183.
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Ausgabe 183-Königstag, 30. Carmar 21 nach Hilgorad


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30. Carmar  -  SONDERAUSGABE: Militärputsch in Falkensee

Ersonter Garde erklärt Rat für abgesetzt

Schon länger kursieren Gerüchte über Machtkämpfe zwischen dem Ersonter Rat und der Ersonter Garde, insbesondere zwischen seiner Gnaden Custodias auf der einen und dem Hauptmann Delarie beziehungsweise seines Stellvertreters Steinhauer auf der anderen Seite. Am vorgestrigen Tage, dem 28. Carmar, geschah nun, was manch einer bereits erwartet hatte. Die Garde erklärte den Ersonter Rat wegen Hochverrats für Abgesetzt und versuchte zeitgleich, den Ratsmitgliedern in einer Kommandoaktion habhaft zu werden. Doch obwohl dieser Vorstoß für die Betroffenen wohl trotz bestehender Befürchtungen überraschend erfolgte, gelang es der Garde nicht, ihre Ziele zu erreichen. So ahnten viele rechtzeitig das Kommende oder wurden gewarnt, so dass sich bis auf Rätin Ekula alle Ratsmitglieder der Verhaftung entziehen konnten. Auch der weitere Verlauf des Putsches kann kaum den von der Garde erhofften Verlauf genommen haben. Obwohl alle Tore verriegelt wurden und die Mauerwachen Versuche, Falkensee zu betreten, mit Waffengewalt abzuwehren versuchten, gelang es der Garde nicht, die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. So wurden die Soldaten bald in das Schlossviertel zurückgetrieben, wo sie sich dank der Brückentore bisher erfolgreich halten konnten.

Am gestrigen Tag nun hatte sich die Lage wieder einigermaßen beruhigt. Das Schlossviertel stand weiterhin unter Kontrolle der Garde während die restliche Stadt von ratsloyalen Truppen kontrolliert wird. Zu echten Kämpfen kam es dabei nicht mehr, stattdessen wurden Verhandlungen über eine unblutige Beilegung dieses Konfliktes begonnen. Trotzdem herrschen in Falkensee zur Zeit noch recht chaotische Zustände, da die verschiedensten Gruppen der Insel in den Konflikt eingegriffen haben. Sei es, um in Abwesenheit der Garde die öffentliche Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, um den Ersonter Rat zu unterstützen oder um im Konflikt zu vermitteln, auf jeden Fall befinden sich zur Zeit unter anderem Ritter und Rittergardisten, Mitglieder des Löwenordens, Soldaten der Malthuster Armee und die neu gegründete Bürgerwehr unter dem ehemaligen Gardisten Gorem Motlow in der Stadt. So dürfte zumindest die Sicherheit der Bewohner der Stadt gewährleistet sein, vorausgesetzt keine der anwesenden Truppen lässt sich durch die unklaren Umstände zu willkürlichem Handeln hinreißen. So steht zu hoffen, dass die Viere schützend ihre Hand über Falkensee halten und allen Beteiligten die Besonnenheit, das gegenseitige Verständnis, den Mut und die ruhige Überlegung verleihen, die nötig sein werden, um diese würdelose Situation möglichst rasch beizulegen.

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30. Carmar  -  Rätin und Freifrau Aurora wendet sich an die Bürger Falkensees - Zustand Ihrer Durchlaucht

Trotz der unsicheren Umstände in der Stadt Falkensee sieht man die Freifrau und Rätin Aurora derzeit öfter auf den Straßen, dem Volk und Kämpfern Mut zu sprechend und dabei ungemein stark und wacker auftretend, als wenn gerade die aktuelle Krise jegliche Kraft in ihr zu mobilisieren scheint, um mit aufrechten Haupt diesem Sturm zu begegnen. Der Siebenwind Bote hatte die Gelegenheit, mit der Rätin zu sprechen. Die folgenden Zeilen sind dabei besonders an die Bürger Falkensees gewandt.

Zuerst liegt es der Rätin Aurora sehr am Herzen, dass die Bürger durchhalten und ihr Vertrauen in den Rat nicht verlieren. Man wird die Ordnung wieder herstellen, den Putsch beenden und sie bittet auch darum, dass ein jeder für die Rätin Ekula betet, die sich momentan in Gefangenschaft der Garde befindet.
Doch möchte die Rätin Aurora den Bürgern Falkensees auch nicht die Wahrheit verschweigen und so berichtete sie dem Boten von dem aktuellen Zustand Ihrer Durchlaucht Hannah Berndorf zu Lichtenwald. Offen berichtete sie davon, dass die Gräfin, der die Lenkung der Geschicke des Ersonter Lehens auf Siebenwind oblag, sehr krank und daher nicht regierungsfähig ist. Aufgrund dieses Zustandes entschied Ihre Durchlaucht, alle ihre Aufgaben in die Hände des Ersonter Rates zu legen und diesen damit zu ihrem Stellvertreter zu erheben. Der Ersonter Rat ist damit de facto der Lehensherr über das Ersonter Lehen auf Siebenwind. Die Garde wiederum beruft sich auf eine alte Aussage, laut der die Garde einzig und allein der Burggräfin untersteht. Die Garde, so Rätin Aurora, erkennt nicht an, dass die Gräfin selbst verfügt hatte, dass der Rat sie in allem vertritt und somit auch die Garde kontrolliert. Leider wurde dieser Umstand nicht schriftlich mit ihrem Siegel niedergelegt.
Ein Lehen wiederum kann man ohne Streitkräfte nicht führen. Der Rat wollte dies umsetzen, doch die Garde wollte unabhängig bleiben, was, laut Rätin Aurora, der Kern der ganzen Rebellion wäre. Von diesem Standpunkt aus, hatte die Garde wohl den Versuch unternommen, seine Gnaden Custodias aus dem Rat pressen zu wollen und drohte damit, dem Rat nicht zu folgen, sollte seine Gnaden den Rat nicht verlassen. Die Garde, so Rätin Aurora, missachet damit den direkten Willen Ihrer Durchlaucht, die den gesamten Rat zu ihrem Stellvertreter erhoben hat.
Dennoch soll es Überläufer in der Garde geben, die vermutlich anfangs aus dem Gefühl der Kameradschaft heraus bei dem Putsch mitgewirkt hatten, dann aber sich dafür entschieden hatten, die Garde zu verlassen. Sie wurden jedoch gestellt und momentan ist ihr Schicksal ungewiss.
Am Ende des Gesprächs betonte die Rätin und Freifrau Aurora, dass diese Stadt ihr Leben ist. Sie sorgt sich wahrhaftig um die Bewohner dieser Stadt. So mögen die Viere schützend ihre Hände über Falkensee halten, auf dass der Putsch bald und vor allem friedlich sein Ende nimmt.

Felis



30. Carmar  -  Was nutzen gute Absichten, wenn man nicht die Macht hat, sie umzusetzen?

Gedanken über die Hintergründe des Putsches

Der Auslöser des Putsches scheint recht einfach erfasst, die Hintergründe dafür umso komplizierter. Ursprünglich standen sowohl der Ersonter Rat als auch die Ersonter Garde als direkt der Burggräfin unterstellte Institutionen gleichrangig nebeneinander, wobei dem Rat die politische, der Garde die militärische Führung der Lehensgeschicke oblag. Der Rat berief sich nun scheinbar darauf, dass die Burggräfin ihn aufgrund ihrer andauernden Krankheit in ihrer Vertretung mit der vollständigen Übernahme der Regierungsgeschäfte betraut habe, was natürlich auch die direkte Befehlsgewalt über die Garde einschließen würde. Die Garde ihrerseits erkannte dies nun nicht an und pochte auf seine Unabhängigkeit. Die Beurteilung, welche der beiden betroffenen Parteien dabei nun im Recht gewesen sein mag, ist kaum zu treffen, da die entsprechende Anweisung der Burggräfin nicht in Schrift und Siegel niedergelegt wurde und damit nicht belegbar ist. Offenbar war es nun den Betroffenen unmöglich, den daraus entstehenden Konflikt friedlich zu lösen, so dass er sich immer weiter zuspitzte, bis er in den jüngsten Ereignissen eskalierte.

Warum es den beiden wichtigsten Institutionen des Lehens, die sich beide den Schutz und das Wohl der ihnen anvertrauten Bürger zum höchsten Ziel erkoren haben, nicht möglich war, einen solchen fast schon banal anmutenden Konflikt im Sinne des Wohles des Lehens und seiner Bewohner einvernehmlich zu lösen, mag auf den ersten Blick kaum verständlich sein. So hätte doch alleine eine einfache Anfrage an die Burggräfin schon genügen müssen, um die entscheidenden Fragen zu klären. Auch wenn diese krankheitsbedingt nicht in der Lage sein sollte, die Regierungsgeschäfte selbst zu führen, dürfte das knappe beantworten einer einfachen, präzise eingegrenzten Frage zum Erhalt des inneren Friedens des Lehens wohl zumutbar sein.

Das dies nicht geschehen ist, lässt vermuten, dass es gar nicht so sehr um die Frage der Zuständigkeitsverteilung, sondern eher um das Erlangen oder Sichern von Einfluss geht, wenn nicht zwischen den beiden Gruppen dann doch zwischen einzelnen ihrer Mitglieder. Dabei von Egoismus oder Machtgier zu sprechen wäre aber wohl unangemessen. Einiges spricht dafür, dass es den Beteiligten tatsächlich darum geht, das Beste für Falkensee zu erreichen. Allerdings scheint die direkte Konsequenz aus dieser Absicht darin zu bestehen, möglichst viel Einfluss zu sammeln oder eben den Einfluss Anderer, mit anderen Ansichten, zu reduzieren, um dieses Beste auch erreichen zu können.

Dieses Spiel um Macht und Intrigen war für den aufmerksamen Beobachter schon länger zu verfolgen und mag im neuen Ersont, das mehr Wert auf Titel und politische Ränke als auf die alten Werte von Geradlinigkeit und einer gewissen sturköpfigen Handfestigkeit legt, durchaus angemessen sein. Allerdings sollten sich auch alle Beteiligten bewusst werden, dass diese Machtkämpfe in ihrer momentanen, aus dem Ruder gelaufenen Form, ein politisches Fiasko für das ganze Ersonter Bündnissgebiet auf Siebenwind bedeutet, ebenso für die Garde wie den Rat, und dass sich gerade die Wortführer der Frage stellen müssen, ob sie nicht inzwischen über den Kampf um die wirksamsten Werkzeuge nicht ihr eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren beginnen, oder es schon verloren haben.

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30. Carmar  -  Kurzgefasst: Erste Gespräche im Schloss

Erste Gespräche zur Lage in Falkensee fanden bereits im Schloss mit der Ersonter Garde statt. So wurde der Leutnant der Malthuster Armee, Herr Nicolai Tuljow, beobachtet, wie er aus dem Tor trat, doch war er zu dem Zeitpunkt leider noch nicht bereit, einen Kommentar zu den Gesprächen abzugeben.

Felis



30. Carmar  -  Von Recht und Unrecht

War der Putsch berechtigt oder gar notwendig?

Wie bereits erwähnt ist es kaum möglich, darüber zu befinden, ob der Ersonter Rat bei seiner Forderung nach Kontrolle über die Garde im Recht ist. Solange darüber keine schriftlichen und gesiegelten Unterlagen existieren, mag alleine die Burggräfin in der Lage sein, diese Frage abschließend zu beantworten. So müssen bei der Beurteilung der Lage beide Möglichkeiten berücksichtigt werden.

Falls der Rat tatsächlich von der Burggräfin damit beauftragt wurde, sie für die Zeit ihrer Krankheit zu vertreten, ist die Beurteilung der Lage einfach. In diesem Fall wäre die Forderung des Rates nach dem Oberbefehl über die Garde legitim, und der bewaffnete Widerstand der Garde dagegen eine grobe Auflehnung gegen die viergöttliche Ordnung und die Integrität des Reiches. Alle Rädelsführer innerhalb der Garde wären damit als Hochverräter zu beurteilen und entsprechend zu behandeln. Basiert die Übertragung der Verantwortung an den Rat dagegen alleine auf einer Anmaßung, oder hat die Garde zumindest berechtigten Grund dazu, dies zu vermuten, liegt die Situation etwas anders. In diesem Fall wäre es völlig legitim, wenn sich die Garde einer illegitimen vollständigen Machtübernahme durch den Rat verweigert.

Allerdings muss man feststellen, dass dies im Resultat keinen besonderen Unterschied macht. Selbst wenn die angestrebte Machtübernahme des Rates illegitim sein sollte, wäre der rechtmäßige Zustand immer noch der von Rat und Garde als gleichberechtigte Institutionen. Die Garde hätte also durchaus das Recht, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um vom Rat unabhängig zu bleiben, keinesfalls aber das dazu, den Rat aufzulösen oder zu verhaften. Erschwerend kommt dabei hinzu, das große Teile des Rates dem Adel angehören und damit rechtlich für die Garde gar nicht angreifbar. Egal ob die Vorwürfe der Garde an den Rat also nun berechtigt sind oder nicht kann die militärische Auflehnung gegen die bestehende Ordnung durch die Garde kaum anders als als Aufruhr, wenn nicht gar Hochverrat gewertet werden.

Diese Ansicht scheint allgemein auf der Insel geteilt zu werden, sei es aus ehrlicher Überzeugung oder daraus resultierend, dass sich die Garde unter Waldemar Delarie sehr erfolgreich bei vielen Gruppen unbeliebt gemacht hat. Auf jeden Fall traf der Bote bei seinen Recherchen zwar einige Personen, die die Kritik an Gnaden Custodias für durchaus berechtigt hielten, aber kaum jemanden, der das Vorgehen der Garde gut geheißen hätte. Die weitaus überwiegende Zahl derer, die auf den Konflikt nicht einfach nur mit völligem Unverständnis reagierten, stellte sich dagegen auf Seite des Rates.

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30. Carmar  -  Rolle des Löwenordens in Falkensee

Beruhigend ist es unzweifelhaft die weißen Waffenröcke mit den blauen Löwen in der Stadt zu erkennen, ist doch der Löwenorden bekannt für seinen selbstlosen Dienst gegen die Ausgeburten des Einen. Überraschend ist es aber dennoch, dass der Orden in Folge des Putsches selber eingreift, wenn auch nicht ganz so direkt. Im Gespräch mit Herrn William Glaron konnte die Rolle des Löwenordens in Erfahrung gebracht werden.
Die erste Priorität des Ordens, so Herr Glaron, wäre es, die Ordnung in Falkensee aufrecht zu erhalten, um das Lehen und die Bürger zu schützen, so dass niemand aus dieser Krise Profit schlagen kann. Sie halten sich dabei an ihre Satzung und handeln im Sinne des königlichen Rechts, gegen die der Putsch, so William Glaron im Gespräch, verstößt. Allerdings wartet der Orden vorerst ab. Beschlossen wurde, dass nicht gegen die Ersonter Garde vorgegangen wird, da wohl vieles noch unklar wäre. Dennoch empfindet der Löwenorden, dass der Ersonter Rat im Recht sei.
Zu der Gefahr, die von den Sammlern nun ausgehen mag, während ein Lehen scheinbar schwach dasteht und ein Großteil der Streitkräfte sich in Falkensee aufhält, äußerte sich Herr Glaron ebenso. Zwar sind die Sammler weiterhin stark, doch hält er den Löwenorden für groß genug, um sich auch im Falle eines Angriffes darum kümmern zu können, zumal der Wall von Falkensee nicht weit entfernt ist.

Felis



30. Carmar  -  Gespräch mit Patrizierin Ruatha - Malthust in Falkensee

Vielen mögen die Angehörigen der Malthuster Armee auf den Straßen Falkensees schon aufgefallen sein und manch einer mag sich vielleicht fragen, welche Rolle Malthust nun einzunehmen gedenkt während der Rebellion in Falkensee. Der Siebenwind Bote konnte glücklicherweise ein Gespräch mit der Patrizierin Marnie Ruatha führen, welche die Position der Malthuster Armee genauer erläutern konnte.

Siebenwind Bote: Es ist ja schon überraschend, dass die Malthuster Armee hier Stellung bezieht. Könnt ihr zu den Umständen mehr berichten? Wie kam man zu dem Entschluss?
Patrizierin Ruatha: In erster Linie sind wir dazu da, die Gesetze des Königs zu wahren und die Bürger zu schützen. Als wir davon hörten, dass es einen Putsch geben sollte und somit die bestehenden Gesetze aus den Angeln gehoben wurden, beschloss das Malthuster Oberkommando nach dem Rechten zu sehen und dort einzugreifen, wo unsere Hilfe benötigt wird. Nachdem wir Nachricht erhielten, dass hier ein Putsch vor sich geht, zog die Malthuster Armee aus, um nötigenfalls einzugreifen, wenn Bürger zu Schaden kommen könnten. Es war kein Leichtes, sich Zutritt in die Stadt zu verschaffen - die Garde hatte alle Tore verriegelt und die Kanalisation blockiert. So blieb nur der Weg über das Wasser. Toran Dur, ein Mitglied des Ersonter Rates, sprach für jene und sagte der Malthuster Armee Rüst- und Waffenrechte zu, ebenso wie die Akademie als vorrübergehenden Rückzugsort, um so die Sicherheit der Bürger Falkensees zu gewährleisten.

Siebenwind Bote: Ein idealer Zeitpunkt, das Zepter in die Hand zu nehmen. Rat und Garde geschwächt, die Menschen verunsichert. Was hält die Malthuster Armee davon ab?
Patrizierin Ruatha: Wir sind nicht hier, um eine Stadt für uns zu gewinnen, sondern um die Gesetze des Königs zu wahren und für die Sicherheit der Bürger zu garantieren. Auch ergreifen wir vorrangig keine Partei - weder für den Rat, noch für die Garde. Wir sind gerade daran versucht, die Verhältnisse zu klären und den Gründen nebst Fakten für die momentane Situation auf die Schlichte zu kommen. Immerhin werden schwere Vorwürfe auf beiden Seiten erhoben.

Siebenwind Bote: Was wäre, wenn die Garde im Recht wäre?
Patrizierin Ruatha: Grundsätzlich würde ich es bevorzugen, wenn die Malthuster Armee als Vermittler agiert.

Siebenwind Bote: Die Insel wird auch weiterhin durch die Kreaturen des EInen, die Sammler, bedroht. Würde die Mannstärke der Malthuster auch für einen möglichen Angriff dieser Wesen reichen?
Patrizierin Ruatha: Im Angesicht eines Angriffes der Sammler legt sich die Priorität auf diese und ich bin mir sicher, dass auch der Hauptmann der Garde ein Einsehen hätte und für solch eine Situation den sogenannten Putsch beiseite legt.

Der Siebenwind Bote dankt an dieser Stelle Frau Ruatha nochmals für das Gespräch.

Felis



30. Carmar  -  Kurzgefasst: Skelette greifen Falkensee an

Ob sie lediglich durch einen Schwarzmagier, der die Verwirrung und das Chaos ausnutzen wollte, beschworen wurden oder ob es Vorboten des Einen, seiner Schergen und anderer, grausamer Kreaturen sein mögen - am gestrigen Tage griffen Skelette das Südtor Falkensees an, doch glücklicherweise konnten sie bald niedergeschlagen werden, so dass es zu keinerlei Verluste auf Seiten der Verteidiger kam.

Felis



30. Carmar  -  Falkensee de facto unter Kriegsrecht

Durch Ausfall der Ersonter Garde als legitime Ordnungsmacht bestand die Gefahr, dass Falkensee zum rechtsfreien Raum werden würde. Dieser Bedrohung konnte allerdings rasch begegnet werden, da nicht nur kurzfristig eine Bürgerwehr aufgestellt wurde, sondern sich auch bewaffnete Gruppen von Außerhalb des Lehens bereit erklärten, die Einhaltung der öffentlichen Ordnung sicher zu stellen. Dies wirft allerdings Probleme ganz anderer Art auf, da alleine die vom Rat einberufene Bürgerwehr eine wirkliche Legitimation besitzt. Alle anderen Gruppen, besonders seien hier der Löwenorden und die Malthuster Armee zu nennen, mögen die besten Absichten verfolgen, juristisch bedenklich ist ihr Einsatz dennoch, da diese weder der Bürgerwehr noch dem Rat unterstellt sind, sondern, zwar in Kooperation, aber doch weitgehend selbstständig agieren. So wird zwar innerhalb der Stadt ein Schutz vor Übergriffen gewährleistet, zugleich aber auch das komplette Rechtssystem ausgehebelt. Folgerichtig gab denn auch ein hochrangiges Mitglied der Malthuster Armee dem Siebenwind Boten gegenüber an, dass Falkensee zur Zeit vielleicht nicht formal, aber auf jeden Fall faktisch unter Kriegsrecht stehen würde. Entsprechend sei jedem Bewohner oder Besucher Falkensees angeraten, in besonderem Maße ruhig zu bleiben und keine Zwischenfälle zu provozieren, da zur Zeit durchaus die Gefahr besteht, dass mit größerer Härte und möglicherweise sogar ohne Rechtsgrundlage gegen Unruhen vorgegangen wird.

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30. Carmar  -  Bürgerwehr gegründet

Alle Bürger Falkensees sind aufgefordert, sich zu melden

Als Ersatz für die Ersonter Garde ist für die Zeit des Putsches vom Rat die Bürgerwehr Falkensees ausgehoben worden, die in der Stadt für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Geführt wird diese Bürgerwehr vom ehemaligen Gardisten und treuen Ersonter Patrioten Gorem Motlow, der als Waibel das Kommando führt und selbst dem Rat unterstellt ist. Waibel Motlow gab dem Boten gegenüber an, dass es weder seine Aufgabe noch in seiner Absicht wäre, mit der Bürgerwehr gegen seine ehemaligen Kameraden vorzugehen. Er sieht die vornehmliche Aufgabe seiner Truppe darin, den Schutz der ihm anvertrauten Bürger sicherzustellen. Gerade im Anbetracht der unsicheren Rechtslage, die durch die sicherlich wohlmeinende Anwesenheit auswärtiger Truppen entsteht, kann diese Aufgabe kaum zu hoch bewertet werden. So steht zu hoffen, dass möglichst viele rechtschaffene Bürger Falkensees dem Aufruf folge leisten und sich der Bürgerwehr anschließen, um möglichst schnell die Sicherheit der Stadt wieder auf eine rechtlich abgesicherte Basis zu stellen, bis der aktuelle Konflikt gelöst ist und die Ersonter Garde diese Aufgabe wieder übernimmt.

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30. Carmar  -  Erstes Todesopfer zu beklagen

Ersonter Gardist tötet Kameradin im Streit

Nicht nur zwischen den einzelnen Gruppen, nein, auch innerhalb der Ersonter Garde kommt es zur Zeit zu schwerwiegenden Konflikten. Viele Gardisten sehen sich im Konflikt zwischen ihrer Loyalität zur Gardeführung und ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Schutz der Bevölkerung Siebenwinds und Südfalls. Erschwert wird dies zusätzlich dadurch, dass der Putsch auch innerhalb der Garde keineswegs unumstritten ist, und nicht wenige Gardisten das Vorgehen für falsch halten. So fand man gestern einige Gardisten, die ihre Verpflichtung dem Volk Siebenwinds gegenüber als wichtiger als alles andere betrachteten und sich ungeachtet der Gefahr aufmachten, in der Stadt für Sicherheit zu sorgen. Auch wenn dies vielleicht kein Zeichen von besonderem Feingefühl gewesen sein mag, und schnell eine schwerwiegende Verschärfung des Konfliktes hätte verursachen können, spricht es doch für das Pflichtbewusstsein dieser Gardisten, ihre persönliche Sicherheit und ihre Karriere hinter ihrer Verantwortung zurück zu stellen, statt auf Seite der Putschisten gegen den Rat und die Bürgerwehr zu wettern. Ebenso spricht es für eben diese Bürgerwehr, dass die betreffenden Gardisten eben nicht angegriffen oder verhaftet wurden, sondern unbehelligt blieben. Die Tatsache, dass es auf beiden Seiten des Konfliktes Männer und Frauen gibt, denen der Schutz Falkensees wichtiger ist als irgendwelche Intrigenspiele gibt so Anlass zu Hoffnung.

Leider findet sich diese Vernunft nicht überall, und so war gestern der erste Todesfall des laufenden Konfliktes zu beklagen. Dabei kam es allerdings nicht zum Kampf zwischen unterschiedlichen Gruppen, sondern zum Kameradenmord innerhalb der Ersonter Garde. Zwei Gardisten der Wachtruppe, die üblicherweise den Dienst an Wall und Toren leisten, gerieten auf einem Kontrollgang durch die Stadt in Streit darüber, ob der Rat oder die Gardeführung nun die Verräter seien. Nachdem beide Beteiligten sich als ausgesprochen Stur erwiesen folgte, was folgen auf einige entwürdigenden Rempeleien auf offener Straße das, was folgen musste. Im Südviertel wurde der Konflikt mit offener Faust ausgetragen, wobei einer der Kontrahenten tödlich verletzt wurde. Der Totschläger seinerseits hatte nicht genug Ehre im Leib, sich dieser Verantwortung zu stellen, sondern entzog sich einer drohenden Verhaftung durch Bürgerwehrwaibel Motlow dadurch, dass er anwesende Südviertler mit Dukatenzahlungen zum Angriff auf den Waibel anstiftete.

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30. Carmar  -  Anklage gegen Gnaden Custodias ad acta

Orden vom heiligen Schwert Bellums stellt sich hinter das kritisierte Ratsmitglied

Auch wenn der bedeutendste Bellumsorden der Insel nach Worten seiner Gnaden Maltheos Thorn das ganze Theater um den Streit zwischen Rat und Garde nicht nachvollziehen kann, steht er doch zumindest den Vorwürfen gegen seine Gnaden Custodias gänzlich hinter diesem. Alle gegen diesen erhobenen Vorwürfe wären der Kirche schon seit längerem bekannt, von ihr geprüft und verworfen worden. Zudem habe seine Gnaden vor allen Vieren seine Unschuld geschworen, so dass der Orden vom heiligen Schwert es als seine Aufgabe betrachtet, die Sicherheit seiner Gnaden zu gewährleisten. Dies könne sich nur ändern, falls Vorwürfe auftauchen sollten, die schwer genug und sicher genug bewiesen wären, um höher bewertet zu werden als ein solcher Eid. Im Übrigen betrachtet der Orden es als seine Aufgabe, nach Kräften zu einer Klärung des Konfliktes beizutragen, bei der keine Seite Schaden nimmt, damit möglichst bald wieder Ruhe einkehren möge und die Bewohner der Insel sich auf das bevorstehende Dunkeltief vorbereiten können.
Zu den ausgebrochenen Kämpfen innerhalb der Garde, die bereits ein Todesopfer gefordert haben, hatte seine Gnaden Maltheos Thorn nur einen Satz zu sagen: „Wer noch einmal handgreiflich gegenüber seinen eigenen Kameraden wird, der wird durch mein Schwert sterben.“

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© Siebenwind | Bote | Amun 2003