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16. Oner - Das neue Jahr beginnt
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Das Dunkeltief ist vergangen, die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen und Siebenwind kehrt für ein neues Jahr in die Normalität zurück. Auch der Bote macht sich auf, weiter die Bevölkerung Siebenwinds mit Berichten, Ankündigungen und auch dem ein oder anderen Gerücht zu versorgen. Und im Gegensatz zu den vorhergehenden Ausgaben gibt es dieses mal in eigener Sache höchst erfreuliches zu berichten. So haben die wiederholten Aufrufe der Vergangenheit für neue Schreiber endlich Wirkung gezeigt, und die Redaktion freut sich, Felis als neue freie Mitarbeiterin begrüßen zu dürfen, die in dieser Ausgabe auch gleich eine umfangreiche Kostprobe ihres Recherche- und Schreibeifers liefert. Darüber hinaus erreichten die Redaktion eine große Zahl von Leserbriefen und Berichten aus der Bevölkerung, die ebenfalls eine Bereicherung für den Boten darstellen.
Aufgrund dieser Änderungen hat sich die Redaktion entschlossen, in Zukunft jede Ausgabe des Boten mit einem Impressum zu versehen, in dem alle an der Erstellung der Ausgabe Beteiligten in ihrer Funktion gelistet werden. Dies erscheint auch vor dem Anspruch der politischen Neutralität und Sachlichkeit, der sich die Redaktion verpflichtet fühlt, angemessen. In einer seriösen Gazette muss jeder Mitarbeiter auch namentlich für die von ihm verfassten Artikel einstehen könne. Ausgenommen hiervon sind allerdings Leserbriefe und Artikel aus der Bevölkerung, die die Redaktion nach grober Prüfung auch anonym oder unter Künstlernamen abdruckt, allerdings ohne die Verantwortung für den Inhalt zu übernehmen. Ebenso wird auch die Gerüchteküche zwangsläufig ohne Quellen gedruckt, ist es doch grundlegender Bestandteil von Gerüchten, dass niemand genau zu sagen mag, wer sie in Umlauf gebracht hat und wie groß ihr Wahrheitsgehalt ist.
So wünscht die Redaktion allen Lesern einen guten Start und den Segen der Viere für das neue Jahr, sowie viel Spaß beim Stöbern in der neusten Ausgabe des Siebenwind Boten.
ARdM
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16. Oner - Die mordende Bestie von Brandenstein
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Fürchterliches ging um in Brandenstein und hielt die Hafenstadt für eine gute Weile lang in Angst und Schrecken - Morde, bei denen die Opfer grausam zugerichtet waren und die Organe teilweise fehlten. Doch was war geschehen?
Mitte Sekar lief im Hafen der Stadt Brandenstein ein Handelsschiff mit Namen "Goldola" ein, jedoch fand sich auf diesem keine Besatzung. Dennoch sah es für den Beobachter so aus, als wenn das Schiff gesteuert werden würde, lief es doch an einem Steg im Hafen ein. Einige Soldaten der Malthuster Wacht betraten daraufhin das Schiff, doch fanden sie nichts vor - keine Mannschaft und auch keinen Verweis auf diese. Einzig eine Tür war verschlossen, die sie zu öffnen versuchten. Doch anstatt sie öffnen zu können, drang Nebel aus dem Spalt unter der Tür heraus. Weiter geschah nichts und bis zu dem Zeitpunkt gab es auch keine weiteren Anhaltspunkte, was mit der Mannschaft und dem Schiff geschehen sein mag.
Am nächsten Tag wiederum wurde Leutnant Caiomme von dem Schiff berichtet und sie suchte es während eines Dunkelzyklus gemeinsam mit ihrer Cousine Aresia Caiomme, Rekrutin der Malthuster Wacht, auf, um es sich anzusehen. Während sich die beiden Frauen auf dem Schiff umsahen, berührte etwas Leutnant Caiomme an ihrer Wange - eine Hand, Krallen konnte sie sogar spüren und es war ihr, als wenn etwas sie streicheln würde. Doch war es kein liebevolles Streicheln, sondern es hinterließ vielmehr das Gefühl, von etwas abgrundtief Bösen berührt worden zu sein. Als wenn ein Schlächter sein Vieh nochmals streichelt, bevor er es umbringt, beschrieb es Leutnant Caiomme später. Dieses "Etwas" war jedoch nicht sichtbar. Aus Reflex schlug Leutnant Caiomme danach, doch war es auch nicht körperlich greifbar.
Gemeinsam mit ihrer Cousine verließ sie den Hafen wieder, wobei ihnen der Soldat Darcas begegnete, dem sie wiederum erzählte, was ihr widerfahren war. Er gab daraufhin zu, ebenso etwas gesehen zu haben - eine Vision. Er hatte das Schiff auf dem Meer gesehen, in einem Sturm und das Segel war voller Blut. Zu dritt gingen sie daraufhin nochmals zurück zum Schiff.
Soldat Darcas untersuchte das Segel und es waren tatsächlich kleine Blutspritzer darauf zu erkennen. Am Mast des Segels, etwas auf Mannshöhe, befanden sich darüberhinaus noch Spuren von Krallen, die den Eindruck hinterließen, die Krallen wären durch das Holz wie durch Butter gegangen.
Leutnant Caiomme wurde nun berichtet, dass unten eine Tür versperrt war. Gemeinsam gingen sie hinab in den Schiffsbauch, schlugen die Türe ein und in dem Moment sah Soldaat Darcas das Wesen, welches Brandenstein in den folgenden Tagen so grausam heimsuchen sollte - bleich gleich einem Seelenfänger, mit spitzen Zähnen, Krallen, groß gewachsen und Fellbüschel auf der Haut verteilt. Doch dann verschwand es einfach.
Leutnant Caiomme durchsuchte diesen Raum daraufhin. Es befand sich in diesem eine Gefangenenzelle, welche abgesperrt war. Darin befand sich lediglich etwas zu essen, wobei die Speisen wohl etwa drei Wochen in der Zelle gestanden haben müssen. Was auch immer dort gefangen war - die Matrosen müssen Angst davor gehabt und es eingesperrt haben.
An besagten Abend, als die Malthuster das Schiff wieder verlassen hatten, betrat des Weiteren noch eine Novizin des Ignis, Ancabeth Mertenstein, das Schiff, wobei auch sie des Wesens gewahr wurde und diesem einen Feuerball entgegenwarf. Das Wesen floh daraufhin, indem es sich nun in einen Wolf verwandelte, doch hatte es offenkundig auch Angst gegenüber dem Feuer gezeigt.
Am nächsten Tag entschied man, dass Schiff noch genauer zu untersuchen, in der Hoffnung, etwas zu finden, was sie in diesem Fall weiterbringen könnte. Jedoch fand man wenig später eine Leiche im Schlafsaal unterhalb der KapelleBrandensteins. Erschreckend war nicht nur, dass die Leiche grauenhaft aufgeschlitzt wurde, sondern es fehlten ihr auch einige Organe, wie die heilkundige Novizin der Vitama Galdiell feststellte. Auffällig war wiederum, dass unten im Keller ein Kratzen, welches durch die Wände von der Kanalisation her dumpf herandrang, und wenig später ein Lachen zu hören waren. Aufgrund dieser Geräusche suchten Leutnant Caiomme und Soldat Darcas wenig später die Kanalisation Brandensteins auf, wobei sie nicht weit kamen, da die Zugänge mit Bretterwände verschlossen waren. Durch einen Spalt konnten sie allerdings eine Bewegung wahrnehmen und nur wenige Momente später drang auch schon Nebel durch einen Spalt und manifestierte sich hinter den beiden zu dem gesuchten Wesen. Es zog eine Sichel und war wohl drauf und dran, sie abzuschlachten, doch auf einmal blickte es hinauf und verschwand, als hätte es Angst vor etwas bekommen. Die Leutnant und der Soldat stiegen wieder hinauf und es wurde die Vermutung geäußert, dass das Wesen vielleicht die Strahlen Felas fürchten würde, wie man es aus manchen Sagen über ähnlichen Bestien erzählte.
An jenem Abend wurde jedoch auch noch die Schreiberin dieses Berichts, Felis, von diesem Wesen hinterrücks niedergeschlagen und zum Hafen geschleppt. Den Vieren sei Dank verweilten dort jedoch wieder die Soldaten der Malthuster Wacht und durchsuchten erneut das Schiff. Das Wesen gedachte wohl seine Beute dort zu "genießen", doch wurde es von den Soldaten davon abgehalten und in einen Kampf verwickelt, woraufhin das Wesen ins Wasser sprang und trotz hartnäckiger Verfolgung verschwand, wenig später sah man es gar vom Osttor aus in Richtung Osten, vermutlich zum Ödland, verschwinden.
Einen Tag lang herrschte in Brandenstein, was dieses seltsame Wesen, über den schon viele munkelten, es könnte ein sogenannter Vampir sein, anging, Ruhe, doch am Tag darauf wurde erneut ein grausamer Mord dieser Bestie entdeckt. In der einsam gelegenen Fischerhütte, nahe des Orkenpasses, fanden sich zwei grausam zugerichtete Frauenleichen wieder, denen ebenso gewisse Organe fehlten.
Auch am nächsten Abend wollte keine Ruhe in diesem Fall einkehren - während die Autorin dieses Berichtes selbst bei Leutnant Caiomme im Obergeschoß saß, man gemeinsam Tee trank und sich gerade über die Vorkommnisse unterhalten wollte, klopfte es unten an der Haustür. Leutnant Caiomme ging somit hinab und unterhielt sich mit einem neuen Anwärter für die Malthuster Wacht, doch wenig später klopfte es erneut, hektischer und lauter. Nach dem Öffnen der Tür stürmten sogleich zwei Angehörige des Volkes der Nortraven hinein, Avanjanas und Ragnarr, welche die Treppe hinaufliefen und laut brüllend in den Raum, in welchen sich noch die nichtsahnende, an ihrem Bericht arbeitende Botenschreiberin befand - und jenes Monstrum, die Bestie, welche all die grausamen Morde zu verantworten hatte und gerade, leise wie ein herangeschlichener Jäger, mit seiner Sichel zur Schreiberin ausholen wollte. Die zwei Nortraven wussten es wegzustossen, gar zu vertreiben, wobei auffällig war, wie eilig sich das Wesen zu bewegen wusste.
An diesem Abend war zudem Aresia Caiomme in der Stadt unterwegs gewesen, woran sie sich zumindest noch erinnert. Doch wachte sie später in der Kanalisation auf und entdeckte Würgemale an ihrem Hals. In der Nacht darauf hatte sie einen Alptraum von ihrer Cousine sowie Soldat Darcas, wobei sich Aresia nur noch daran erinnern konnte, dass sie starben. Wie es jedoch zu deren Tod kam, wusste sie später nicht mehr.
Kein ruhiger Tag verging, denn schon am nächsten stiegen Angehörige der Malthuster Wacht unter der Leitung von Leutnant Caiomme sowie die Adepta Hohentann, ein Unbekannter in grüner Kleidung, die Botenschreiberin selbst und ein Myte hinab in die Kanalisation, um die mordende Bestie ausfindig zu machen. Ein Myte daher, da die Vermutung durch Adepta Hohentann, die den Vorfall an des Leutnants Haus am Vortag beobachten konnte, geäußert wurde, es könne sich bei dem Monstrum um eine Art pervertierten Myten handeln.
Tatsächlich wurde das Wesen schon nach kurzer Zeit in den zwielichtigen, stinkenden Gängen der Kanalisation auf frischer Tat ertappt, als es sich gerade wieder auf götterlästliche Art und Weise an dem Leib einer Frau gütlich tat. In einem Kampf wurde es niedergerungen, wobei ein Speer in das Herz des Wesens getrieben wurde, denn zuvor war es schon einigen Personen aufgefallen, dass sich da Wesen oft den Arm schützend vor das Herz gelegt hatte. Tatsächlich vernichtete dieses Vorgehen das Wesen und lediglich die Hülle blieb zurück, aus dem ein zwar kleiner, doch eindeutig gehörnter Dämon entstieg, welcher jedoch nur wenige Augenblicke später den Eindruck machte, als würde er förmlich weggerissen werden, woraufhin der Dämon fort war.
Der Myte jedoch war noch in der Lage gewesen, Kontakt zu diesem Wesen herzustellen und konnte so herausfinden, was hinter diesem Spuk steckte. Das Wesen stammte vom Festland, schwarzberobte Personen konnte der Myte gar erkennen, was wohl auf Schwarzmagier hindeuten dürfte. Diese Personen hatten einen Ferrin mit einem Myten gekreuzt, was zum einen die bleiche Haut, zum anderen aber auch die Fellbüschel und die Schnelligkeit des Wesens erklärte. Sie hatten dem Wesen ein neues Herz eingesetzt - das eines Dämons, welcher nach der Vernichtung der Hülle noch für einen Moment in der Kanalisation zu sehen war.
Das Herz wiederum wurde auf Befehl von Leutnant Caiomme zu einem Geweihten gebracht, die Leiche selbst jedoch wurde vom Myten mitgenommen, um unter Umständen mehr über diese mordende Bestie herauszufinden.
Auch wenn nun wieder Ruhe in Brandenstein in diesem Fall eingekehrt sein mag, so besteht noch der Verdacht, dass der Dämon sich einen neuen Wirt suchen könnte. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Tag, an dem das geschieht, nicht so bald kommen mag und dieser Bericht hilfreich genug sein dürfte, um in ähnlichen Fällen rasch reagieren zu können und erneut grausame Morde zu verhindern.
Felis
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16. Oner - Kirche bittet um Vergebung
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Am 13. Oner geschah etwas im Tempel zu Falkensee, was sicher viele Gläubige teils verwundert, teils unsicher, teils vielleicht auch Hoffnung schöpfend zurückließ. Aufgrund der vergangenen Ereignisse hinsichtlich des kircheninternen Streits sowie der fehlenden Messen vor und teils auch während des Dunkeltiefs wie auch danach, stellten sich Eminenz Sandelholz sowie Gnaden Custodias den Gläubigen und baten öffentlich um Vergebung für die Kirche. Es wurden Fehler eingeräumt und sich auch den Worten der Gläubigen gestellt, die teils kritisch auszufallen wussten. Hernach wurde angeboten, in einer Geste der Demut die Füße der Gläubigen zu waschen, die bereit waren, zu vergeben.
Es bleibt nun abzuwarten, ob wieder etwas Ruhe in den Streitereien kommen mag und die erkannten Fehler nicht mehr wiederholt werden. Die Möglichkeit dazu mag gewiss jeder Gläubige der Kirche gerne einräumen, denn zu bedenken ist auch stets, dass die Kirche der Sahor vornehmlich aus Menschen besteht und es in der Natur des Menschen liegt, Fehler zu machen. Doch in der Natur des Menschen liegt es ebenso, daraus zu lernen und daran zu wachsen.
So möge die Kirche der Sahor auf Siebenwind an dieser Herausforderung wachsen und gestärkt aus dieser Krise hervorgehen!
Felis
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16. Oner - Cacama und Viktor Menzer tot - kann Brandenstein aufatmen?
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Cacama und Viktor Menzer, zwei Gesuchte, die einst der Malthuster Armee angehörten, sich aber gegen diese auf verbrecherische Art und Weise auflehnten, sind nunmehr tot. Während Viktor Menzer im Seeberger Kerker verstarb und aufgrund des bestialischen Geruchs, der ihm anhaftete, vermutet wird, er habe sich selbst vergiftet, stellte sich Cacama am zweiten Dunktieftag freiwillig der Malthuster Obrigkeit. Er wurde daraufhin von der Intendanta Bruch verhaftet und eingekerkert.
In Gefangenschaft fing Cacama draufhin an in einer für die Anwesenden fremden Sprache zu beten, woraufhin ein Dämon auftauchte und ihn köpfte. Der Dämon verschwand dann jedoch und hinterließ nur noch Cacamas Leiche sowie seinen Kopf.
Der geneigte Leser mag sich nun fragen, ob Brandenstein und insbesondere die Malthuster Wacht endlich aufatmen können?
Siehe dazu den nächsten Bericht über den Anschlag auf das Fest in Seeberg.
Felis
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16. Oner - Anschlag in Seeberg am Feiertag "Lob der Schwestern"
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Eine angenehme Überraschung war es, als viele Bewohner Siebenwinds Ende Sekar ein kleines Geschenk an ihrer Haustür fanden, welches neben kleinen Köstlichkeiten und einer Kerze auch eine Einladung zu Ehren des Feiertages "Lob der Schwestern" am 27. Sekar in Seeberg beinhaltete. Initiiert wurde das Fest durch die Freifrau Nhergas und den Vitamanovizen Feydis Degner und hätte mit Sicherheit für einen Abend lang die Sorgen noch einmal von den Feiernden nehmen können, ehe die dunkle Zeit anbrechen sollte, doch leider kam es gar nicht erst soweit.
Das Fest fand unweit des Osttores von Seeberg statt, in der Mitte des Platzes eine kleine Plattform für Darbietungen, die mit Kohlepfannen und funkelnden Illusionen ansehnlich illuminiert war. Eine weitere kleine Bühne befand sich dahinter, wo wiederum Statuen zu Ehren Bellums und Vitamas standen, dazu ein kleines Zelt mit Sitzgelegenheiten und Tische, auf denen sich einige Köstlichkeiten und die Getränke befanden.
Gerade, als die Gästeschar etwas zu Essen zu sich nahm, sich am Wein labte und die Feuerdarbietung von der einstigen Seiltänzerwirtin Felis begann, kam es zu dem schrecklichen Ereignis, welches das gesamte Fest abrupt beendete - einige Gestalten, die sich unauffällig unter den Feiernden gemischt hatten, warfen sogenannte Sprengtränke auf die Freifrau Nhergas und die übrigen Umstehenden, diese teils schwer verletztend. Die Täter wiederum konnten in dem darauffolgenden Chaos nahezu unbehelligt durch das nahe Osttor entfliehen, während in Seeberg die beim Fest anwesenden Heiler, Magier und Alchemisten die Wunden versorgten. Die Tore wurden währenddessen geschlossen und die Rittergarde begann wenig später eine Befragung der Anwesenden in der Taverne "Zum tanzenden Drachen", welche sich in der Burg Schwingenwacht befindet.
Die Vermutung lag nun bei manchen Personen nahe, dass Cacama (siehe vorheriger Bericht) mit diesem Anschlag etwas zu tun haben könnte. Diese Frage jedoch kann Leutnant Caiomme von der Malthuster Wacht bis heute nicht beantworten. Allerdings berichtete sie, dass laut der Aussage Cacamas sich mehrere Personen um ihn scharrten. Diese konnte er jedoch irgendwann nicht mehr kontrollieren und sie begannen vieles auf eigene Faust zu unternehmen, darunter auch Überfälle auf Korporal Leandra. Zwei Personen, die seit diesen Überfällen verdächtigt werden, zu dieser Gruppe zu gehören, sind zwei Männern namens "Lorum" und "Wolf", welche sich zudem bei einem ihrer Angriffe auf Korporal Leandra der schwarzen Magie bedienten, indem sie Dunkelskelette beschworen.
Ein weiterer Überfall, dieses Mal auf Leutnant Caiomme, konnte wiederum einzig dadurch verhindert werden, dass sie an dem Abend, als gut fünf oder sechs Personen sie aus der Stadt zu locken versuchten, Besuch hatte.
Diese Personen sind auch weiterhin auf freien Fuss und stellen damit unzweifelhaft eine Bedrohung für die Insel dar - sei es wegen ihrer bisherigen Taten, sei es wegen der dunklen Mächte derer sie sich bedienen. So bleibt zu hoffen, dass die viergöttliche Gerechtigkeit eingreifen werde und dafür sorgt, dass diese Missetäter bald für ihre Taten büßen werden!
Felis
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16. Oner - Vom blinden Maler und Hutmacherdämon
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Im letzten Boten wurde bereits ausführlich über die Geschehnisse rund um den blinden Maler berichtet und wer denkt, dass jener Dämon, welcher zu der Gegendomäne Vitamas gerechnet wird, aufgrund seiner Vorliebe, ja, fast schon Obsession für Kunstwerke, Ruhe gegeben haben mochte, irrt sich.
Nunmehr war es die Schreiberin dieses Artikels selbst, die von dem Maler gelockt wurde, in sein Reich gezogen, welches den Vermutungen des grauen Erzmagiers Toran Durch nach wohl im Limbus, eine Welt zwischen den sogenannten Sphären, zu finden wäre. Doch gewarnt durch das Lesen des letzten Botens, aber auch durch Statuen in seinem Reich, welche die Viere auf erschreckende Art und Weise darstellten, wurde das Angebot des blinden Malers verneint und so konnte er kein weiteres Opfer fangen. Einzig das Angebot des Malers blieb bestehen.
Nach diversen Gesprächen mit verschiedenen Personen ergab sich nun nicht allein, dass der Maler offenbar seine Gestalt gewechselt hat und wohl als Bildhauer auftritt, sondern es wurde auch die Vermutung geäußert, er und der Hutmacherdämon wären eins. Anzumerken ist zudem an dieser Stelle, dass jener Hutmacherdämon an den Tagen des Dunkeltiefs durch die Adepta Hohentann gesehen worden war und sich gegenüber dieser als Bildhauer ausgab.
Es bleibt zu hoffen, dass es keine weiteren Opfer dieses Dämons geben wird und der Bote weise genug genutzt wird, so dass an dieser Stelle weiterhin Erkenntnisse gesammelt und kundgetan werden können.
Felis
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16. Oner - Der Tod des Ashram Yeshmir durch den Dämon "Tarrant"
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Am 9. Oner, als der siebte Dunkelzyklus anbrach, wurde der friedlich begonnende Abend auf dem Falkenseer Marktplatz jäh durch das Auftauchen eines Dämons namens "Tarrant" unterbrochen, der sich auf dem Eis des Brunnens manifestierte. Ein Duell forderte er und zwar von Ashram Yeshmir, der bis dato die im Dunkeltief erfolgreich kämpfende Gohorgarde angeführt hatte.
Das Duell wurde von beiden vor den Stufen des Rathauses ausgetragen, umringt von Schaulustigen, welche sich offenbar der Gefahr, in die sich Ashram Yeshmir bewegte, nicht bewusst waren. Einzig eine kleine Gruppe von Magiern - bestehend aus Freifrau Nhergas, Herr Ekre, Herr Lergoh und Frau Hohentann - wussten zu handeln und entsannen offensichtlich einen eiligen Plan, um den Dämon zu vernichten. Dazu postierten sich die Magier an gewissen Stellen rund um den Duellplatz, derweil die beiden Kontrahenten weiter ihren Kampf austrugen. Doch gerade in dem Moment, als die Kraft der Magier zu wirken begann, folgte das, was viele der zuvor Schaulustigen mit Fassungslosigkeit, Trauer und Unglauben zurückließ - Tarrant tötete Ashram Yeshmir, um sich dann der Macht der Magier zu entziehen und zu verschwinden.
Trauer lag danach bleiern auf den Gemütern vieler, die diesem Duell beigewohnt hatten. Der Leichnam Yeshmirs wurde wiederum durch Sir Rondragon in den Schrein Morsans gebracht, wo man sich nun gewiss des wagemutigen Mannes annehmen wird, um seinen Körper auf seine letzte Reise vorzubereiten.
Möge Morsan ihm Ruhe schenken und seine Taten auf Siebenwind nicht vergessen werden.
Felis
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16. Oner - Beerdigung Emanuel Sanderus
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Am 30. Seker fand in der Kapelle Brandensteins und im Anschluss daran auf dem zur Hafenstadt gehörigen Morsansanger die Beerdigung des Malthuster Soldaten Emanuel Sanderus statt, der vor kurzem auf tragische Weise, vermutlich durch das lästerliche Handwerk eines Schwarzmagiers, ums Leben kam. Es verabschiedeten sich von ihm während der von der morsansgeweihten Hochelfe Amira Rabenfeder abgehaltenen Messe seine Familie, Freunde und Kameraden, welche auch aus Falkensee zu diesem Zweck angereist waren.
Felis
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16. Oner - Theaterstück in Falkensee aufgeführt
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Am 10. Oner wurde das schon länger nahe dem Marktplatz und dem Tempel stehende Theater, welches einst als Taverne der Bevölkerung Zerstreuung bot, mit einem bis dato titellosen Schauspiel eingeweiht. Über vier Akte erstreckte sich das Stück, welches vollständig in Reimen von den Autoren Archie und Eliath niedergeschrieben wurde. Von eben jenen beiden stammte auch das Bühnenbild, welches nach jeden Akt hinter dem Vorhang eilig geändert wurde.
Es scheint eine simple Geschichte, die zudem auf die Rivalität zwischen Ersont und Malthust hinweist - eine junge Dame wurde entführt und zwei Recken entsandt, um sie sicher zurückzubringen, wobei auf plakative Art und Weise die Unterschiede dieser beiden dargestellt wurde. Zum einen die ehrenhafte Ersonterin, welche gut sichtbar einen rautenförmigen Anhänger an ihrer Kette trägt, zum anderen ein schurkenhaft aussehender Malthuster. Während die Ersonterin sich ganz im Sinne der Viere verhält, scheint der Malthuster einzig ungestüm und plump im Gebaren zu sein.
Für jeden mit Astraels Geschenk Gesegneten dürfte es rasch klar werden, dass das Aussehen und Handeln der Beiden überspitzt dargestellt wurde und die Realität nicht selten gänzlich anders aussehen mag. Doch gerade durch die Einfachheit der beiden Charaktere, trat umso stärker die dem Stück zugrundeliegende Moral hervor, die sich im Laufe der vier Akte nach und nach entwickelte und am Ende dem Publikum nochmals deutlich dargestellt wurde - so liegt es gewiss nicht an der politischen Zugehörigkeit der Ersonterin, dass sie den Kampf gegen die schurkischen Malthuster gewinnt, sondern vielmehr ist es das Festhalten an den Gaben und Tugenden der Viere und damit auch das gezeigte, tiefe Vertrauen in die Sahor. Mitleid gegenüber den Armen und Schwachen; Stärke, die nicht aus Muskelkraft erwächst; ein besonnenes Vorgehen gegenüber dem Unbekannten und ein respektvoller Umgang mit den Toten - Tugenden, die der Protagonistin halfen, gegen die Schurken zu bestehen, aber auch Tugenden, die nicht allein Ersontern geläufig sind, sondern gewiss jedem, der den Vieren treu folgt, gleich ob in Malthust, Papin, Bernstein, Ossian, Wallenburg oder Falkenstein.
Vielleicht war dieses mit viel Liebe für Details, aber auch ab und an mit neckischen Anspielungen versehende Stück ein kleiner Lichtschimmer auf der von Unglauben und Zank geprägten Insel und vielleicht mag es gar den ein oder anderen bewogen haben, einen Moment über seine eigene Handlungsweise nachzudenken und ob diese noch im Einklang mit den Tugenden der Sahor stehen mögen.
Das Publikum wiederum dankte es der kleinen Schauspielergruppe mit teils stehenden Ovationen, sichtlicher Begeisterung und sogar Spenden, wofür sich die Mitwirkenden - Archie, Eliath und Felis - an dieser Stelle noch einmal bedanken möchten. Ein Dank geht zudem an die Stadt Falkensee für die großzügige Spende von zwei Fässern Wein, die von dem Publikum während des Schauspiels genossen werden konnten.
Felis
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16. Oner - Vitamaweihen
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Eine wahrlich frohe Kunde ist es, dass auf dieser Insel nunmehr drei frisch gebackene Geweihte der Vitama wandeln - ihre Gnaden Samira Sandelholz, Tarnuk und Edora. Die erste Weihe fand am 15. Seker statt, in Folge dessen die Hochelfe Samira Sandelholz zur Geweihten Vitamas erhoben wurde. Am 3. Sekar wiederum folgten seine Gnaden Tarnuk und ihre Gnaden Edora.
Während bei der ersten Weihe ein köstlicher Wein an die Gläubigen ausgeschenkt wurde und der Tempel mit etlichen Rosenblüten dekoriert wurde, wurde die zweite Weihe von einem Ratespiel begleitet, bei dem die beiden ehemaligen Novizen pantomimisch Begriffe, die mit Vitamas Aspekten in Zusammenhang stehen, darstellten und von den Gläubigen erraten werden mussten.
Den Vieren sei Dank wurde keine der beiden Weihen gestört und somit gratuliert der Siebenwind Boten den drei Geweihten und wünscht ihnen, dass ihnen stets ein von Vitama geschenktes Glück auch bei ihrem künftigen Werk beschieden sein wird!
Felis
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16. Oner - Neue Taverne in Falkensee - Ersonter Kessel eröffnet
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Nachdem die Ecclesia Elementorum nach dem unseligen Streit mit der Vierkirche und der Verwaltung des Lehens ihr Kloster in Falkensee verlassen hat, stand einige Zeit offen, wie das nun leer stehende Gebäude weiter genutzt werden sollte. Letztlich wurde aber entschieden, den ebenerdigen Bereich als Markthalle auszubauen, während im Obergeschoss eine Taverne, der ‚Ersonter Kessel’ eingerichtet wurde. Diese hat kurz vor dem Dunkeltief auch ihre Pforten geöffnet und sich innerhalb kurzer Zeit zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Dennoch sucht der Kessel weiterhin Mitarbeiter, um dem Bestreben, den Bewohner Falkensees eine dauerhaft geöffnete und gut betreute Anlaufstelle zu bieten, noch näher zu kommen. So sind Barden und Gaukler, aber auch weiteres Schankpersonal, Köche oder Bauern als Lieferanten höchst willkommen, sei es für ein einzelnes Ereignis, Gelegenheitsarbeit oder eine feste Anstellung. Interessenten mögen sich vertrauensvoll an Anadrius Mondsilberhaar, bekannt durch das Handelshaus Goldblatt, oder Katharina Lichtenstein wenden.
Auch die Redaktion des Siebenwind Boten wird sich diese Anlaufstelle zu Nutze machen, um für ihre Leser leichter persönlich erreichbar zu sein, und so mag man dort gelegentlich auch Alricio Romero di Madjani hinter der Theke antreffen, der dann neben dem Ausschank auch für Fragen oder Angebote an die Redaktion des Boten zu sprechen sein wird.
ARdM
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16. Oner - Gerüchteküche
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- Heimlicher Verehrer von Patrizierin Ruatha - aufgeklärt! -
Wie der Bote in der Ausgabe 174 berichtete, fanden sich am Felahof, den Frau Ruatha in Brandenstein bewohnt, immer wieder Liebesbriefe und kleine Geschenke ein, ja, es säumten gar Blumen den Weg zu ihrem Heim. Nunmehr ist bekannt, wer sich im Liebestaumel diese Mühen machte - niemand Geringeres als der inseltweit bekannte Alchemist Markus Panscher! Voller Wagemut, so erzählt man sich in Brandenstein, soll er sie gar geküsst haben, als Frau Ruatha ihm alles Gute für das Dunkeltief wünschte. Es bleibt abzuwarten, was sich zwischen diesen beiden noch ergeben mag und der Bote wünscht Herrn Panscher viel Erfolg bei der Suche nach etwas Liebesglück!
- Handwerksmeisterin der Löwin - Stille Wasser sind tief! -
Vielen Leuten in Falkensee, aber auch in den übrigen Teilen der Insel, ist die Schneider- und Handwerksmeisterin des Löwenordens, Ayleen, bekannt. Doch nicht allein durch ihr Können und ihrer lobenswerten Initiative innerhalb des Ordens. Nein, es scheint gar, als wandele sie, die doch eher wie eine ruhige, unauffällige Person wirkt, auf ravinthalsche Pfade, indem sie munter unzählige Beziehungen zu mehreren Männern unterhält. Hier mag gewiss weniger Magie im Spiel zu sein, als es einst bei dem ehemaligen Hofmagus Ravinsthal der Fall war. Vielmehr scheint sie eine gewitzte Verführerin zu sein und mancher munkelt gar, es gäbe ein kleines Buch, welches sie stets mit sich führt und in welches sie akribisch ihre Termine mit den Herren plant und, schockierend, sie gar am Ende bewertet!
- Maskenball zu Brandenstein - wer mit wem? -
Bereits ersten Gesprächen konnten belauscht werden, wer mit wem beim Brandensteiner Maskenball am 28. Onar weilen werde. Pikante Informationen kamen zwar ans Licht, doch dieses eine Mal wird sich der Bote darüber in Schweigen hüllen und lediglich den Lesern empfehlen, selber den Ball aufzusuchen.
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16. Oner - Leserbrief: Ersonter Magiegesetze
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Innerhalb der letzten Wochen erließ man in Ersont Gesetze und Bestimmungen, die fern dem Ansinnen und der Tradition unserer Kultur sind, eher Malthustern und anderem ungelehrigem Völkchen angebracht, als dem Feingeist unseres Lehens. Das Rathaus beschloss eine Stadtverordnung, die die freie Ausübung der magischen Kunst aus unserer Stadt verbannt. Augenscheinlich ignoriert die Verwaltung den Wert der Magie als Form der Kunst, den Jahrmarktszauber als Quell des Staunens und die filigranen Artefaktkonstrukte von Straßenmagiern als Anstoß der Faszination. Zu einem blosen Werkzeug, gar zu einer Waffe, degradiert das Rathaus die Kunst der Magieanwendung, belegt sie mit dem Bann der Skepsis und Verdächtigung, wie es eher drüben in Malthust Sitte ist, als innerhalb unseren Mauern. Das Rathaus erlässt das strengste Magiegesetz, das unsere Insel je gesehen hat!
Will man uns den Lichtspielereien der Gaukler berauben? Den kunstvollen Illusionen der Scharlatane, die uns in Staunen versetzen? Den Wundern der Magie des fahrenden Volkes, die uns den Atem rauben? Soll innerhalb Ersonts die Magie nicht mehr Kunst sein, nicht mehr auf Augenhöhe mit der Malerei und Bildhauerei, sondern blosses Werkzeug, wie der Pflug oder das Schwert, grimmig erlaubt der Bürgerschaft, welchen man für ihre Pacht zur Befriedigung irgendwelche Rechte schenken muss? Lieber staune ich über die Zauberei eines fahrenden Magiers, als dass die Kunst der Magie weggesperrt wird in die Mauern jener, die Geld haben oder Einfluss. Selbst in Malthust muss ein fähiger Marktzauberer nicht die Verfolgung fürchten, nicht mit der Gewissheit leben, gegen das Gesetz zu verstoßen, wenn sein einziger Wunsch ist, ein Quell der Freude und des Staunens zu sein.
Ich vermag nicht zu glauben, dass die ehrenvolle Burgräfin diesem Diebstahl tatenlos zusieht. Ich mag nicht glauben, dass sie akzeptiert, dass man ihre Untertanen dem Staunen und dem Wundern bestiehlt. Ich mag nicht glauben, dass man Kunst beschneidet aus niederen Beweggründen und Ignoranz vor der Faszination des bunten Funkenspiels, sondern jenes mit Vorsicht, gar Skepsis bedenkt, einzig grimmig tolerierbar, wenn die Magie in Form von Blitzen und Feuerbällen gegen unsere Feinde geschleudert wird. Ich fühle mich ein Stück weiter beengt in diesen Mauern, fürchte mich um die Freiheit meiner Gedanken und der Kultur, als ob man mich dazu degradiert hätte, innerhalb des Lehens Malthust hausen zu müssen.
Anonym
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16. Oner - Leserartikel: Flammenmeere in Falkensee
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Wie der Bote am 13. Seker 20 nach Hilgorad in einem kleinen Ausschnitt berichtete, gab es innerhalb kürzester Zeit mehrere Feuer in der Stadt Falkensee. Diese Feuer waren in zwei Fällen von einem Brandstifter gelegt, in dem anderen Fall war es ein Unfall. Im Folgenden findet sich nun näheres zu den einzelnen Feuern.
Das Feuer im Handelsviertel entbrannte im Gebäude der Schneiderei von Herrn Liedor. Einen Tag zuvor noch stritt er mit der Regierungsrätin Aurora und der Statthalterin al Achid um seine Bürgerschaft. Da ihm diese aufgrund einiger Verfehlungen nicht mehr gegeben ward verließ er die Stadt nicht ohne sich zu rächen. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Feuer ausgelöst wurde von einer Kerze, die er entsprechend platziert hat. Von dieser aus gingen Stoffbahnen durch das ganze Haus, die so das Kerzenfeuer nach und nach durch eben das ganze Haus zogen. Es ist wenig verwunderlich, dass bei Untersuchungen festgestellt wurde, dass eigentlich keine Möbel mehr im Hause waren außer einigen Kisten. Damit hatte sich der Verdacht auf Herrn Liedor erhärtet.
Kurze Zeit nach dem Feuer stellte die Garde des Ersonter Bundes den „Freien Liedor“, wie sie ihn auf dem Schriftstück bezeichnen, auf eine Liste der Gesuchten Personen. Von dieser ist er bisher nicht verschwunden, im Gegensatz sogar kam ein Kopfgeld von 5.000 Dukaten noch dazu. Freilich hat sich der Herr Liedor in Brandenstein verkrochen, wo die ersontische Gesetzbarkeit nicht an ihn heran kommt.
Das nächste Feuer fand in der Schneiderei der Dame Baldasti seine Auswirkungen. Es konnte rechtzeitig bemerkt werden. Einige Gardisten der Garde des Ersonter Bundes tauchen dann auch auf und wiesen die Menschen direkt an eine Menschenkette zu bilden um die Flammen mit gesammeltem Regenwasser zu ertränken. Der Gardewaibel stand an vorderster Front, während die Gardistin Illundar in zweiter Front versuchte die Tür des Ladens zu öffnen. Gemeinsam mit den tapferen Bürgern Falkensees konnte das Feuer nach und nach zurückgeschlagen werden. Als man auch in die Räumlichkeiten kam konnte das Feuer gänzlich ausgelöscht werden. Ein Gardist ging gleich auf die Suche nach Menschen, die in diesem Flammenmeer sein könnte, doch niemand war im Haus. Die Garde des Ersonter Bundes sorgte sogleich noch dafür, dass das marode Dach abgestützt werden konnte und vernagelte die Türe.
Das Feuer wurde nachweislich und geständig von der Dame Baldasti selbst ausgelöst. Sie war an diesem Tag verwirrt und befand sich von da an in Obhut der Kirche, zur Behandlung. Eine verwirrte Frau sollte man nicht frei herum laufen lassen. Mittlerweile ist sie aber wieder wohl auf und hat sich entschuldigt für das Feuer. Die Reparaturen wird sie auf eigene Kosten durchführen. Vielleicht hätte man noch eine öffentliche Danksagung für das Löschen des Feuers und eine einhergehende Entschuldigung für das Legen des Feuers aussprechen können. Aber was erwartet man von einer so einfachen Frau.
Das letzte Feuer in dieser Zeit fand in der Schenke des Seiltänzers statt. Kurz vor dem Buhurt der Garde des Ersonter Bundes wurden Flammen in der Stadt ausgerufen. Es wurde Hilfe gerufen zum Seiltänzer hin. Wieder waren die Gardisten nicht fern und gemeinsam mit dem Leiter des Seiltänzers, dem Herrn Fandar, konnte das Feuer gelöscht werden. Wie sich herausstellte war der alte Besitzer des Seiltänzers der Unteroffizier der Malthuster Armee Emanuel Sanderus. Dieser wurde sozusagen enteignet, nachdem er und seine Kameradin, ebenso Unteroffizier der Malthuster Armee, Erin Caoimme, von einem ersonter Gericht, unter Leitung ihrer Durchlaucht Hannah Berndorf zu Lichtenwald, des Todes an einem Gardistenn der Garde des Ersonter Bundes für schuldig befunden wurden. Auf dem Lehen des Ersonter Bundes sind sie Vogelfrei, wen wundert es da, dass die Stadt dem Herrn Emanuel Sanderus das Recht absprach den Seiltänzer leiten zu dürfen. Aus Rache meinte dieser nun das Feuer im Seiltänzer zu legen. Er zündete völlig unbedacht einfach den Schankraum an, welcher viele Brandherde bot, da er von Teppichen, Stoffen und Kissen nach endophalischem Maß durchzogen ist. Pfui kann man nur sagen zu einer solchen Tat von einem Soldaten im Dienste der Krone und wer weiß, wer daran nicht noch alles beteiligt war aus Brandenstein.
Der Ersonter
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16. Oner - Leserartikel: Vorstellung der Regierung des Ersonter Bundes zu Siebenwind
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In diesem Artikel möchte ich die Gelegenheit ergreifen Informationen über die Regierung des Ersonter Bundes zu geben. Nach einigen redaktionellen Tüchtigkeiten war es endlich möglich das Gesamtkonstrukt zusammenzufassen. Ganz so einfach, wie so mancher es denken mag ist die Regierung nicht aufgebaut. Es handelt sich im Folgenden nur um das Lehen des Ersonter Bundes auf Siebenwind. Die Regierungen auf dem Festland sind teilweise etwas anders aufgebaut und hängen stark von den Einzellehen ab.
An oberster Stelle des gesamten Lehens steht ihre Durchlaucht Hannah Berndorf zu Lichtenwald. Sie führt das gesamte Lehen in all ihrer Weisheit an. Einberufen hat sie den Regierungsrat, der ihr die Arbeit der Regierung abnehmen soll. Sie legt all ihr Vertrauen in diesen Regierungsrat und so sie Verordnungen und Gesetzen, die sich dieser überlegt, nicht widerspricht hat der Regierungsrat freie Hand in seinem Handeln. Diesem sitzen derzeit bei:
- Solice Aurora
- Kharas Palanthas
- Exellenz Derontas Marilus
- Gardewaibel Waldemar Delarie
Diese Vier Personen sind die eigentlichen Herrscher über das Lehen des Ersonter Bundes. Ihnen steht zusätzlich aber ein Consultorium zur Seite. In diesem sitzen auserwählte Personen aus den verschiedensten Bereichen. Mit diesem Consultorium ist es dem Regierungsrat möglich in allen Bereichen des Lebens und des Regierens die passende Entscheidung zu finden. Nicht zuletzt dient das Consultorium der Ernennung weiterer oder neuer Regierungsräte. Auf diese Weise kann man es vom Freien bis in den Regierungsrat des Ersonter Bundes schaffen!
Das war eigentlich auch schon das gesamte, komplizierte Konstrukt der Regierung des Ersonter Bundes. Es ist in vielen kurzen und einfachen Worten erklärt.
Der Ersonter
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16. Oner - Leserartikel: Die Wallwacht
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Eine große Bürde für uns alle ist sie, die Wallwacht. Doch gibt es den Löwenorden, der sich der Wallwacht verschrieben hat. Wirklich? In letzter Zeit wirkt der Löwenorden nicht so als nehme er diese Aufgabe wahr. Immer häufiger werden die Sichtungen der Löwen in Falkensee und Umgebung. Dafür wird die Sichtung von Löwen am Wall immer seltener. Was für Zeiten sind es in denen sich Schwarzmagier schon dort herumtreiben und die Zeit haben ganze Pentagramme an den Boden zu zeichnen.
Genau das passierte vor kurzem. Einige wackere Mannen entdeckten ein Pentagramm am Wall. Kein Löwe in Sicht. Erst als die Diskussion um das Pentagramm, mit der Innschrift „Wir sind wieder da“, schon im vollen Gange war erschien ein Löwe. Ich möchte hier nun keinen Namen nennen, da es dem Löwen sicher nicht recht wäre. Statt etwas gegen das Pentagramm zu unternehmen lies der Löwe sich einzig und allein über den Ersonter Bund aus, was wohl daran lag, dass eine Rekrutin der Garde des Ersonter Bundes, ihr Name ist mir leider entfallen, sich am Wall befand. Erst durch ihr wirken und das eines Grauen Gardisten konnte das Pentagramm entfernt werden. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Spuren der Schwarzmagier nicht mehr sind.
Aber was ist es, das die Löwen weglockt vom Wall? Was ist es das sie die Wallwacht vernachlässigen lässt? Ich selber habe es in 5 Tagen zu verschiedensten Zeiten nicht geschafft einen Löwen am Wall anzutreffen. Nur eben wieder in Falkensee. Eine Vermutung dazu existiert. Die Löwen sind zufrieden in Falkensee. Sie dürfen ihre Rüsten und ihre Waffen tragen, durch ein abkommen mit dem Ersonter Bund. Sie haben in Falkensee mehr Gesellschaft als am Wall. Ist es dann nicht vielleicht an der Zeit die Wallwacht in die Hände fähigerer Männer zu geben, die glücklich wären eine Aufgabe zu haben? Ich bin mir sicher, dass das XIII. Kronregiment der königlichen Armee diese Aufgabe im Namen der Ritterschaft gerne übernehmen würde.
Wir Bürger Falkensees sind dankbar um den zusätzlichen Schutz, neben der Garde des Ersonter Bundes, durch die Löwen aber wir dürfen den Wall nicht vernachlässigen! Handelt jetzt, sonst ist es zu spät.
Der Ersonter
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16. Oner - Leserartikel: Malthuster Wacht auf dem Grund des Ersonter Bundes
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Wie mir heute frisch bekannt geworden ist plant der Ersonter Bund Maßnahmen gegen die Malthuster Wacht. Es ist kein Geheimnis unter uns Bürgern Falkensees, das die Malthuster sich nicht zurückhalten können und die Stadt immer wieder heimsuchen. So sehr, dass man mittlerweile vor dem Haus der Schneiderei Weberknecht sogar eine Wache stehen sehen kann, die die dort wohnhaften Personen vor der Malthuster Wacht schützen soll. Wie bekannt wurde ist die Besitzerin des Ladens wohl in der Gefahr entführt zu werden. Vielleicht ist es gar der schnellen Reaktion der Garde des Ersonter Bundes zu verdanken, dass sie noch unter den Bürgern Falkensees weilt.
Man mag sich fragen warum die Malthuster Wacht immer wieder nach Falkensee eindringen und das Lehen des Ersonter Bundes unsicher machen. Scheinbar verfolgen sie dabei die Rechtsbarkeit ihres Lehens, was an sich nicht zu belangen wäre. Dass sie dabei aber jegliche Gesetze des Ersonter Bundes und jegliche Diplomatie unterlassen mag dabei aber weniger wünschenswert. Wie ich gestern in der Burg Finianswacht vernahm wurde das Verhalten der Malthuster Wacht von einem hochrangigen der Ecclesia, ansässig in Brandenstein, als „effektiv“ bezeichnet. Ich will dabei den Enhorgläubigen Falkensees nicht gegen das Schienbein treten, aber ihre „Kirche“ scheint sich nicht im Klaren darüber was man von einem solchen Verhalten zu halten hat. Die Kirche der Viere wird jenes, da bin ich mir als gute Gläubige sicher, garantiert nicht unterstützen.
Es bleibt zur Sicherheit des Ersonter Bundes nur zu hoffen, dass man bald entschieden gegen dieses Verhalten aus Brandenstein vorgeht und Maßregelungen beginnt, ehe sie mehr Schaden anrichten, als bisher schon getan.
Der Ersonter
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16. Oner - Leserartikel: Erstes Gericht des Ersonter Bundes zu Siebenwind
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Am 28. Sekar zum 7. Hellzyklus sollte es beginnen, leider kam ich verspätet an. Nach kurzer Diskussion am Tor zum Audienzsaal der Burg Finianswacht wurde ich eingelassen und musste feststellen, dass die Verhandlung gerade erst begann. Die Anklage wurde verlesen. Die Anklage wurde vertreten durch den Gardewaibel Waldemar Delarie, die Verteidigung übernahmen die Angeklagten, Bruder Sepomuk Schinderle, Bruder Zar, Bruder Clavius Aurelius, Aldarich und Gregor Selbvator, vertraten sich selbst. Die Angeklagten waren fast vollständig anwesend. Es fehlten nur Bruder Schinderle und Aldarich. Wenn einige Angeklagte auch zu spät kamen schien Bruder Aurelius die Angeklagten zu vertreten. Den Vorsitz des Gerichtes führten, als Richter, der Regierungsrat Kharas Palanthas und als Beisitzer die Regierungsräte Exzellenz Marilus und Aurora.
Die Verhandlung war gut besucht und so lief sie auch ab, wie sie ablaufen musste. Sie war sehr langatmig. Gardewaibel Delarie gab einen guten Advokaten ab, aber nicht weniger schlecht schlug sich Bruder Aurelius. Leider verstrickte dieser sich immer wieder in die Lächerlichkeit als er versuchte den angesehenen Burgkaplan Vater Custodias zu belasten. Alle waren sich einig, dass dies mit dem Fall nichts zu tun hat. Die Anklage betraf schließlich nicht Vater Custodias.
Die Zeugen hielten sich gut. So wurden Vater Custodias und Magnifizienz Dur von der Anklage vernommen. Dabei bot der Gardewaibel allen Respekt auf, den man diesen Personen zukommen lassen muss. Bei Bruder Aurelius hingegen mangelte es an diesem Respekt. Gerade als Diener des Astraels, der er sein will, sollte er sich auskennen. Umso lächerlicher dann der Einspruch des Gregor Selvator, als der Gardewaibel den Bruder Zar vernahm und ihn nicht „Gnaden“ nannte. Weiß doch ein jeder eigentlich, dass die Diener Morsans sich immer mit einem „Bruder“ betiteln lassen. Die Verteidigung konnte nicht viel aufbieten, so überschlug sich der Raum teilweise von Einsprüchen der Anklage, die aber leider selten durchgesetzt wurden, wenn auch gestattet.
Nach einem ganzen Zyklus, die die Zuschauer erleiden mussten durch die Langatmigkeit des Gerichtes, man spürte die Unerfahrenheit des vorsitzenden Richters Kharas Palanthas doch sehr, zog sich das Gericht zurück. Es dauerte sicher ein viertel Hellzyklus bis der Richter und seine Beisitzer zurückkamen. Richter Palanthas verlas das Urteil:
SchuldsprücheVerschwörung gegen den Ersonter Bund : Nicht schuldig
Versuchte Zerschlagung des Ersonter Bundes : Nicht schuldig
Versuchte Aufhetzung der Bürger des Ersonter Bundes durch Hetzschriften : Nicht schuldig
Versuchte negative Beeinflussung ihrer Durchlaucht durch Ausgabe als Inquisitoren : Bruder Zar und Bruder Schinderle schuldig. Bruder Clavius, Aldarich und Gregor Selvator der Mithilfe schuldig.
Versuchter Mord an ihrer Durchlaucht Hannah Berndorf zu Lichtenwald : Bruder Clavius schuldig.
Strafen
Aldarich und Gegor Selvator bekamen als Strafe auferlegt: einen Mond Arbeitsdienst im Lehen des Ersonter Bundes für jegliche Bürger und Adelige.
Bruder Schinderle und Bruder Zar bekamen als Strafe auferlegt: 10 Stockhiebe auf den Rücken, blutig, 1 Monat Verbannung aus dem Lehen des Ersonter Bundes und nach dieser Bannung müssen sie eine Armenspeisung durchführen.
Bruder Aurelius wurde die schlimmste Strafe zugesprochen: Brandmarkung mit dem Wappen des Ersonter Bundes, ewige Verbannung aus dem Lehen des Ersonter Bundes und die Vogelfreiheit in diesem, der Verlust seiner linken Hand.
Die Strafen wurden soweit möglich direkt nach der Verhandlung durchgeführt. So verlor Bruder Aurelius seine linke Hand und erhielt die Brandmarkung. Bruder Zar musste die 10 Stockhiebe durch Orken erleiden, die ihm den Rücken wirklich blutig schlugen. Es war kein schöner Anblick und doch zeigte sich, dass der Ersonter Bund nicht hadert, wenn man ihn angreift. Es gibt stimmen, die den Ersonter Bund schwach nennen. Man kann aber nur sagen, dass sie stark sind auf ihre Art. Sie gehen nicht den Weg der direkten Bestrafung, sondern gestehen selbst solchen Leuten ein Gerichtsverfahren zu. Die Strafen auf einen Angriff sind auch nicht wirklich leicht, oder ist es üblich Strafen zu erleiden wie der Bruder Aurelius?
Der Ersonter
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Redaktionssitz: Seeberg
Leitender Redakteur: Novize Ionas
Stellvertreter: Alricio Romero di Madjani (ARdM)
Freie Mitarbeiter: Felis
Satz und Druck: Ionas, ARdM
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