184.
Ausgabe

Ausgabe 184-Königstag, 25. Sekar 21 nach Hilgorad


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25. Sekar  -  Das Jahr neigt sich dem Ende

Wieder nähert sich das Ende eines Jahres, das der Insel Siebenwind erfreuliche Ereignisse ebenso beschert hat wie besorgniserregende Entwicklungen. Zu nennen seien hier Feste wie der Maskenball in Brandenstein zu Beginn des Jahres wie auch die regelmäßigen Theaterabende in Falkensee, Das Lachsschwemmenfest in Vänskap, Tuniere in Seeberg und Festmärkte auf der ganzen Insel. Auch im Kampf gegen die Schergen des Einen gab es Erfolge, wie den Sieg über den sogenannten Hutmacher, einen gefährlichen Dämon, der für viel Leid auf Siebenwind verantwortlich war. Zudem konnten alle Angriffe, die im Laufe des Jahres gegen das Grünland geführt wurden, sei es durch Spinnenkreaturen, Goblins oder Sammler, erfolgreich zurück geschlagen werden.

Doch stand das Jahr auch im Schatten von teilweise erbittert geführten Machtkämpfen und Intrigen zwischen den Machtgruppen des Grünlandes. Dabei war es weniger das Volk der Orken, das sich doch sonst so oft für Kämpfe und sinnloses Blutvergießen verantwortlich zeigt, sondern zumeist Konflikte innerhalb der menschlichen Gruppen. Der Putsch der Ersonter Garde, bei dem Garde und Rat gleichermaßen erbittert und ohne Rücksicht auf den dadurch verursachten Schaden auf ihrer Ansicht bestanden, dürfte den Lesern noch am besten in Erinnerung sein. Dies führte zu einem fast völligen Zusammenbrechen von Sitten und Anstand, als die von der Garde aufgestachelten Verbrecher aus dem Südviertel zusammen mit blutrünstigen Orken über die Stadt herfiel und Kämpfer und Unschuldige gleichermaßen niedermachten, vor dem Angriff auf unbewehrte Vertreter der Krone nicht zurückschreckten und sogar den heiligen Grund des Tempels missachteten und wie die Tiere selbst über Vitamageweihte herfielen. Das die Malthuster Armee diese Lage nach Kräften ausnutzte, um seine Position gegenüber den ewigen Rivalen unter der Herrschaft des Ersonter Bundes zu verbessern, führte nicht unbedingt zu einer Entspannung der Lage. Aber auch der Umzug der königlichen Magieakademie nach Seeberg, der kurz darauf die Neugründung der sogenannten „Ersonter Reichsuniversität“ in den alten Räumlichkeiten in Falkensee folgte, ist Zeuge dieser inneren Zwiste. Die immer wieder kehrenden Streitigkeiten zwischen den einzelnen Lehen mit den üblichen Boykotten, Drohungen und Beleidigungen sind inzwischen schon so zur Normalität geworden, dass man sie kaum noch zur Kenntnis nimmt.

So erschütternd diese Entwicklung sein mag und so wenig Verständnis gerade die Mehrheit einfachen Inselbewohner dafür hegen mögen, dass immer wieder Konflikte oder gar blutige Kämpfe angeblich zu ihrem Wohl, letztlich aber oft nur um die Macht gefochten werden, bleiben doch ein paar Lichtblicke. Bei vielen Bedrohungen von Außen gelang es den streitenden Gruppen, ihre Zwiste zumindest vorübergehend ruhen zu lassen, sich gemeinsam der Gefahr zu stellen und diese zu überwinden. Und auch die heilige Kirche der Viere scheint zunehmend wieder ihre Rolle der überparteiischen Stimme der Vernunft einzunehmen, nachdem zuvor einzelne Geweihte darum bestrebt waren, sich im ewigen Spiel von Intrigen und Verrat der Mächtigen in führender Rolle zu beteiligen. Dies alles stärkt die Hoffnung, dass sich die streitenden Lehen auch in diesem Dunkeltief ungeachtet aller Konflikte wieder Seite an Seite gegen die Dunkelheit stellen werden, und vielleicht sogar darauf, dass irgendwann die Mächtigen einsehen, dass das Volk, das zu Führen und Schützen ihnen anvertraut wurde, keine Prestigesiege oder gestillte Eitelkeiten braucht , sondern Ruhe und Sicherheit für ihr Leben. Feinde, gegen die man im Kampf Ruhm und Ehre erlangen kann, gibt es auch dann noch genug.

ARdM



25. Sekar  -  Der Putsch im Ersonter Lehen

Wie man der Sonderausgabe des letzten Botens entnehmen konnte, kam es zu einem Putsch innerhalb des Lehens Ersont auf Siebenwind. Hintergrund war, dass die Garde, unter der Führung von Hauptmann Steinhauer, den Ersonter Rat aufgrund von Hochverrat verhaften wollte. Jedoch konnte zu dem Zeitpunkt einzig die Rätin Ekula gefangen werden. Die Garde zog sich danach hinter einer Barrikade und dem verschlossenen Tor ins Schloss zurück und es folgten ein paar Tage des gespannten Ausharrens, derweil mehr und mehr Gruppierungen in Falkensee eintrafen, um, was meistens der Fall war, auf neutraler Basis als Vermittler zu dienen oder unter Umständen die Garde oder den Rat zu unterstützen.
Am Mondtag, den 1. Seker, kam diese Anspannung unzweifelhaft zu ihrem Höhepunkt und entlud sich deutlich - es gab einen Aufruf an die Anführer der unterschiedlichen Gruppierungen, sich mit dem alten Rat Ersonts im Theater zu Falkensee zu treffen und zu beratschlagen. Doch ehe es zu ersten Gesprächen kommen konnte, hörte man bereits von draußen Lärm und vor allem Detonationen. Sprengtränke wurden offensichtlich geworfen und Magie war sogleich mit im Spiel, als die ersten Kämpfe begannen. Nun war es offenbar die Garde, unterstützt vom Viertel und den Orken, welche sich entschloss, den Konflikt auf blutige Art weiter auszutragen. Egal, ob Ritter und ihre Garde, Malthuster Armee, Löwenorden oder einfaches Volk - Blut tränkte schon bald das Pflaster Falkensees. Zahlreiche Personen wurden schwer verletzt, viele schwebten danach sogar in Lebensgefahr. Erschütternd war unzweifelhaft die Tatsache, dass man seitens der Gardetruppen sogar bereitwillig den Tempel angriff, um Gnaden Custodias habhaft zu werden. Auch berichtete der einstige Konsul Toron davon, wie Lady Lasar am Tempel von Viertlern niedergeschossen wurde, wobei es auf ihn wie eine Hinrichung gewirkt hatte. Erschreckend die Tatsache, dass selbst der Hauptmann Steinhauer bei diesem gewaltsamen Angriff auf einen Vertreter der Krone anwesend war. Während dieser Schlacht wurden auch weitere Personen von der Garde gefangen genommen - die Rätin und Freifrau Solice Aurora sowie der graue Erzmagus Toran Dur.
Die Tage danach waren besonders schwer für das einstmals stolze Falkensee. Die Spuren der Kämpfe sah man noch länger in den Gassen der Stadt und es begann sich Unrat auf den Straßen zu sammeln, Ratten krochen dazwischen umher, manche von ihnen krank aussehend. Doch vor allem die Präsenz von Viertler und Orken ließ viele Bürger unsicher werden. Nicht wenige kehrten in dieser Zeit Falkensee den Rücken zu und flohen nach Seeberg und vor allem nach Brandenstein, das den Bürgern Ersonts in dieser unsicheren Zeit Asyl anbot. Nur wenige vermochten es noch in Falkensee auszuharren, darunter der Astraelsnovize Ionas, welcher beobachtet wurde, wie er tapfer gegen den Müll ankämpfte. Auch das Hospital Falkensees machte sich bereit, denn die Gefahr von Krankheiten stieg an, doch konnte dank deren Handeln eine Seuche offenbar verhindert werden.
In dieser Zeit wandte sich der ehemalige Konsul Toron, welcher selbst einer Geiselnahme durch die Viertler gerade so entging und in Brandenstein Schutz suchen konnte, an Hauptmann Steinhauer. Unzweifelhaft hatte der Hauptmann das Ersonter Lehen nicht mehr im Griff und war überfordert. Doch plante er bereits, einen neuen Rat zu gründen, um wieder für Ordnung zu sorgen. Herr Toron sagte ihm, dass es einen Rat gäbe, doch betrachtete der ehemalige Hauptmann die Angehörigen des Ersonter Rates allesamt als Hochverräter. Insbesondere Gnaden Custodias stand stark in der Kritik. Herr Toron war bereit, im neuen Rat, den Hauptmann Steinhauer aufzubauen gedenkte, einzutreten. Als weitere Angehörige des Rates wurde die Hochelfe Serafina Ignitia genannt, welche durch die Gräfin selbst einst eingesetzt worden war. Der Hauptmann hätte dabei lediglich nur noch eine Stimme im Rat gehabt und damit einen Teil seiner Macht aufgegeben. Herr Steinhauer setzte ein Papier auf, welches jedoch erst jenes Pamphlet war, mittels dem die Garde hätte tun dürfen, was sie möchte, doch lenkte der einstige Hauptmann selber ein und nahm eine Formulierung auf, die Herr Toron vorschlug und sogar mit dem bis dato alten Rat eine Einigung erzielt hätte, berichtete Herr Toron gegenüber dem Siebenwind Boten.
Die einzige Bedingung Steinhauers war die, dass Gnaden Custodias keinen Sitz mehr im Rat hätte. Es kam zu einem ersten Treffen, bei dem auch der Bann über dem Löwenorden und ähnliches aufgehoben wurde. Laut Herrn Toron war alles bereit gewesen, um Verhandlungen mit den Rittern und dem alten Rat aufzunehmen. Herrn Steinhauer gegenüber erwähnte er, dass dieser Fehler begangen hätte, die vor einem Gericht behandelt werden müsste, was Herr Steinhauer zu dem Zeitpunkt noch einwilligte.
Einige Tage zuvor wiederum kam es zu einer Befreiung der Rätin Aurora und des Erzmagiers Dur durch die Malthuster Armee, welche den beiden zeitweise Obdach in der Burg Brandenstein bot und ihre Verletzungen und vor allem ihren Hunger und Durst kurierten.
Während der erwähnten Sitzung meldete der damalige Rekrut Gin, dass Graf Hagen Robaar Herrn Steinhauer sprechen wollte. Herr Steinhauer wurde nun hinausgeschickt mit der Bitte, den Grafen zu der Sitzung dazuzuladen, doch kam er wenig später wieder und behauptete, ein Angriff würde bevorstehen, wobei sich der Löwenorden auf dem Marktplatz zusammenrotten würde. Herr Steinhauer verließ daraufhin mit Rekrut Gin ohne ein weiteres Wort die Sitzung. Auch die übrigen Mitglieder brachen bald auf, um nötigenfalls diplomatisch einzulenken. Doch auf dem Marktplatz angekommen, war nichts von einem Angriff zu sehen, derweil Herr Steinhauer nicht mehr aufzufinden war. Der Graf wiederum entschied sich zum Schloss aufzubrechen, doch das Tor war nun verschlossen, dahinter Rekrut Gin, welcher sich erdreistete den Grafen wie einen Putzknecht zu behandeln, laut Herrn Toron. Von Herrn Steinhauer hat man seither nichts mehr gehört - offensichtlich ist jener geflohen.
An diesem Abend sprach Herr Toron noch mit Herrn Dur und Gnaden Custodias, wobei auch weitere Zeugen zugegen war. Herr Toron benannte im Gespräch gegenüber dem Boten Frau Roth, Herrn Niolet und Herrn Rodeberg. Er bat seine Gnaden Custodias um des Friedens willen zurück zu treten. Nicht, weil es die Rebellen so wollten, sondern zum Wohle des Lehens. Gnaden Custodias beriet sich daraufhin allein mit Toran Dur und sagte dann vor allen Anwesenden, dass er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als hoher Richter des Lehens und damit auch aus dem Ersonter Rat zurücktreten werde.
Zwei Tage später, am 10. Seker, fand eine Sitzung statt. Statt Herr Steinhauer oder Herr Falkenhain, saß dort als Vertretung für die Garde der einstige Rekrut Gin, welcher behauptete kraft eines Schriftstückes von Herrn Steinhauer Hauptmann zu sein. Neben Freifrau Aurora, Frau Ekula, Herr Dur und Frau Aldorn, wohnte auch Gnaden Custodias der Sitzung bei, verkündete, dass die Dinge sich geändert hätten und er dem Rat wieder zur Verfügung stehen würde. Bei dieser Sitzung, bei der Herr Toron als Kollaborateur bezeichnet wurde und sich laut seinen Worten wenig willkommen fühlte, wurde Gin darüber hinaus als Hauptmann bestätigt. Herr Dur wiederum erwähnte gegenüber dem Siebenwind Boten, dass der Rat bezüglich des Rücktritts seiner Gnaden Custodias erstmal die Meinung des Calators einholen wird.
Mittlerweile wurde Freifrau Aurora zudem als Kanzlerin und direkte Stellvertreterin Ihrer Durchlaucht im Rat eingesetzt. Als weitere Räte wurden Gnaden Custodias, Frau Aldorn, Frau Ekula und Hauptmann Gin genannt.
Das Lehen Malthust auf Siebenwind stellte wiederum aufgrund ihres Eingriffs und ob der Geschehnisse und der Gründe, die dazu führten, kürzlich Forderungen an den Rat Ersonts. Die Forderungen beinhalten unter anderem den Rücktritt Gnaden Custodias von allen Ratsämtern, eine Kriegsschuld in Höhe von 10.000 Dukaten pro Mond und zahlbar über 10 Monde hinweg sowie freies Waffen- und Rüstrecht der Malthuster Armee auf Ersonter Hoheitsgebiet. Der Ersonter Bund hatte bis zum 28. Seker Zeit, auf diese Forderungen einzugehen. Hätte er diese verneint oder das Ultimatum überschritten, hätte das Malthuster Oberkommando dem Ersonter Lehen auf Siebenwind den Krieg erklärt. Zuletzt erfuhr der Siebenwind Bote, dass die Ritterschaft vermittelnd einzulenken gedenkt.
Herr Toron wiederum zog sich gänzlich nach Brandenstein zurück, wodurch Falkensee nicht nur einen tatkräftigen Kaufherrn und Finanzier der Taverne "Ersonter Kessel" verlor, sondern auch einen fleißigen Konsul. Der Siebenwind Bote dankt ihm sowie Leutnant Tuljow für den umfassenden Bericht, wie auch all den anderen Personen, welche Auskunft geben konnten und dies bereitwillig taten.

Felis



25. Sekar  -  Neuigkeiten vom Festland

- Hetman Wulfhold besucht Draconis -
Aus Draconis stammt die erfreuliche Nachricht, dass der Hetman der Nortraven Wulfhold die Stadt zusammen mit einer Schar hünenhafter Krieger besuchte. Nachdem der Krieg in Khalandra gewonnen ist und die Lage im Norland allmählich sicherer wird, bekräftigten nun der Hetman und seine Majestät Hilgorad I. ap Mer die Freundschaft zwischen den beiden Völkern. Ein rauschendes Fest wurde zu diesem Anlass gefeiert.

- Pakt der Viereinigkeit und das Volk der Dwarschim schließen Bündnis -
Der König der Dwarschim, Krellgrimm Glutschreiter, hat mit dem Pakt der Viereinigkeit, auf Siebenwind meist kurz als Malthust bezeichnet, ein Bündnis geschlossen, wodurch der Pakt zum bevorzugtem Handelspartner der Dwarschim wurde. Im Gegenzug wurde den Dwarschim deutlich reduzierte Zölle und Preise auf dem Gebiet des Paktes gewährt. Je nach Quelle der Information, wurde auch erwähnt, dass der Pakt mit Hilfe der Dwarschimalchemisten angeblich ein Heilmittel gegen den atmenden Tod zu finden versucht, andere künden wiederum von einem scheinbar deutlichen Aufrüsten der Armee durch exzellente Dwarschimschmiedearbeiten.

- Der Konflikt zwischen Ossian und Wallenburg -
Eine wohl alte Schuld war es, die einen blutigen Konflikt zwischen dem Fürstentum Ossian, Mitglied im Pakt der Viereinigkeit, und der Baronie Wallenburg, dem Ersonter Bund zugehörig, heraufbeschwören ließ. So heißt es, dass Ossian einst drei Wagenladungen reines Gold aus Wallenburg erwartete, um deren Schiffe wiederum vor Piraten zu schützen. Zwar kam es wohl zum Schutz, doch kam angeblich nie das Gold an. Zwischen den beiden Lehen gab es darüber hinaus schon immer Streitigkeiten, die jedoch stets schnell beigelegt werden konnten und sei es durch ein Machtwort seiner Majestät Hilgorad I. ap Mer. Doch die finanziellen Belastungen des Norlandkrieges trafen beide Lehen hart und auch der Atmende Tod forderte zahlreiche Opfer im Fürstentum Ossian. So trat Fürst Horper von Ossian mit der Erinnerung an die alte Schuld an die Baronin Yeroma von Wallenburg heran, die sich jedoch weigerte, darauf einzugehen. Daraufhin begann der Konflikt zu eskalieren - die Einfahrt zur Bucht Linfahrt wurde für Schiffe aus Wallenburg gesperrt und es kam zu Plünderungen der Wallenburger Dörfer entlang der Grenze. Erst ein gescheiterter Angriff auf eine Festung brachte die Beutezüge zum Erliegen, als der Anführer der Schar, Fürst Langden von Ossian und Neffe des Fürsten Horper, in Wallenburger Gefangenschaft geriet und bei einem Befreiungsversuch zu Tode kam. Die anderen Lehen des Paktes und des Bundes hielten sich jedoch in diesem Konflikt zurück, andernfalls hätte dieser Konflikt zu einem Krieg geführt, der die Hälfte des Reiches erfasst hätte. Einige Monde schwelte der Konflikt, bis eine Waffenlieferung der Insel Siebenwind vom Ersonter Bund eintraf und zudem eine Schar Magier, die der Division Decaras, ein militärischer Bund von Graumagiern, auf Seiten der Baronie Wallenburgs kämpfte. Kurz darauf traf ein königliches Heer aus Taras ein, das zwar zahlenmäßig unterlegen war, doch brachen beide Parteien die Kämpfe ab, um nicht gegen königliche Truppen kämpfen zu müssen. Ein bitterer Friede trat nun ein, wobei die Grenzgebiete teilweise völlig verwüstet sind. Die Flusspassage, die den Streit auslöste, wurde des weiteren an das Lehen Taras übergeben, derweil der Pakt der Viereinigkeit den Ersonter Bund des Einsatzes schwarzer Magie beschuldigt. Seine Majestät wiederum urteilt nicht, wer Schuld an diesem Streit war, was nun dazu führte, dass jede Seite sich selbst im Recht sieht.

Felis



25. Sekar  -  Großes Ritual am Tempel der Viere in Falkensee

Geweihtenschaft bereitet den Tempel auf das Dunkeltief vor

Vor wenigen Tagen konnte ungewöhnliche Aktivität zwischen den vier Schreinen des Vieretempels in Falkensee beobachtet werden. In fast schon ungewohnter Einigkeit hatten sich dort Diener aller vier Götter und aller Ränge versammelt, um in Andacht und Gebet den Segen der Viere auf das Tempelgelände herabzubitten, auf dass der geweihte Boden den Bewohnern der Insel für das kommende Dunkeltief eine sichere Zuflucht bieten möge. Nach einstimmendem Gebet wurden in einer feierlichen Prozession der Vitama geweihte Rosenblätter, Astrael gefällige Segenssprüche, bellumgeweihte Eisenspähne und geweihte Graberde um das Tempelgelände herum verstreut, als heilige Wehr gegen alle widernatürlichen Kreaturen und Schergen des Ungenannten, die der Feind in diesem Dunkeltief gegen den Tempel führen mag. Durch ein weiteres, abschließendes Gebet wurde noch einmal die Einigkeit aller Diener der Viere im Schutz der Gläubigen gegen die Schrecken des Dunkels beschworen und der Wille, den Tempel mit aller Kraft zu verteidigen, bekundet, bevor sich die Versammlung wieder auflöste.

Doch nicht nur dem Schutz der Viere soll der Tempel unterstellt werden, denn ein Gebet bedeutet nicht, selbst die Hände in den Schoß legen zu können. Auch ganz profane Palisaden und Barrikaden sollen errichtet werden, um die Verteidigung des Tempels zu erleichtern, und Kämpfer von der ganzen Insel werden erwartet, die die Geweihtenschaft bei dieser Aufgabe unterstützen wollen. So lädt die Kirche der Viere alle ein, die Schutz vor den Schrenken des Dunkeltiefs suchen, im Tempel in Falkensee Zuflucht zu finden, aber auch alle aufrechten Kämpfer, die nicht schon an anderen Orten wie dem Wall bereits für die Verteidigung aufgestellt sind, ihren Teil zu diesem Schutz beizutragen.

Mögen die Viere mit uns sein, auf dass wir auch in diesem Jahr die Dunkle Zeit überstehen.

ARdM



25. Sekar  -  Gebet zum Dunkeltief

Auch im tiefsten Dunkel, leuchtet weiter ein Licht
Tief im Innersten tragen wir es und spüren eure Nähe
Wenn wir verzagend keine Wärme mehr spüren,
wenn die herzlichsten unter uns keine tröstenden Worte mehr haben,
dann sendest du uns, Vitama, das Licht der Liebe.
Wenn wir zweifelnd nicht mehr weiter wissen,
wenn die klügsten Leute nicht mehr weiter sehen als bis zum nächsten Atemzug,
dann sendest du uns, Astrael, das Licht des Wissens.
Wenn wir zaudernd keine Kraft mehr haben,
wenn die Stärksten unter uns kaum den Arm mehr heben können,
dann sendest du uns, Bellum, das Licht des Mutes.
Wenn wir unruhig keine Rast und Ruh mehr finden,
wenn selbst die besonnensten keinen Frieden mehr spüren,
dann sendest du uns, Morsan, das Licht des Friedens.
Ihr Viere, steht uns in diesen Dunklen Tagen bei und sendet uns das Licht der Hoffnung.

Ionas



25. Sekar  -  Anzeige - Schneiderin sucht Jäger!

Aufgemerkt, ihr fleißigen Jäger der Insel! Die nortravische Schneiderin Talida sucht hiermit Jäger, die ihr regelmäßig Leder und Felle liefern würden. Wer Interesse daran hat, möge sich bei ihr in Vänskap melden!



25. Sekar  -  Kristalle im Kampf gegen die Sammler

Schon seit mehreren Götterläufen sind die Sammler als Plage des Einen eine Geißel der Insel Siebenwind und bisher schien kein Schlag gegen sie dauerhaft Abhilfe zu schaffen. Da die Sammler die letzten Monde wieder verstärkt die zivilisierten Bereiche der Insel attackierten, hatte man nun versucht, eine neue Waffen gegen sie zu ersinnen, die jedoch für allerlei Aufregung sorgte.
Der Hohepriester des Ventus, Lazalantin, auch oftmals kurz "Tintin" genannt, entsann sich einer Legende der Enhor und teilte dies im Gespräche dem Boten mit: Der Ungenannte hatte einst mit Hilfe der Mondamulette die Macht der Viere größtenteils an sich sich grissen, um damit übergöttlich mächtig zu werden. Die Enhor griffen, zum dritten Mal nun, ein, um für ein Gleichgewicht zu sorgen, welches gefährdet war. Die Enhor fügten daher das perfekte Gleichgewicht zusammen, wobei sie sich eines Mediums bedienten - dem Spiegel "Invar", was, so Hohepriester Lazalantin, wörtlich der "Unveränderliche" bedeutet. Invar war, so heißt es, so groß wie der Himmel selbst. Durch ihn wirkten die Enhor und fügten Tare durch direkten Eingriff wieder zusammen.
Die Kristalle, die nun in unserer Zeit gegen die Sammler eingesetzt wurden, stammen aus dem Nachbau dieses Spiegels und waren ebenso ein perfektes, elementares Gleichgewicht. Der Plan war nun mittels der Kristalle den Bau der Sammler zu zerstören, was auch mehr oder weniger gelungen ist. Die erste Ebene des Sammlerbaus, so "Tintin", wurde offenbar von den Kristallen gereinigt.
Was jedoch nicht vorhersehbar war und harsche Kritik mit sich zog, war die Tatsache, dass die Sammler die Kristalle selber nutzten und zwar nunmehr gegen die Bevölkerung Siebenwinds. Offenbar schafften es die Sammler, die Kristalle mit arkaner Kraft aufzuladen und dann, wieder auf magische Weise, ins Grünland zu schleudern. Es kam jedoch, so Magnifzienz Dur und Hohepriester Lazalantin, lediglich zu Sachschäden, wobei Seeberg zwei Kristalleinschläge erlitt. Aufgrund der raschen Warnungen in den Lehen kam es glücklicherweise zu keinerlei Personenschäden, denn die Kristalle waren zweifelsohne in der Lage Lebewesen einzuschließen bzw. zu töten. Zwar wuchsen die Kristalle, doch lediglich langsam. Wichtig ist dabei anzumerken, dass es nicht im Sinne der Ecclesia Elementorum war, dass die Sammler sich die Kraft der Kristalle zunutze machten.
Am 1. Carmar kam es wiederum zu einer Expedition zu den Sammlerhöhen unweit der Ruinen Rohehafens, wo sich die Ecclesia Elementorum daran machte, die Kristalle zu zerstören, so dass keine weiteren Exemplare ins Grünland geschleudert werden konnten. Dieses Vorhaben verlief, wenngleich auch nur wenige Kämpfer daran teilnahmen, erfolgreich, so dass die Sammler nicht mehr in der Lage sind, auf diese Weise das Grünland anzugreifen.

Felis



25. Sekar  -  Ersonter Bellumsmarkt

Am 12. Carmar fand der erste Ersonter Bellumsmarkt auf dem Falkenseer Marktplatz statt und trat damit die Nachfolge des erfolgreichen Astraelmarktes im Triar an. Doch bedauerlicherweise war diesem Markt nicht ganz so viel Erfolg beschieden. Auch wenn der Regen nachließ, so fanden sich doch verhältnismäßig wenig Handwerker, Händler und Kunden im Vergleich zum letzten Markt ein. Auch in der Taverne "Ersonter Kessel" ging es ungewohnt ruhig zu. Dennoch ließen es sich ein paar wackere Handwerker und Händler nicht nehmen, auf dem Marktplatz ihre Waren zu präsentieren. Ihnen sei an dieser Stelle dafür herzlich gedankt.
Das Spiel "Malthuster schubsen" fand wiederum großen Anklang, wobei nicht allein nur Ersonter ihr Glück daran versuchten. Ziel des Spieles war es, insgesamt sechs blau angemalte Holzkegel mit Filzbällen umzuschmeißen. Wer es schaffte, mindestens eine Figur vom Tisch zu befördern, erhielt einen Gutschein für das Warenkontor Falkensee und je mehr Figuren man umwarf, desto höherwertiger waren auch die ausgegebenen Gutscheine und man hatte so die Gelegenheit einen unter Umständen größeren Einkauf im beliebten Warenkontor zu Falkensee tätigen zu können. Einen besonderen Dank für diese großzügige Unterstützung in Form der Preise geht daher an dieser Stelle an das Warenkontor Falkensee unter der Leitung des Kaufmannes und Konsuls Arn Toron. Auch sei für die Spielleitung Paule "Hicks" Hickings gedankt, der unermüdlich die Anwesenden zum Spielen aufforderte. So kann man, trotz weniger Handwerker, Händler und Kunden, den Abend dennoch als erfolgreich genug betrachten, so dass es sicher zu einem Morsansmarkt kommen mag. Zu hoffen bleibt einzig, dass die Händler und Handwerker dieser Insel bis dahin ihre Schüchternheit überwunden haben und sich wieder aus ihren Werkstätten und Handelshäuser in Richtung Falkensee wagen.

Felis



25. Sekar  -  Turnier in Seeberg - Bündnis zwischen Seeberg und Nortraven

Am 3. Carmar fand ein gut besuchtes Turnier innerhalb der Mauern Seebergs statt, bei dem neben der Ritterschaft nebst Garde und Hof auch etliche Vertreter der Dwarschim und Malthuster anwesend waren, aber auch Nortraven, denn neben der Bellumsmesse und dem durch den Ordo Bellum ausgerufenen Turnier, sollten die Zuschauer auch Zeuge eines neuen Bündnisses dieser Insel werden. Bereits vor Beginn des Turniers hatte der Bote die Gelegenheit mit dem Jarl der Nortraven, Ingjald, sprechen zu können. Dafür sei ihm nochmals an dieser Stelle gedankt.
Gegenüber dem Boten stellte Ingjald die Besonderheit dieses Bündnisses heraus. Dieses Mal, so erklärte er, kamen die Nortraven von sich aus auf die Ritterschaft zu und boten das Bündnis ohne Zwang und Not an. Dieses Bündnis umfasst dabei Seeberg, auch wenn zum Zeitpunkt des Gespräches noch nicht klar war, inwieweit es die in Seeberg ansässigen Magier mit einschließt. Zum Zweck des Bündnisses befragt, antwortete der Jarl, dass die Freundschaft an erster Stelle stehen würde, was natürlich wirtschaftliche Interessen, aber auch die Unterstützung in Kämpfen mit einschließen würde. Als weiteren Grund gab er zudem an, dass Seeberg nun neben den Dwarschim ein sehr starker Verbündeter ist. War es früher bloß ein kleiner Handelsposten, nach dem Einzug der Ersonter und Malthuster auf dieser Insel eine Burg der Ritterschaft, so ist es nun ein weitaus lebhafterer Ort geworden, der direkt an mehreren Lehen angrenzt.
Dieses Bündnis steht nun nicht einzig nur auf einem Stück Papier, sondern dieses Mal hat es noch weitreichendere und vielleicht auch überraschendere Folgen. Nach der von Gnaden Lorence abgehaltenen Messe und noch vor dem Turnier, kam es zur Ansprache durch Sir Rondragon und der offiziellen Verkündigung des Bündnisses, infolgedessen er Jarl Ingjald in den Rang eines Edelmannes erhob. Möge dies als Zeichen der Freundschaft für alle Zeiten seine Geltung finden, sprach der Großmeister der Ritterschaft. Danach ergriff der so in den Adelsstand erhobene Nortrave sein Wort und ehrte den Großmeister der Ritterschaft, indem dieser den Rang eines Earl, die damit verbundenen Rechte und ein Stück Land im Lehen der Nortraven erhielt, wo sich, den ersten Plänen zufolge, Sir Rondragon wohl einen Landsitz errichten lassen wird. Auch einen Kilt wurde Sir Rondragon durch Ingjald und Talida überreicht sowie einen nortravischen Schild, der, so betonte Ingjald, ihn schützen möge. Noch einmal erhob nun der so geehrte Ritter sein Wort und verkündete: "Möge unsere Freundschaft all jene schützen, die ihres Schutzes bedürfen." Daraufhin erhob auch Edelherr und Jarl Ingjald erneut sein Wort: "Möge das Bündnis zwischen Greifenklipp und Seeberg ewig dauern."

Felis



25. Sekar  -  Turnier in Seeberg - Messe und Turnierverlauf

Wie erwähnt fand am 3. Carmar ein Bellumsturnier samt Messe in Seeberg statt und erfreute sich aus mehreren Gründen großer Beliebtheit. Neben der Verkündigung des Bündnisses zwischen Seeberg und den Nortraven, war es sicher das Turnier selbst, was viele Kämpfer und Schaulustige anzog. Doch auch die Messe zuvor, abgehalten von seine Gnaden Lorence, sorgte für beste Stimmung, denn tatsächlich endete der ausdauernde Regen und machte es den Kämpfern so sicherlich auch etwas leichter, sich zu messen. Auch ein ungewöhnliches und vor allem ermutigendes Gefühl beschlich die Anwesenden während der Messe, als wäre es gar Bellum selbst gewesen, der ein wohlwollendes Auge auf diesen Ort gerichtet hatte.
Das Turnier selbst, wie auch die Veranstaltungen zuvor, verlief angenehm störungsfrei. Nach bellumsgefälliger Art wurde gekämpft - ohne Magie und ohne stärkende Tränke. Gekämpft wurde stets, bis einer der Kontrahenten mit dem Oberkörper den Boden berührte. Auch waren Heiler anwesend, Nicholas Roth und Sandir Ferofax, die sich den Wunden der Kämpfenden annahmen und so für einen reibungslosen Ablauf des Turnieres sorgen konnten. Ermahnt wurde nochmals im Vorfeld, dass Verstöße gegen die Regeln zu einem Ausschluss vom Turnier führen können.

Hier nun die Runden mit ihren Kämpfern und Ergebnissen in aller Kürze:
1. Runde - Vlad Arh gegen Nicolai Tuljow (Unteroffizier Malthuster Armee) - Herr Arh gewann knapp.
2. Runde - Tyrus Helbas (Löwenorden) gegen Vladimir Kherbal (Rittergarde) - Tyrus Helbas gewann.
3. Runde - Bragthor Wuchthammer gegen Ansgar Lamia (Unteroffizier Malthuster Armee) - fast hätte Unteroffizier Lamia gewinnen können, doch wandte sich das Blatt überraschend und so gewann der Dwarschim Wuchthammer.
4. Runde - William Glaron (Adjutant Löwenorden) gegen Bragarim Rhonkar Wuchthammer - Herr Wuchthammer gewann eindeutig gegen Herrn Glaron.
5. Runde - Emanuel Sanderus (Korporal Malthuster Armee) gegen Filius Gandurmar (Rittergarde) - der Rittergardist war verhindert und so trat ein Gardehelfer der Rittergarde ein - Wolfram Jandris - Sieger war eindeutig Emanuel Sanderus.

Danach wurden die fünf Ausgeschiedenen nach vorne gebeten. Einem davon ereilte die Gunst, nochmal antreten zu dürfen. Dafür mussten die Ausgeschiedenen eine Zahl zwischen 1 und 10 leise benennen. Großmeister Rondragon nannte dann auf Bitten des Geweihten Thorn eine Zahl zwischen 1 und 10, nämlich die 7. Willliam Glaron war nun der Glückliche, der dieses Zahl zuvor gewählt hatte und hatte damit die Gelegenheit, noch einmal anzutreten.

6. Runde - Bragthor Wuchthammer gegen Vlad Arh - der Dwarschim gewann, wobei sich Herr Arh tapfer schlug.
7. Runde - Rhonkar Wuchthammer gegen Tyrus Helbas - Herr Helbas gewann eindeutig.
8. Runde - Emanuel Sanderus gegen William Glaron - Herr Glaron gewann knapp.

Damit standen sich nun die drei Kämpfer Tyrus Helbas, William Glaron und Bragthor Wuchthammer im Finale.

1. Finalduell - Tyrus Helbas gegen Willliam Glaron - Gewinner dieser Runde war eindeutig William.

Während Herr Helbas behandelt wurde, beehrten die Ritter der Sieben Winde das Publikum mit einem Kampf. Hochmeister Amaris Aurinas trat nun an gegen den Großmeister Yves Rondragon, wobei Sir Aurinas knapp gewann.

2. Finalduell - Bragthor Wuchthammer gegen Tyrus Helbas - Dwarschim Wuchthammer gewann.

Danach gab es, während die Verwundeten erneut behandelt wurden, einen Kampf zwischen Gnaden Thorn und dem Gardemeister Gropp, wobei seine Gnaden eindeutig gegen den Gardemeister gewann.

Finaler Kampf - Bragthor Wuchthammer gegen William Glaron - auch aus diesem Kampf ging Herr Glaron, Angehöriger des Löwenordens, als Sieger und damit als Sieger des diesjährigen Bellumsturnieres hervor.

Zum Abschluss wurde durch seine Gnaden Thorn ein Segen über die Versammelten gesprochen und es wurde zu einem Fest im Dorf der Nortraven eingeladen.

Felis



25. Sekar  -  Sammler ziehen sich aus Ferrinbau zurück

Finaler Angriff auf Sammlerfestung unter dem Südfaller Sumpf läuft ins Leere

Seit das Eindringen der Sammler in das Höhlensystem der Ferrin unter den Sümpfen südlich von Falkensee bekannt wurde, wurden bereits mehrere Expeditionen dort hin geführt. Diesen gelang es dabei immer weiter in die Gänge vorzudringen, bis die letzte Expedition vor einer Bastion der Sammler von einem übermächtigen Dämon zurückgeschlagen wurde. Doch trotz dieses Rückschlages erfolgte von schon bald ein weiterer Aufruf der Ersonter Garde für den 10. Carmar, an dem in einem finalen Schlag der Dämon überwunden und die Sammlerbastion gestürmt werden sollte. Im Anbetracht der Gefahr, die durch die Sammler für alle Bewohner Siebenwinds ausgeht, folgten auch viele diesem Aufruf, so dass sich zur vereinbarten Stunde eine große Zahl Malthuster Soldaten und Mitglieder des Löwenordens, nicht wenige Kämpfer der Dwarschim, sowie Vertreter weiterer Gruppen einzeln oder in kleiner Zahl am vereinbarten Treffpunkt, dem Marktplatz Falkensees, einfanden. Dort kam es allerdings bereits zur ersten Verzögerung, hatte doch allem Anschein nach ausgerechnet die Ersonter Garde ihren eigenen Termin verschlafen. Zumindest war zur angekündigten Zeit kein Soldat oder gar Offizier des Bundes erreichbar, und der einzigen anwesenden Vertreterin der Garde, der Rekrutin Beatrix, viel die undankbare Aufgabe zu, ihre säumigen Vorgesetzten vor der versammelten Streitmacht zu verteidigen und zugleich dem gesammelten Ärger der Wartenden als Ziel zu dienen.

Immerhin gelang es der Rekrutin, mit viel Einsatz und Durchhaltevermögen, schlimmeren Streit zu verhindern, bis dann, mit fast einer Stunde Verspätung, tatsächlich auch das Ersonter Kontingent antrat. Ungewöhnlich rasch konnte dann Einigkeit über das Oberkommando über die Truppe erzielt werden, welches auf mehrseitigen Vorschlag hin von seiner Magnifizenz, dem Edelmann Toran Dur übernommen wurde, so dass einem raschen Aufbruch nichts mehr im Wege stand. Allerdings sollte dies nur bis zum Eingang der Ferrinhöhlen halten, wo es gleich zu zwei weiteren Verzögerungen kam. So wurden von Kundschaftern zwei Schwarzmagier ausgemacht, die unter dem Schutz einer magischen Barriere unweit des Eingangs ein Ritual unbekannter Zielsetzung vollzogen. Ein Teil der Truppe wurde ausgesandt, sich dieser Sache anzunehmen, was jedoch zu keinem Erfolg führte, da die Bariere nicht überwunden werden konnte, bevor die Ketzer sich auf magischem Weg einem Zugriff entzogen. Beim Hauptkontingent sorgte indes das Eintreffen einer Gruppe von Myten für Unruhe, die sich aus unbekannten Gründen dem Schlachtzug anschließen wollten. Nun ist es beim Volk der Myten keineswegs ungewöhnlich, dass sie ihre Absichten nicht preis geben, und dennoch haben sie sich in der Vergangenheit zumindest im Kampf gegen die Kreaturen des Ungenannten meist als nützliche Verbündete erwiesen, so dass ihnen ein Anschluss nicht verwehrt wurde. So war nach all diesen Verzögerungen bestimmt ein halber Zyklus seit dem Treffen am Markt vergangen, bevor die ersten Kämpfer in die unterirdischen Gänge hinabstiegen.

Hier zeigte sich, dass Magnifizenz Dur die verfügbaren Truppen durchaus wirksam einzusetzen wusste, indem er die wichtigen Aufgaben wie das Freikämpfen der Gänge oder das Sichern der Truppe nach hinten den eingespielten größeren Gruppen übertrug, die diese Ziele dann, bei Bedarf von den gruppenlosen Kämpfern unterstützt, eigenständig über ihre eigene Befehlsstruktur umsetzen konnten. Dadurch konnte das sonst häufig anzutreffende Befehlsgewirr wirksam vermieden werden und an allen kritischen Punkten bildeten disziplinierte Gruppen einen stabilisierenden Kern. Dennoch kam es zu einigen Verletzten, vornehmlich durch Überraschungsangriffe von Untoten, die nachdem sie niedergekämpft worden waren hinter der vorrückenden Linie wieder zu frevelhaftem Scheinleben erwachten und den Kämpfern in den Rücken fallen oder sich an den relativ wehrlosen Heilern und Verwundeten vergreifen konnten. Erst nachdem die Devise ausgegeben wurde, niedergeschlagene Kreaturen durch Abtrennen der Gliedmaßen über den Tod hinaus kampfunfähig zu machen, konnte diese Gefahr weitgehend eingedämmt werden.

Eine Überraschung bot sich den vorrückenden Truppen dann aber, als die vom vorhergegangenen Schlachtzug bekannte Bastion der Sammler erreicht wurde. Statt dem erwarteten heftigen Widerstand durch Sammler und Dämonen wurden dort nur einige schwächliche Untote und verstreute Ferrins angetroffen. Spätere Untersuchungen zeigten, dass die Sammler sich wohl spätestens beim herannahen der Streitmacht durch einen Tunnel geflüchtet hatten, der hinter ihnen direkt wieder eingestürzt war. Als auch der Versuch einiger Dwarschim, den Gang mit Händen, Waffen und zuletzt gar Sprengtränken doch noch frei zu legen scheiterte, wurde klar, dass an eine Verfolgung der Sammler nicht zu denken war. Da so im ganzen Gangsystem der Ferrin keine Sammler mehr gefunden werden konnten, war ein Ziel der Expedition, das Vertreiben der Sammler aus den Höhlen, offenbar erreicht. Die Absicht, ihnen dabei zugleich eine empfindliche Niederlage beizubringen, musste indes als gescheitert betrachtet werden, so dass eine echte Schwächung der Sammler nicht erreicht werden konnte. Dennoch wurde immerhin ein Teilerfolg errungen, so dass die versammelte Truppe zwar nicht zufrieden, aber doch zumindest erhobenen Hauptes den Rückmarsch antreten konnte.

ARdM


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