157.
Ausgabe

Ausgabe 157-Mondtag, 26. Duler 18 nach Hilgorad


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26. Duler  -  Nahendes Ende des Umbaus von Falkensee

Hiermit verkündet die Ritterin Mirian Lasar, Lehensvasallin der Hauptstadt Falkensee und der umliegenden Ländereien, das nahende Ende des Umbaus unserer prächtigen Stadt!

Die Gassen, die wir täglich begehen, werden in neuem Glanz erstrahlen, während geschickte Planung beim Umbau den Handel in die Stadt locken und erleichtern wird, sodass auch jeder fleißige Händler und Handwerker seinen Nutzen aus dem Umbau ziehen mag. Die wachsende Anziehungskraft der Hauptstadt, die zu einem wahren Ansturm an Neubürgern führte und alsbald die Grenzen der bisherigen Planung und der Stadtmauern zu sprengen drohte, machte einen umsichtigen Umbau, geplant durch die hellsten Köpfe der Insel, dringend nötig. Schon jetzt beeindrucken die fast fertigstellten Mauern und Häuser durch ihre gewachsene Pracht, welche Falkensee als Hauptstadt nur zusteht.

In Balde wird es möglich sein weitere fleißige Bürger in die Gemeinschaft von Falkensee aufzunehmen, auf dass diese das Stadtbild bereichern und mit der Kraft ihrer eigenen Hände den Reichtum und Wohlstand von Falkensee nur weiter mehren werden. Neue feste und gewachsene Mauern werden jeden Unbill von der Bevölkerung abhalten und jeden Angriff der Plage aus dem Ödland im Keim ersticken.

Sobald im Laufe der nächsten Woche der Umbau abgeschlossen sei, wird mit den Planungen zu einer festlichen Feier begonnen werden, um das Ende des Umbaus und die neue Pracht Falkensees angemessen begehen zu können und den ewigen Frieden in den dem Reich angestammten Landstrichen der Insel besiegeln zu können.

In Namen von Mirian Lasar, hohe Dame der Ritterschaft zu Siebenwind, Lehensvasallin Falkensees



26. Duler  -  Wettbewerb: Index Siebenwind!

Zwar scheint mit der hereinbrechenden Zeit Vitamas ein stiller Frieden sich über die Insel gelegt zu haben, werden die unerklärlichen Sichtungen und Phänomäne weniger, alsdass kein hysterischer Schreihals mehr den baldigen Untergang der Insel lauthals verkündet, doch sollte jener Anschein nicht täuschen.
Während der Falkenwall und die Mauern Falkensees der ganzen Insel Schutz und Sicherheit spenden, lauern dahinter weiterhin unerklärliche Mächte und große Geheimnisse auf ihre Entdeckung. Es sei daran erinnert, dass auch die großen Geheimnisse Mazzarems noch lange nicht entschlüsselt wurden, auch wenn die Gelehrten und Forscher so manches Fragment in den Händen halten und glauben, des Rätsels Lösung sehr nahe zu sein.

In seiner großen Weitsicht ruft seine Wohlgeboren, Baron von Gerderwald und Siebenwind, die gelehrigen Geister der Insel, gleich welchem Volk des Großreichs sie abstammen mögen, auf, ihren astraelgegebenen Verstand zu nutzen, denn sein Wille ist es, der uns neugierig nach Antworten auf alle drängenden Fragen stellen lässt, verbirgt der Einäugige doch hinter jedem Geheimniss und jedem Rätsel eine tiefere und göttliche Wahrheit. So bringt uns schon die Nutzung des Verstands und der Weg zur Lösung aller Rätsel näher an den Herren des Wissens, verlangen und fördern seine Lehren doch hochgeistiges Denkertum trotz widrigster Umstände, gleichwie vertrackt die Prüfung wirken mag, die er dem Verstand auferlegt.

Daher sieht ihro Wohlgeboren den eingeschlafenen Eifer der Gelehrten und Forscher bei der Katalogisierung und Entschlüsselung der Hintergründe aller Geheimnisse der Insel und der verständigen Forschung auf allen göttergefälligen Gebieten der Wissenschaft mit Betrübniss und ist äußerst gewillt, jenes Feuer der Neugier und des Forscherdrangs wieder aufleben zu lassen. So wird in seinem Namen ein Wettbewerb ausgerufen, der den eifrigsten und fähigsten Schreiber, welcher sich bemüht das Wissen der Insel im Index zusammenzutragen, auf dass dieses gemeinsame Werk aller Rassen weitergeführt werden mag, mit verzierten und edlen Schreibutensilien belohnt, nebst der tiefen Zufriedenheit am Herrn Astrael einen Dienst verrichtet zu haben.

Beiträge zur Weiterführung des Index von Siebenwind mögen bei der Edeldame Nhergas oder einem ihrer Schreiber abgegeben werden, auf dass die Tauglichkeit und Angemessenheit der Schrift zur Aufnahme in die Historie von Siebenwind geprüft werde.

L. H.



26. Duler  -  Beschlüsse des großen Rates

In seiner verständigen Weitsicht und Sorge um die Bevölkerung der Insel hat der große Rat zu Siebenwind in seiner dritten Sitzung entschlossen, seine wichtigsten Entscheidungen der Bevölkerung offen zu verkünden. Zu diesem Zweck findet sich ein Nachrichtenbrett am Fuße der Burg Falkensees, auf dass jedem Bürger es möglich sei, sich über die Edikte des großen Rats kundig zu machen. Des Lesens nicht Mächtigen wird gewiss auf eine freundliche Bitte die Torwache oder jeder hilfreiche Passant, eingedenk den Tugenden Vitamas, zur Hand gehen.

Zudem betonen die Vertreter des großen Rats ihre Absicht, stets ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Unterstellten zu haben und gewichtige Angelegenheiten im großen Rat zur Sprache zu bringen, als auch über die neusten Gespräche im Rat zu informieren. Dies gelte im Besonderen für die Vertreter der einzelnen Sieldungen, wobei in Zukunft auch die Inselpatrizierin durch ihren Secretarius Lhynhar Silmaril, welcher aufgefordert wurde, Audienzen vorzubereiten, ansprechbar für die Anliegen jedes Bürgers der Insel, um deren Wohl sie sich sorgsam müht, ansprechbar zu sein.

L. H.



26. Duler  -  Vertusreiter nehmen ihren Dienst auf!

Sobald Falkensee nach dem Umbau der Hauptstadt durch die königlichen Arbeitertrupps in neuen und hellem Glanz erstrahle, zum Ruhm der Insel Siebenwind, werden in ihrem Norden die Ventusreiter ein Quartier beziehen und ihre Pflicht als inselweiter Postdienst unter der Schirmherrschaft der Lehenspatrizierin aufnehmen.

In allen größeren Sieldungen wird man Truhen, nebst dem blauen Banner der Ventusreiter, finden, in dem Briefe hinterlegt werden können, sodass die Reiter der Gilde sich kostenlos der Überstellung annehmen können. Zu diese Zweck ist es nötig, dass auf dem Schriftstück unzweifelhaft der Empfänger samt der Adresse seiner Behausung vermerkt werde, sodass der Brief im besten Fall direkt in den Postkasten geworfen werden kann. Sollte kein solcher Kasten beim Empfänger angebracht sein, kann es möglicherweise zu Verzögerungen oder zu Fehlern bei der Überstellung kommen.

Gewiss wird jenes Angebot den wachsenden Schriftverkehr auf der Insel erleichtern und in geregelte Bahnen lenken, denn die Sicherheit der zugestellten Briefe und die Zuverlässigkeit der Reiter, angeführ durch den Herren Mythandir, wird zweifelsohne sichergestellt werden.

L. H.



26. Duler  -  Richtspruch über Utrich Rothnang

Am 23. Duler trat das ehrenwerte königliche Gericht zusammen, um einen gerechten Urteilsspruch über den verleumderischen Ketzer Utrich Rothenang zu sprechen und diesen seiner angemessenen Bestrafung durch die weltliche Ordnung, gestützt auf die Gesetzte ihrer Majestät Hilgorad I, zuzuführen.

Geführt wurde die Anklage durch die heilige Mutter Kirche, vertreten durch Gnaden Delany, während es dem dreisten Ketzer durch das gnadenvolle und gütige geschriebene Gesetz im Namen Astraelis unverdienterweise gestattet war, für sich vor dem Gericht und den anwesenden Betrachtern zu sprechen.

Unzweifelhaft wurde Utrich Rothnang, der es sich gar erdreistete sein lasterhaftes Leben, gezeichnet durch den unheiligen Fluch der Magie des Ungenannten, im Boten beschrieben sehen zu wollen, unzähliger Verbrechen gegen die göttergewollte Ordnung, welche die Grundfesten des Glaubens und des Reichs selbst angriffen, schuldig befunden.

Sein feiger und hinterhältiger Angriff, den er gar mit der versuchten Abwehr eines gerechten Urteils durch das ehrenwerte Gericht gegen den Prätor unserer Insel, Eminenz Donarius Derrvus, führte, als dieser ihm von seiner Absicht, seine Vergehen durch ein rechtes Gericht abzustrafen, berichtete als auch die Nutzung schändlichster Magie zum Schaden von ehrenwertern Rechtgläubigen offenbarte dem Saal die drückende Kälte seines Herzens und das Maß der Verdorbenheit seiner Seele.

So wurde der dreiste Ketzer zum Vogelfreien verurteilt, auf das es jedem Bürger im Reich gestattet sei, ihn nach eigenem Willen zu erschlagen oder zu drangsalieren, sobald die heilige Mutter Kirche ihr eigenes Urteil entschieden und vollstreckt hat. Bis dahin steht er unter dem gnädigen Schutz des Urteils, welches ihn bis zum Richtspruch über sein Seelenheil von anderen Übergriffen schützt. Zudem wird dem lästerlichen Magier sein linkes Auge genommen, auf dass er niemals mehr seine schändliche Gabe nutzen möge, und die heilige Raute der Viere soll seine Zunge zieren, um jedes ketzerische oder verdorbene Wort aus seiner Kehle zu unterbinden.

Darüber hinaus wurde Utrich Rothnang ob seiner unglaublichen Vergehen gegen die göttliche Ordnung, die heilige Mutter Kirche und die Viere selbst der göttlichen Gerichtsbarkeit unterstellt, da das ehrenwerte Gericht trotz des Ausmaßes seiner Schandtaten sich nicht erdreistete, über sein Seelenheil zu urteilen, sondern gemäß den Sitten des Reiches die Mutter Kirche um einen weiteren Richtspruch über den Ketzer bat, sodass die genannten Strafen ihm allein ob seiner weltlichen Vergehen auferlegt wurden.

Mit großer Erleichterung wird die Bevölkerung den endgültigen Richtspruch über Utrich Rothnang erwarten, denn allein die Nachricht, dass seine Seele Tare den Körper im reinigenden Feuer des Scheiterhaufens verließ, wird die ersehnte Erleichterung und den ruhigen Schlaf, der uns von diesem unseligen Magier geraubt wurde, wiederbringen.

L. H.



26. Duler  -  Schlacht im Tal der Ahnen

Der Ordensmeister des wachenden Löwen und (immer noch nicht ernannte) Hochmagier Toran Dur rief zum Kampf gegen die Spinnen, die sich im Tal der Ahnen – der ehemaligen Heimat der Bergzwerge – niedergelassen haben, auf. Er setzte die Reinigunsaktion auf den 12. Duler 18 n. Hilgorad fest. Was er bei dieser Terminierung versäumt hatte, war die Einverständniserklärung der Dwarschim einzuholen, die sofort Protest gegen den, nicht bei ihnen angemeldete, Akt der Befreiung einlegten. Dieser Formmangel konnte jedoch noch rechtzeitig behoben werden. Die Zwerge erteilten letztendlich mit einigen Auflagen doch noch ihre Genehmigung zum Kampf gegen das Böse. Ein nicht verachtender Tross an Streitern und mutigen Recken, aber auch Magiern und selbst Orken fanden sich ein um dem ersten Ettapenfeldzug, der Zurückeroberung des Ödlandes nötig war, beizuwohnen.

Gemeinsam zog man durch die zerstörten Lande bis hin zum Tal der Ahnen, wo die Dwarschim dann auf die getroffenen Vereinbarungen pochten. Diese beinhalteten, dass niemand, dem es die Dwarschim nicht gestatteten, das Tal der Ahnen zu betreten habe. Trotz der Tatsache, dass Unzahlen an Spinnen ihr Tal besetzen, die ehemaligen Unterkünfte von Spinnenkot- und Dreck verunreinigt waren (und vermutlich noch immer sind) und zahlreiche Spinnennester hier ausgebrütet wurden, erachtet die Dwarschim noch immer ihr Tal als heilig und jeder unerlaubte Nichtzwergenfuß würde eine Entweihung ihres Bodens darstellen. Auf ihre Zwergenlogik beharrend geschah es, dass gut die halbe Armee, die sich zum Ziel gesetzt hatte den Dwarschim zu helfen und den pervertierten Spinnenformen den Gar auszumachen, draußen bleiben musste. Lediglich der Ritterschaft gestatteten die Dwarschim es in ihrer freundlichen Gnade weiter ins Innere des spinnenverseuchten, aber der Zwergenlogik nach, noch immer geweihten Tals vorzudringen. Warum ein unerlaubter Menschenfuß das Tal mehr entweihe, als die, der achtbeinigen Spinnenkreaturen, bleibt leider für den Verstand eines klar denkenden Wesens nicht fassbar und der Zwergenlogik überlassen.

Auch dem Löwenorden wurde es von den Zwergen nicht gestattet ihrer Arbeit, der Rückeroberung des Ödlandes, nachzugehen. So wurden die tapferen Recken als Wortbrecher bezeichnet, weil es einigen Orken gelang sich am Löwenorden vorbei zu mogeln und das Tal der Ahnen zu betreten. In ihrer Zwergenlogik bezichtigten die Dwarschim den Löwenorden gegen ihre Weisungen und das vom Löwenorden gegebene Wort verstoßen zu haben, dabei vollkommen ignorierend, dass es nicht der Löwenorden war, der die Orken eingeladen hat und dass sich bei solch gefährlichen und überaus wichtigen Unternehmungen jede dargebotene Schwerthand als Zünglein an der Waage herausstellen kann.

Anstatt Dankbarkeit brachten die Dwarschim den freiwilligen Helfern nur Verachtung und Restriktionen entgegen. Dies ging soweit, dass die Dwarschim durch die Verdammnis der halben Armee, die Ritterschaft mutwillig einer erhöhten Lebensgefahr aussetzten. Man will sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn der geistesgegenwärtige Ordensmeister Toran Dur nicht auf die akustischen Signale einer drohenden Niederlage im Tal reagiert und nicht der restlichen Armee das Nachrücken befohlen hätte. Just in diesem Moment, als nämlich die von den Zwergen verbannte Verstärkung eintraf, pellten sich zwei riesige Spinnenmatronen aus dem Gestein und hätten den, von den Vorkämpfen angeschlagenen Trupp, der Ritter und Dwarschim dem Erdboden gleich gemacht.

Der Anführer der zwergischen Streiter dankte die Rettung jedoch nicht mit Worten, sondern mit einem Schlag der flachen Seite geführt gegen den Ordensmeister Toran Dur. „Er habe ja sein Wort gebrochen“, so die Zwergenlogik.

Trotz all der widrigen Umstände vor die die Dwarschim die Retter ihres Tals und die Streiter im Kampf gegen den Einen gestellt haben, bleibt die frohe Kunde, dass das Unternehmen doch noch von Erfolg gekrönt war und das Tal der Ahnen von den Spinnenwesen befreit werden konnte. Die Nester wurden verbrannt und jeder noch mögliche Unterschlupf ausgeräuchert. Ein herber Schlag gegen die Kreaturen des Ödlandes und ein Sieg für das Gute, der um ein Haar an der Zwergenlogik der eigentlichen Verbündeten gescheitert wäre, die nach all den Jahren scheinbar immer noch nicht erkannt haben, dass im Kampf gegen den Einen und seine Schergen eine Zusammenarbeit aller Rassen erforderlich ist.

A.D.



26. Duler  -  Der Blütenball in der Burg Brandenstein

Zum 17. Duler lud der Freihafen Brandenstein zu einem festlichen Ball ein, um den Beginn der Zeit des Jahres, die Vitama zusteht, in angemessener Blütenpracht zu begehen.
Standesgemäß fand sich die geladene Schar, festlich in angemessene Kleider nach der neusten Mode von Siebenwind geschnitten, im großen Festsaal der Burg von Brandenstein ein, um gemeinsam bei gutem Trank und noch besserer Speiß munter und fröhlich den Abend zu begehen.

Während die Herrschaften, ob nun von hohen adeligem Stand oder durch die Viere durch großen Erfolg im Handel und Handwerk ausgezeichnet, sich eher in schlichte, aber nicht minder edle, Gewänder kleideten und ihren Reichtum und ihr Ansehen nur durch durch verstohlen aufblitzende teure Ringe oder feine Halsketten kundtaten, war den Damen in Begleitung auf den ersten Blick ihr hoher Stand anzusehen, genoßen sie doch sichtlich, sich in aufwändige und beeindruckende Kleider zu hüllen, in einigen Fällen sicherlich durch ein augetüfteltes Gerüst aus Holz oder Fischbein gehalten, und den Hals mit edlem und schwerem Geschmeide zu betonen.

Große Fähigkeiten erwies die Gastgeberin, die Vogtess Tiefwasser, bei der Auswahl der Musikanten, welche durch ihr unaufdringliches und doch stetig präsentes Spiel, nur selten von weichem Gesang unterbrochen, den angemessenen Rahmen für eine derartige Festlichkeit schufen, sodass sich recht bald einige Tänzer hervorwagten, um ihre damenhafte Begleitung zu beeindrucken.

Die späten Stunden des Balls wurden schließlich in anregender und angenehmer Plauderei verbracht, als die Zunge vom feinen Wein gelockert und die Worte heiter wurden.

Diejenigen, die der Einladung der Vogtess folgten, zeigten sich hocherfreut über den Verlauf des Blütenballs und drückten ihren Wunsch nach einer baldigen Möglichkeit, wieder ein solches gesellschaftliches Ereigniss begehen zu dürffen, im großherzigen Dank an die fähige Gastgeberin aus.

L. H.



26. Duler  -  Mögliche Heirat des Königs?

Noch vor einigen Wochen erstarrte ganz Tare in Sorge um den höhsten Sohn der Viere, als sich wie ein Lauffeuer verbreitete, dass er Opfer eines schändlichen Attentates geworden sein soll. Fast glaubte man in jenen Tagen den Trauergesang der Laryseji zu vernehmen und gar Vitama schien regenreiche Tränen zu vergießen, ehe die Nachricht vom Überleben seiner Majestät ganz Tare in tiefster Erleichterung aufatmen lies.

Jetzt ist vielleicht der Moment gekommen, in dem das ganze Großreich in Jubel ausbricht und ein feierliches Gewand anlegt. Rechtzeitig zum Ende von Morsans Trauerzeit und zu Beginn von Vitamas Aufblühen mehren sich die Gerüchte über die Heirat unserer Majestät! Die Magd, welche unseren König vor dem Tode durch die Hand der verdammenswerten Attentäterin, welche wohlmöglich niemals die ewige Ruhe in Morsans Reich erlangen wird, errettet, soll ihre Majestät zur Frau und zur Mutter der zukünftigen Thronerben gewählt haben.

Die Redaktion schließt sich der Hoffnung der restlichen Untertanen an, zum Ausdruck gebracht durch das Gebet an die hochheiligen Viere, dass jene Nachricht vom gefundenem Glück unserer Majestät durch das edelste von Vitamas Geschenken sich als wahr erweisen möge.

L. H.



26. Duler  -  Südländische Teufel plagen die Grengebiete zu Galadon

Mit dem unumstößlichen Wissen um die feste Vorherrschaft Galadons über Falandrien reisten die ersten Siedler auf die Insel, um eine neue Kolonie nach dem Vorbild der friedlichen Eintracht im Großreich zu schaffen. Doch heute entehren einige bedauernswerte Missgeleitete das Andenken dieser mutigen Männer und Frauen, indem sie die Völker des Großreichs zu spalten suchen und falsche Vorwürfe ob angeblicher Unterdrückung erheben.

Jene Wenigen scheinen verwandt im Geiste mit dem ruchlosen Räubergesindel, welches die Grenzgebiete zwischen Galadon und Endophal heimsucht. Die Heime bescheidener Bauern und Dorfbewohner werden geplündert und in Brand gesetzt ohne Gnade oder Erbarmen mit den unschuldigen Opfern.

Seltsam erscheint es, dass gerade die vom Wohlstand am wenigsten gesegneten Landstriche des Reichs in derartiger Weise geplagt werden. Mag es gar sein, dass diese Räuber es überhaupt nicht auf den Besitz jener Bauern abgesehen haben, sondern vielmehr versuchen gezielte Grenzstreitigkeiten aufzuwiegeln?

Unmöglich erscheint es aus der Ferne eine Antwort zu geben, wer die Fäden im Hintergrund dieses Zwistes zieht, denn es scheint nichts sicher, außer dem Leid und der Not der geplagten Opfer. Denkbar wäre eine List der Feinde des Großreichs und des rechten Glaubens oder gar ein gemeiner Plan des machtlosen südländischen Großältestenrates, um die oft geschmähten Statthalter des Großreichs in Veruf zu bringen.

Doch wird weder das angrenzende Falkenstein noch die Krone selbst solcherlei Übergriffe weiterhin dulden, denn die Aussicht auf baldige Hilfe gegen das Räuberpack bleibt die sichere Überzeugung der Dorfbewohner und Bauern, stehen diese doch als Untertanen des Großreichs unter dem Schutze der göttergewolten Ordnung.

L. H.



26. Duler  -  Mord an einer Magierin?

Die immerwährende Blüte unserer Hauptstadt ist das Ziel unzähliger Angriffe und die Einheit der Bewohner Siebenwinds dem verdorbenen Feind ein Dorn im Auge. Aufrührerische Schriften versuchen regelmäßig die Saat des Zwistes in die Bevölkerung zu tragen, doch fällt diese auf unfruchtbaren Boden, denn der fromme Glaube und die Treue zur Krone verbindet und eint die aufrichtigen Bürger der Insel. Schundblätter werden von gierig-klauenartigen Händen geschrieben, um einen Keil in die gottgewöllte und gerechte Ordnung zu treiben.

Solcherlei Schriftwerken, welche nicht den Segen der weltlichen oder göttlichen Ordnung erhielten, darf kein Glaube geschenkt werden, gleich wie verführerisch die simplen und einfältigen Gedanken, die sie darbieten, uns erscheinen mögen! Besonders gilt das für die Schmähschrift, welche von einem heimtückischen Mord an einer ehrbaren Schülerin des Turms berichten will.

Jedem, der die Hintergründe ihres Ablebens verstehen will, sollten die Wahrheit, die die Redaktion zusammentragen konnte, eine Hilfe und Stütze auf dem Weg des Verständnisses sein.

Jene Annika Rokan war keinesfalls Füchsin der Grauen Garde oder Schülerin des Magierturms, sondern vielmehr Mitglied einer heimlichtuerischen Gruppe von Magiern, die sich nicht der königlichen Akademie der arkanen Künste verplichtet fühlten.

Sie sprach weder eine verborgene Wahrheit noch eine Verschwörung des Ordens der Elementare aus. Vielmehr soll es sich bei ihr um eine Fanatikerin gehandelt haben, die im Streben, den hochheiligen Vieren zu dienen, die Regeln und Gesetze der göttlichen Ordnung brach und keinen rechten Glauben in die Viere hatte, wie ihn die hochheilige Mutter Kirche predigt.

So mögen vorerst die Umstände ihres Ablebens unerklärlich verbleiben, doch ist es offensichtlich, dass es sich bei Annika Rokan nicht um die Person handelte, die sie oder jene unglaubwürdigen Schriftwerke vorgaben zu sein.
So scheint es recht unwahrscheinlich, dass sich der Orden der Elementare zu einem Mord hinreissen lies, strauchelt jener doch in offener Schwäche und wäre nicht in der Lage, sich gegen die aufkommenden Verdächtigungen zur Wehr zu setzen.

Welche verkommenen Natternzungen versuchen den Orden zu verleumden, mag nie aufgedeckt werden, doch sollte die Bevölkerung aufmerksam sein und jedes intrigante Wirken, welches versucht, den gnädigen Frieden der Krone und des Reichs zu stören.

L. H.



26. Duler  -  Mummenschanz: Der falsche Abt

Schauspiel und Theaterkunst vermögen uns zu erfreuen, zu erstaunen, zum Nachdenken anzuregen oder gar unser Herz zu berühren, als würde Vitamas gnadenvolle Liebe und Astraels rätselhafte absolute Vernunft auf den Zungen der Schausteller zu Worten von reinster Kunstfertigkeit geschmiedet werden. So wird auf den Bühnen von Tare gehadert, geliebt, gestritten und gekämpft, um der Freude an der Maskerade und der Erheiterung des Publikums willens.

Doch wird die Schauspielkunst verdorben und verdreht, so sie zur Lüge und Tücke wird, wenn das Publikum nicht mehr zu unterscheiden vermag zwischen der Wahrheit Tares und der Einbildung auf der Bühne.

Ein wahrer Narr, ein Torr höhster Güte, erdreistete sich in die Gewänder eines Abtes zu schlüpfen und ein falsches Amt an sich zu reissen, um seine selbstsüchtigen Ziele zu verfolgen. Als Ausgeburt von Lug und Trug versucht er die Rechtgläubigen zu täuschen und falschen Respekt und falsche Ehren einzuheimsen, um für seine verlogene Mission zu sammeln.

So soll jeder Einwohner Siebenwinds achtsam sein, denn jederzeit kann die falsche Schlange der Lügenbrut einen rechtschaffenen Bürger zu Fall bringen, sodenn er nicht mit dem Beistand der heiligen Viere und ihrer Diener sein Tagwerk verbringt. Nur der wahre Glaube vermag den Schleier von List und Betrug zu lüften und das wahre Wesen im Herzen eines Menschen zu lüften.

L. H.


© Siebenwind | Bote | Amun 2003