Heimat antreten kann.
Auf jeden Fall hat uns die diesjährige Krapfen-Großmeisterschaft einen spannenden Kampf bei strahlendem Wetter und bester Stimmung beschert, der von einer gewaltigen Überraschung gekrönt wurde: Dem ersten Krapfenkönig seit Existenz der Krapfen-Großmeisterschaft, der nicht aus dem Volk der Halblinge stammt.

ARdM



22. Carmar  -  Angriff der Schwarzmagier

Immer wieder versuchen die Schergen des Einen die Ruhe und den Frieden der Insel durch gewalttätige und nach Blut gierenden Attentaten zu stören. So versuchten sie auch unlängst an der Magierakademie Unfrieden zu stiften, indem sie ein Abfallprodukt ihrer ketzerischen Magie, über das sie in ihrer Unfähigkeit die Kontrolle verloren hatten, an den Örtlichkeiten der Akademie zu entsorgen. Eine magiefressende Wolke sollte hier ihr Unwesen treiben und sich an den astralen Kräften der Lehrer und Studiosi laben. Zahlreiche königstreue Magier fielen der Wolke zum Opfer. Die magisch Begabten wurden von ihr bis zur Bewusstlosigkeit ausgesaugt, die Wolke gedieh gleich einer blutsaugenden Zecke mit jedem magischen Raubzug. Immer mächtiger wurde die Wolke und nur durch eine nervenaufreibende Jagd konnten die Graumagier sowie ein Krieger des Löwenordens, Frederik Hamsberg, die Wolke in einer Urne gefangen setzen. Die Urne soll an einem vor Ketzern geschützten Ort aufbewahrt und mit einer entsprechenden Versiegelung versehen werden. Auch in diesem Fall hat die hiesige Magierschaft bewiesen der Bedrohung durch die Diener der Ungenannten jederzeit gewachsen zu sein.

Quelle: S.G.

A.D.



22. Carmar  -  Über den Sichelzahngnoll

Was sich über den Sichelzahngnoll erzählt wird:
Der endophalische Sichelzahngnoll, bisher nur in Märchen erwähnt, ist ein besonders böses, verschlagenes und mächtiges Wesen. Eine Art wandernder Wüstenwolf, der größer ist als ein Nortrave, schneller als ein Elf und stärker als ein Ork. Er hat ein dichtes struppiges Fell und verfügt über messerscharfe Reißzähne sowie riesige Klauen zum Zerfetzen seiner Beute. Seine bevorzugten Opfer sind junge rothaarige Frauen, denen er in die Kehle beisst und ihr gesamtes Blut trinkt, noch während sie in den letzten Zuckungen ihres vergehenden Lebens liegen.

Der Sichelzahngnoll auf Siebenwind:
Die Erzählungen über den Sichelzahngnoll hielten durch einen endophalischen Bauern namens Juppert Einzug auf Siebenwind. In Form von verteilten Pergamenten machte er auf die Mär aufmerksam und riet unter anderem darin, dass das Einschmieren mit Pferde- und Katzenblut vor dem Gnoll schützen würde. Eine Weile wirkte es auch tatsächlich so, dass ein solches Wesen seinen Weg auf die Insel gefunden hatte, tauchten doch innerhalb eines kurzen Zeitraums vier Leichen auf, welche alle dieselben Merkmale aufwiesen. Sie waren blutleer, verfügten über tödliche Bisswunden im Nacken und waren bis zur Unkenntlichkeit durch scharfe Klauen verunstaltet.
Am Magierturm wurden die Mordfälle und besonders im Zusammenhang mit dem Sichelzahngnoll besonders kritisch beäugt. War man hier doch der Meinung, dass es sich bei dem Gnoll lediglich um Aberglaube handle und die Morde anders zu begründen seien. So machte sich die Graue Garde unter der Führung von Jabin auf die Jagd nach dem oder den Tätern. Die Nachforschungen der Arkanen ergaben, dass der Bauer Juppert stets der Erste am Fundort der Leichen war, was ihn natürlich verdächtig machte. Nach eingehender Befragung durch die Magierschaft stellte sich allerdings heraus, dass der Mann nicht zu einem Mord fähig war und man lies ihn wieder laufen.

Um dem „Gnoll“ auf die Fährte zukommen versuchten sich die Magier mit einer Falle und so wollten sie den Täter mit einem Eimer voller Trollblut und zwei rothaarigen Frauen locken. Es wurde nach dem Gnoll gerufen, denn laut den Angaben des Bauern Juppert würde das Aussprechen des Namens allein reichen um die Aufmerksamkeit des Gnolls auf sich zu ziehen. Aber statt des Gnolls kamen nur wilde Bären und Löwen, die vom Geruch des Blutes angezogen wurden sowie ein betrunkener Seemann, der im Großen und Ganzen die Mär über den Sichelzahngnoll bestätigte. Missmutig machte sich die Gruppe der Magier auf den Heimweg, als sie plötzlich eine Bewegung wahrnahmen, die sich mit rasender Geschwindigkeit gen Osten aufmachte, begleitet von einem wahnsinnigen Lachen. Auf ihrem Rückweg stießen die Arkanen auf ein weiteres Opfer und abermals fand man den Bauern Juppert am Tatort vor. Während Juppert zu weiteren Befragungen in Gewahrsam genommen wurde verfolgten die Magier eine Blutspur, die zu einer blutverschmierten Mistgabel führte und stellten fest, dass die Waffe perfekt zu den Verwundungen der Toten passten. Sie eilten weiteren Spuren nach und konnten den Gnoll sodann auf frischer Tat ertappen, jedoch zu spät. Der Gnoll, der niemand geringeres war als der betrunkene Seemann hatte sich bereits auf einen Halbling gestürzt und diesen getötet. Es stellte sich heraus, dass der Seemann vom Glauben beseelt war ein Sichelzahngnoll zu sein und der Bauer Juppert wohl etwas wie ein Freund von ihm war. Die Magierschaft reagierte sofort mit heftigen Feuerzaubern, als der Mörder auch sie angreifen wollten und verbrannten den Täter zu einem Häufchen Asche. Dank dem schnellen und engagierten Einsatz der Magier konnte weiterer Schaden von der Bevölkerung Siebenwinds abgehalten werden.

Quelle: S.G.

A.D.



22. Carmar  -  Treffen der Heilkundigen zu Siebenwind

Das Treffen der Heilkundigen am Endtag dem 30. Carmer verlief sehr gut und ward recht zahlreich besucht. Aufgrund dessen zog man sich in den hinter dem Hospiz gelegenen Park zurück, da das städtische Hospiz zu Falkensee etwas begrenzt im Platz ist. Dank der Gastfreundschaft des Ordens der Viere durfte man zuerst im Garten des Ordenshaus und dann bei später eintretendem Regen in selbigem beisammen sitzen und über die Zukunft der Hospize und ihre Besetzung sprechen.
Anwesend waren Aileena Löwenstein, eine Heilerin im Dienste des Löwenordens, Adana Regan, Alavia Rabenschrey, Nithavela, Layen und Leomar Finkenfarn. Allesamt sind diese Damen und Herren Heilkundige und daran interessiert, die Besetzung der Hospize wieder regelmäßiger zu ermöglichen. Dies war eines der Themen an diesem Abend und man entschloss sich einen Plan zu entwerfen, auf das jeder Hilfesuchende, der des Lesens mächtig ist, sehen kann, wann er Hilfe finden kann und wann sein warten im schlimmsten Fall vergebens ist.

- Am ersten Tag eines Siebentagesrhythmusses sei die Dame Rabenschrey zugegen, beginnend mit dem 7. Dunkelzyklus bis zur Mitte des achten Hellzyklus.

- Am zweiten Tag sei das Hospiz geschlossen.

- Am dritten Tag sei der Herr Finkenfarn zugegen, beginnend mit dem 7. Dunkelzyklus bis zur Mitte des achten Hellzyklus.

- Am vierten Tag sei die Dame Löwenstein zugegen, beginnend mit dem 7. Dunkelzyklus bis hin zum Ende dieses Zyklusses.

- Am fünften Tag sei die Dame Nithavela zugegen, beginnend mit dem 7. Dunkelzyklus bis hin zum Ende dieses Zyklusses.

- Am sechsten Tag sei die Dame Rabenschrey zugegen, beginnend mit dem 7. Dunkelzyklus bis zur Mitte des achten Hellzyklus.

- Am siebten Tag sei das Hospiz geschlossen.

Diese Zeiten der Öffnung des Hospizes werden so gut als möglich von den freiwilligen Helfern eingehalten. Sollte einmal ein Dienst nicht eingehalten werden können, wird dies am Nachrichtenbrett kenntlich gemacht. Darüber hinaus kann es natürlich auch sein, dass außerhalb der angegebenen Zeiten Heilkundige im Hospiz anzutreffen seien.
Es wurde beschlossen, sich von nun an jeden Mond einmal zu treffen, um weitere Themen und vielleicht auch aufgekommene Fragen zu besprechen. Zum nächsten Treffen, welches am Mittentag, den 28. Carmar stattfinden soll, will man den Herrn Raban, die Dame Dur, den Herren Pio´han und den Herren Jabin einladen, um eine Zusammenarbeit mit besagten Personen zu besprechen. Vor allem dem derzeitigen Hospizleiter Herrn Jabin ist sicher daran gelegen.
Als Name der Gruppierung wurde die Bezeichnung des alten Gildennamen der ehemaligen Heilergilde zu Siebenwind gewählt. Damit sei ein erster Schritt in die richtige Richtung getan, hoffen wir alle das Beste für die neue Communis Medici, welche den Bewohnern Siebenwinds eine Stütze sein wird und sich um die Leiden jedes Einzelnen kümmert.


L.F.


© Siebenwind | Bote | Amun 2003