174.
Ausgabe

Ausgabe 174-Wandeltag, 26. Trier 20 nach Hilgorad


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26. Trier  -  Erlass des Königs

Beladriel Blättertanz, Baronin von Harpenstein zu Tiefenwald und Truchsess der Kronmark Siebenwind verkündet im Namen des Königs folgenden Erlass:

- Die Kronmark Siebenwind wird mit sofortiger Wirkung aufgelöst.
- Die Ritterschaft der Sieben Winde ist nicht mehr länger für den Erhalt der Sicherheit auf Siebenwind betraut. Dem obersten Ritter der Sieben Winde wird der Titel „Heerführer der Kronmark“ entzogen.
- Die Gesetzgebung Siebenwinds und der Iuribus Siebenwind sind außer Kraft gesetzt
- Das königliche Gericht Siebenwinds wird aufgelöst. Die Inselrichter sind ihrer Aufgaben entbunden. Dem obersten Richter wird der Titel "Hüter des Großsiegels" der Kronmark entzogen.
- Den Inselpatriziern wird die Verwaltung der Kronmark entzogen. Die Inselpatrizier sind ihrer Ämter enthoben, ihre Titel "Verweser der Kronmark" sind ihnen entzogen. Der Völkerrat ist aufgelöst.
- Der Stadt Falkensee wird der Titel „Hauptstadt der Kronmark Siebenwinds“ entzogen
- Für treue und tapfere Dienste am Königreich werden dem Ersonter Bund - repräsentiert durch die Grafschaft Ersont - die Stadt Falkensee, das Dorf Südfall und die umliegenden Ländereien als Lehensgebiet überantwortet.
- Die Siedlung Brandenstein erhält das Stadtrecht verliehen.
- Für treue und tapfere Dienste am Königreich werden dem Fürstentum Malthust die Stadt Brandenstein und die umliegenden Ländereien als Lehensgebiet überantwortet.
- Für treue und tapfere Dienste am Königreich werden dem Volk der Nortraven das Dorf Greifenklipp und die umliegenden Ländereien als eigenes Hoheitsgebiet überantwortet.
- Für treue und tapfere Dienste am Königreich werden dem Volk der Dwarschim das Dorf Kesselklamm und die umliegenden Ländereien als eigenes Hoheitsgebiet überantwortet.
- Für treue und tapfere Dienste am Königreich werden dem Volk der Elfen das Dorf Avindhrell und die umliegenden Ländereien sowie die Lande nordwestlich von Südfall als eigenes Hoheitsgebiet überantwortet.
- Für treue und tapfere Dienste am Königreich werden dem Volk der Hobbits das Dorf Dunquell und die umliegenden Ländereien als eigenes Hoheitsgebiet überantwortet.
- Dem Volk der Orken wird das Gebiet südlich des Walls als eigenes Hoheitsgebiet überantwortet.
- Die Lande östlich des Walls werden zu Niemandsland erklärt und sind weder Königreich noch Lehen untertan.
- Die Feste Seeberg wird zu königlichem Gebiet erklärt. Die Ritter der Sieben Winde und das XIII. Kronregiment erhalten die Order, dort Stellung zu beziehen.
- Die Ritter der Sieben Winde und das XIII. Kronregiment unterstehen der Order des Königreiches. Ihre Rechte und Pflichten enden an den Grenzen des königlichen Gebietes, es sei denn, das jeweilige Hoheitsgebiet ersucht die Ritter oder das Kronregiment um ihre Hilfe.
- Die Rechte und Pflichten der Lehen und Rassen enden an ihren Grenzen. Es sei denn, Bündnisse und Hilfegesuche lassen anderes zu.
- Beladriel Blättertanz, Baronin von Harpenstein zu Tiefenwald, wird des Amtes der Truchsess der Kronmark Siebenwind enthoben. Ihr wird die Befehlsgewalt über das königliche Gebiet, die Ritterschaft der Sieben Winde und das XIII. Kronregiment übertragen.

So lautet der Wille und die Order des Königs, vertreten durch Beladriel Blättertanz, Baronin von Harpenstein zu Tiefenwald.

Die Redaktion



26. Trier  -  Audienz bei der Burggräfin

Eine persönliche Begegnung mit ihrer Durchlaucht, Hannah Berndorf zu Lichtenwald


Als am Felatag, dem 24. Trier, die erste Audienz ihrer Durchlaucht in der Feste Finianswacht abgehalten wurde, befand sich auch ein Mitarbeiter der Botenredaktion unter den Bittstellern, denen die Burggräfin die Gnade ihrer Zeit zuzugestehen versprochen hatte. Wie diese Begegnung verlief und welchen Eindruck die neue Herrscherin über die Falkenseer und Südfaller Ländereien dabei machte, sei hier im folgenden beschrieben.

„Noch immer wirkt die Burg, einst das Zentrum des politischen Lebens der Insel, kahl und unbewohnt, doch zeugen die überall anwesenden frischen Rekruten des Ersonter Bundes davon, dass ein frischer Wind durch die Mauern weht und Änderungen verheißt. Und während die Hand voll Bittsteller demütig in dem bis auf die hohe Tafel leere Ratssaal darauf warten, dass die Reihe an sie kommt, dringen von außen die Kommandos eines Appells an das Ohr, der hoffen lässt, dass der Ersonter Bund bald über eine ausreichend große und disziplinierte Truppe verfügt, um seine neuen Gesetze auch durchzusetzen, wenn sie denn ausgearbeitet sind.

Ein Anwärter führt die Wartenden einzeln in den Nebenraum, an dessen Ende die Burggräfin Hof hält. Wie auch der Rest der Feste ist auch dieser Raum kaum notdürftig eingerichtet, ein schwerer Schreibtisch und ein Stuhl für die Gesandte der Grafschaft Ersont, kaum mehr, ein Zustand, der sich im Anbetracht von hochkarätigen Aufträgen für einige ausgewählte Händler Falkensees gewiss aber bald ändern mag. Doch scheint das beinahe nicht nötig, gelingt es der Gräfin doch auch ohne solche Requisiten, alleine durch ihre Haltung, ihr vollendetes Verständnis der höfischen Etikette und ihre überlegenen Erhabenheit und Unnahbarkeit, herrschaftliche Würde auszustrahlen, so dass dem Bittsteller sofort klar wird, welche Ehre es doch für ihn ist, dass die Burggräfin höchst selbst sich dazu herablässt, ihnen die Gunst ihrer kostbaren Zeit zu gewähren.

Huldvoll nimmt sie die artig vorgetragenen Grüße entgegen, und man glaubt zu erahnen, dass sie durchaus auch einen aus Unwissenheit begangenen Verstoß gegen das draconische Zeremoniell gnädig zu übersehen bereit sein mag – ja, man hat fast das Gefühl, dass sie genau dies gerade tut und man es alleine ihrer Geduld zu verdanken hat, für seine Unwissenheit nicht gemaßregelt und vor die Tür gesetzt zu werden.

Nach Austausch dieser Begrüßungsformalitäten erlaubt die Gräfin dann, das Anliegen vorzutragen, und zeigt auf die Bitte um ein Gespräch für den Boten hin, wie sehr sie auch an den Tätigkeiten des gemeinen Volkes interessiert ist. So stellt sie fast über die Hälfte des Dunkelzyklus hinweg eine aufmerksame Frage nach der anderen, über die Arbeitsweisen der Redakteure, wie sie die Botenausgaben vervielfältigen, in wessen Dienst sie stehen, wem sie verantwortlich sind, ob und wie dafür gesorgt wird, dass die Artikel des Boten auch stets mit den Idealen von Krone und Kirche vereinbar sind und ob denn auch die Malthuster Vertreter vom Boten beachtet würden. Darüber hinaus versäumte sie auch nicht, ihr aufrichtiges Interesse an einer Besichtigung der Redaktionsräume und Presse des Boten zu äußern, bevor sie das Gespräch mit einer huldvollen Verabschiedung beendete.“

Leider gelang es dem Redakteur im Laufe des Gesprächs kein einziges Mal, selbst eine der vielen Fragen zu stellen, die sicher vielen unserer Lesern ebenso auf der Seele brennen wie der Botenredaktion. So müssen wir unsere treue Leserschaft leider auf die Hoffnung vertrösten, dass sich vielleicht für eine spätere Ausgabe die Gelegenheit finden mag, auch von der Ersonter Gesandtschaft eine Antworten zu erhalten. Bis dahin mag dem geneigten Leser dieser interessante Einblick in die Hofhaltung als Hinweis darauf dienen, wie sich die Burggräfin zu präsentieren versteht und welcher Herrschaftsstil von der Gesandtschaft des Ersonter Bundes in Zukunft zu erwarten sein mag.

A.R.d.M.



26. Trier  -  Gespräch mit dem Vertreter des Paktes der Viereinigkeit

Ganz im Gegensatz zu der stillen und hoheitsvollen Stimmung, welche durch die Vertreter der Ersonter Bundes bei der Audienz am 24. Trier auf Burg Finianswacht geschaffen wurde, fand das Gespräch des Boten mit einem Vertreter der Malthuster in der inselbekannten, urigen Taverne „zur roten Seeschlange“ in Brandenstein statt.
Erstaunlich zwanglos gingen hier Mitglieder der Malthuster Gesandtschaft und auch normale Tavernengäste ein und aus. Niemand legte einen besonderen Wert auf Etikette oder eine gestrenge Form. Die Umgebung der Taverne unterstrich diesen Eindruck nur noch. Einzelne Wachen, welche hier und da standen und sich ebenfalls leise unterhielten und zwischendrin tollende Hunde.

Der Oberst der Malthuster Armee, Flavius Lewenstein, stellte sich an diesem Tage den Fragen des Botenredakteurs und antwortete ihnen prompt und freundlich. Zu keiner Zeit gab er das Gefühl unerwünscht zu sein oder dass er es mit einer lästigen Pflicht zu tun hätte.
Besonders wichtig waren dem Boten die drängenden Fragen, welche insbesondre die einfache Bevölkerung bewegen. Was wird sich ändern, welche Ziele verfolgt diese neue Gruppe auf der Insel und was bedeutet das für jeden Einzelnen und wie stehen die Malthuster zu dieser Entwicklung.

Bote: Könntet ihr mir sagen, wie sich die Situation für die Gesandtschaft der Malthuster darstellt?
F. Lewenstein: Nun, wir haben uns noch nicht wirklich auf alle Gegebenheiten auf der Insel eingestellt. Es ist recht schwer weil wir erst wenige Tage hier sind.
Bote: Kam diese Entscheidung für euch ebenso überraschend?
F. Lewenstein: Tatsächlich hatten wir nicht mit so etwas gerechnet. So war es erst einige Tage vorher bekannt, dass wir das Schiff gen Siebenwind besteigen werden. Es blieb also nicht viel Zeit die Angelegenheiten auf dem Festland noch zu regeln.
Bote: War euch, im groben, die Situation auf der Insel vorher bekannt? Sie unterscheidet sie ja doch erheblich vom Festland in ihren Strukturen.
F. Lewenstein: Wir hatten durch einige Ausgaben des Siebenwind-Boten, welche ihren Weg auf das Festland gefunden haben schon einen gewissen Einblick. Auch durch Erzählungen von „Heimkehrern“ konnten wir etwas in Erfahrung bringen. Auch wenn man manche der Geschichten natürlich nicht glauben kann, solange man sie nicht selbst erlebt hat.
Bote: Es ist schon eine sehr sonderbare Gesellschaftsform und Situation hier. Welche Ziele hat Malthust nun mit dem Land hier?
F. Lewenstein: Wir v erfolgen hier auf der Insel natürlich die Ziele die der Pakt der Viereinigkeit auch auf dem Festland verfolgt.
Bote: Pakt der Viereinigkeit?
F. Lewenstein: Eine Allianz zwischen Malthust, Vandrien, Lichtenfeld und Ossian.
Bote: Um welche Ziele handelt es sich da?
F. Lewenstein: All jene Küstenlehen haben sich zusammengeschlossen um den freien Handel an Galadons Küste zu sichern und den Wohlstand der Lehen im Einklang mit dem festen Glauben an die Viere zu sichern. So wird es auch unser Bestreben hier sein, den Handel und das Handwerk zu fördern und siebenwindsche Waren exklusiv auf das Festland zu liefern. Der Tiefseehafen hier in Brandenstein ist da sehr vorteilhaft. Zugleich werden wir das Lehen natürlich ausbauen und den Bewohnen ein sicheres Zuhause bieten.
Bote: Wollt ihr dafür die bestehenden Handelsvereinigungen der Insel zu euch „locken“?
F. Lewenstein: Nicht nur die Handelsvereinigungen, auch die Händler und Handwerker der Dwarschim bekundeten Interesse an einer engen Zusammenarbeit und auch die fähigen Handwerker der Nortraven werden sich unserer Arbeit sicherlich anschließen. Zudem werden wir eine Fähre einrichten zwischen Brandenstein und Vänskap um den Verkehr in der Hafenbucht einfacher zu machen.
Bote: Das klingt interessant. Dennoch erscheint mit das Auftreten hier sehr militärisch. Deckt sich das mit dem Vorhaben hier vornehmlich den Handel und das Handwerk zum erblühen zu bringen?
F. Lewenstein: Nun, natürlich sind wir mit der Malthuster Armee hier gelandet. Das sollte erklären wieso es so militärisch aussieht. Malthust ist seid jeher dafür bekannt, dass seine Bürger hart arbeiten und sich das, was sie erreichten, schwer erkämpfen mussten. Wir werden auch hier dafür Sorge tragen, dass diesem Aufbruch nichts im Wege steht. Und ebenso werden wir bereit sein, jene Völker die uns unterstützen, mit allen Kräften die uns zur Verfügungen stehen, zu verteidigen.
Wohlstand bringt Sicherheit und Sicherheit bringt Wohlstand.
Bote: Siebenwind ist ja ebenso dafür bekannt. Selbst diejenigen, welche inzwischen dem Adel angehören, habe hier als eine Freie angefangen und haben sich durch viel Arbeit und Einsatz für die Insel verdient gemacht.
F. Lewenstein: Ein weiterer Grund, warum das Volk Siebenwind in unseren Augen deutlich höher anzusiedeln ist als so manches Lehen auf dem Festland.
Bote: Das bringt mich im Grunde schon zu einem weiteren Punkt. Es gibt ja nun noch eine zweite neue Fraktion auf der Insel, in Form des Ersonter Bundes. Was erwartet ihr, was nun geschehen wird? Es gab ja bereits Gerüchte und bestehende Unstimmigkeiten.
F. Lewenstein: Ich weiß nicht was die Ersonter vorhaben, die Gerüchte über Unstimmigkeiten kann ich jedoch bestätigen. Wir ihr vielleicht wisst, unterscheiden sich unsere Ansichten doch sehr. Das bedeutet aber nicht dass wir einen offenen Kampf gegeneinander führen. Sowohl der Pakt der Viereinigkeit als auch der Ersonter Bund, haben sich dem König verpflichtet und werden ihm treu und loyal dienen. Er ist der Auserwählte der Viere, darauf sollten wir uns besinnen.
Bote: Das wird viele beruhigen. Es gab schon Gemunkel über einen drohenden Krieg auf der Insel, durch die beiden neuen Fraktionen.
F. Lewenstein: Nein, das würde unsere Interessen hier auf der Insel nicht wirklich fördern. Von unserer Seite wird es keine Aggressionen geben, auch wenn wir natürlich jederzeit bereit sind uns gegen Angriffe zu verteidigen.
Bote: Wie sieht es mit den bestehenden Strukturen hier auf der Insel aus? Viele Menschen haben hier Besitz oder wohnen zur Miete. Zum Beispiel eben die Bewohner Brandensteins. Wird die Verwaltung dahingehend nun vom Pakt übernommen oder wird die alte Verwaltung sich weiter einbringen und das weiterführen?
F. Lewenstein: Wir haben schon mit der Vogtess Ruatha gesprochen. Ersteinmal werden alle Strukturen beibehalten. Die Vogtess wird ebenso in ihrem Amt bleiben. Niemand wird enteignet, niemand wird seinen Besitz verlieren und die Ordnung wird weiterhin aufrecht gehalten. Detaillierte Veränderungen werden dann im Laufe der Zeit mit den Brandensteiner Bürgern besprochen. Da wollen wir uns gemeinsam weiterentwickeln und nicht von oben herab, und über die Meinung der Bürger hinweg entscheiden.
Wir wollen nicht einfach alles anders machen, wir wollen vor allem versuchen alles richtig zu machen.
Bote: Das klingt beruhigend. Gerade in Bezug darauf, dass viele verunsichert waren nach den Bekanntmachungen des Königs. Wie sieht es ansonsten mit den Verbindungen zu den Fraktionen auf der Insel aus? Habt ihr vor über den Handel hinaus hier Beziehungen zu entwickeln?
F. Lewenstein: Natürlich. Eine starke Beziehung zu den Nortraven ist bei uns schon Tradition. Auch die Dwarschim sind in der kurzen Zeit in der wir mit ihnen sprechen konnten sehr überzeugt von uns gewesen und ich freue mich auf eine lange ergiebige Zukunft mit beiden Völkern, dass wir uns gemeinschaftlich weiterentwickeln und verteidigen. Die Beziehungen zu den Rittern des Königs in Seeberg sind ebenso entsprechend gut.
Bote: Dann noch eine letzte Frage. Gibt es noch etwas, was ihr den Lesern des Boten gerne mitteilen würdet?
F. Lewenstein: Nun, eigentlich nur, dass wir Malthuster stolz sind hier sein zu dürfen und das Lehen Brandenstein gemeinsam mit den Bürgern zu größerem Ruhm führen zu können. Wir schätzen die Einstellung der Einwohner und ihre Tatkraft über alles. Hier ist jeder willkommen, ganz gleich wo er herkommt oder wer sein Vater ist.
Bote: Dann danke ich euch für das Gespräch. Die Viere auf euren Wegen.
F. Lewenstein: Möge Bellum über uns wachen und lang lebe der König.

Ionas



26. Trier  -  Zu den Ereignissen auf dem Festland und der Insel

Vor einigen Tagen kamen das Bernsteiner Wochenblatt vom Festland auf die Insel. Manch einer wird sich sicher gefragt haben, wie gesichert diese Informationen sind. Derzeit scheint es aber so als würden die verbreiteten Informationen der Wahrheit entsprechen. Der Reich wird von vielen Seiten bedroht und jeder scheint zu versuchen die scheinbare Schwäche auszunutzen.
Nun sollte es vor allem eines sein, was unsere Insel für den Erhalt eines stabilen und sicheren Reiches tut. Zusammenhalten. Der Erlass des Königs wird viele verunsichert haben und insbesondre nach den sich überschlagenden Ereignissen auf dem Festland die ein oder andre Frage aufgeworfen haben. Aber vielleicht ist es auch eine Möglichkeit wieder neu aufeinander zu zugehen, die alten Schranken zu überschreiten und Vorurteile abzubauen um noch einmal von vorne zu beginnen. Neue Bündnisse können uns stärker zusammenschweißen, als alte Verträge oder gar Zwang es vermocht haben.
Allein die Zeit wird zeigen welchen Veränderungen wir wirklich unterworfen sein werden, aber wir sind es, die diese Zukunft in eine Richtung steuern können. Auf den ersten Blick mag es wirken als ob alles im Chaos versinken würde – und mit Sicherheit könnte es das auch – aber ob es das tut oder nicht, das liegt in unseren Händen.
Lasst uns diese Insel neu gestalten, unseren Nächsten die Hand reichen und unter dem Schutze aller guten Mächte, dem Festland ein Vorbild sein.

Ionas



26. Trier  -  Veränderung

Veränderung regiert die Welt;
Nur Sie allein, die alles halten,
Die immer waren und ewig sind,
Verändern sich zu keiner Frist.

Doch alles andere scheint im Wandel,
Geht nieder und ensteht auch neu,
Ein jeder packe an mit Kraft,
Man mit dem Mute alles schafft.

So laßt uns nicht vergessen eines,
Das Gleich sind auf dem Erdenballe,
Wir alle gleichwohl welches Herrn,
Gemeinsam stehen wir ein für Frieden,
Für die Viere und der Freiheit Ehr.


Istrigur Tascaro



26. Trier  -  Neue Erkenntnisse zum Hutmacher

Der Hutmacher, der Dämon der seid einiger Zeit in Insel unsicher macht und einige Bewohner der Insel mit seinen Artefakten, in Form von rötlich leuchtenden Hüten, zu unfreiwilligen Mittelsleuten gemacht hat, treibt immer noch sein Unwesen. Etliche Versuche gab es inzwischen die Hutträger von den Hüten zu befreien, den Dämon zu bannen oder andre Möglichkeiten zu finden seinem Treiben Einhalt zu gebieten, doch bisher gab es nur einen kleinen Erfolg zu verzeichnen. Die ehemalige Heilerin Galdiell Sietarr und heutige Novizin der Herrin Vitama, konnte durch einen Pakt mit der Herrin selbst, von dem Hut erlöst werden. Mit Hilfe von duzenden von Gläubigen und der gesammelten Kraft des Glaubens, gelang es die Verbindung zwischen dem Hutmacher und ihr zu kappen.
Drei weitere Personen sind noch bekannt, die derzeit die Hüte tragen: Der Hochmeister des Falken – Ritter Laske, die Streiterin des Löwenordens – Ayleen und die Tochter seiner Magnifizenz Dur – Akora Dur.
Die Personen sind nicht gefährlich und scheinbar auch nicht von dem Dämon beherrscht, doch durch den Zauber der dem Hut inne steckt, haben sie die Macht jemanden mit ihrem Blick in den Bann zu schlagen und für sich ein zu nehmen. Deutlich ist inzwischen sichtbar, dass sie diese Möglichkeit nicht nutzen sondern mindestens genauso verbissen auf eine Lösung hoffen, wie die restlichen Bewohner der Insel. Sie halten ihre Blicke gesenkt und bemühen sich darum ihr normales Leben fort zu führen. Dennoch ist anzuraten dem Blick der Hutträger auszuweichen.

In Folge der verschiedenen Versuche den Hutmacher unschädlich zu machen, kam es zu einem „Ausbruch“ von einigen Dämonen, die nun ziellos über die Insel streifen und offenbar auch gegen den Hutmacher arbeiten – jedoch auch nicht davor zurückschrecken Unschuldige anzugreifen – daher ist besondere Vorsicht geboten. Einige der Dämonen konnten inzwischen durch den mutigen Einsatz einiger Bewohner der Insel besiegt werden, und es steht zu hoffen dass die anderen, samt dem Hutmacher, bald folgen werden.
Die Dämonen scheinen verschiedenen „Domänen“ anzugehören und ganz verschiedene Eigenschaften zu haben. Dem Anschein nach handelt es sich dabei um Pervertierungen der Viere oder der guten Mächte im allgemeinen.
Eine jede Hilfe wird gerne angenommen. Die Magier- und Geweihtenschaft arbeitet fieberhaft an einer Lösung, auf dass die Insel bald wieder von dieser niederhöllischen Geißel befreit sei.

Ionas



26. Trier  -  Siebenwind Allerlei

- Zwei Weihen im Namen der Herrin Vitama
Am 3. Trier fanden im Tempel zu Falkensee wiedereinmal zwei Weihen statt. Im eher kleinen Kreise traten die beiden Heilerinnen Galdiell Sietarr und Samira Sandelholz vor seine Hochwürden Sandelholz um die Novizenweihe zu erhalten. Auch wenn die Gästeschar nicht sonderlich groß war, so war die Stimmung dennoch sehr andächtig und die anschließende Gratulation voller Herzlichkeit.

- Umzug der Ritterschaft nach Seeberg
Seid kurzem hat die Ritterschaft auf Befehl des Königs nun wieder in Seeberg Quartier bezogen. Die ehemalige Festung aus dem Skelettkrieg wurde leicht umgebaut und einige Zelte beherbergen inzwischen sogar das Regiment, die Kämpferschule und den Hofstaat. Die Bauarbeiten auf dem Gebirgsausläufer, deuten darauf hin dass hier nun die neue Burg entstehen wird. Nun da das Gebiet um Seeberg als einzig könligliches Gebiet auf Siebenwind geblieben ist, scheint dort eine Menge zu entstehen - wir dürfen gespannt sein wie sich die Stellung des Königreiches auf der Insel entwickelt.

- Kämpferschule
Die Kämpferschule ist inzwischen auch nach Seeberg gezogen, nichtsdestotrotz bietet sie weiterhin wöchentliche Kurse und Übungen an. Man muss kein Schüler sein um daran teilzunehmen und ein jeder ist gerne gesehen. Der Stundenplan findet sich an der Mauer zur Festung Seeberg.

- Messe zum Fest der Liebenden
Am 10. Trier feierte man sowohl auf dem Festland als auch auf Siebenwind das Fest der Liebenden. Zu diesem Anlass hatte Vater Benion das Volk zur Feier in den Tempel der Viere zu Siebenwind eingeladen. Etwa Fünfzehn Personen hatten sich eingefunden und lauschten aufmerksam den Worten des Vaters, welcher über die Liebe sprach. Über die Farbe der Liebe, und was die Liebe für uns alle zu bedeuten hatte. Das die Liebe uns verbindet und uns alle einander näher bringen könnte. Wohlwollend und erfreut verfolgten die Anwesenden die etwa einen Dunkelzyklus dauernde Messe.

- Abreise des Grafen Hagen Robaar zu Saalhorn
Wie bekannt wurde ist der Graf Robaar vor kurzem aufgebrochen um die Insel gen Festland zu verlassen. Über die genauen Gründe herrscht bislang Unklarheit, doch munkelt man das er sich wohl auf dem Weg zum Lehen seines Hauses in Saalhorn aufgemacht hat. Mit Trauer nahm man die Abreise des hoch achtbaren Grafen zur Kenntniss. Man verlor hiermit einen Mann der durch seinen Einsatz und seine Aufopferung lange Zeit die Geschicke der Insel lenkte. Sowohl dereinst als Großmeister der Ritterschaft der Sieben Winde, als auch als oberster Herr und Hüter des einstigen Lehens Siebenwind. Mit Freude denken wir zurück an jene Tage und hoffen das seine Hochwohlgeboren dereinst zurück kehren wird hier nach Siebenwind, doch wünschen ihm vormals viel Erfolg und den Segen der Viere auf seiner nunmehr angetretenen Reise.

- Erneut Strauchdiebe an den Lehensgrenzen Siebenwinds
Vermehrt kommt es wieder zu Überfällen durch Strauchdiebe an diversen Orten des Grünlandes. Wie immer ist hier auch die Lavabrücke ein scheinbar beliebter Ort um beispielsweise Wegzoll von unbescholtenen Bürgern zu verlangen. Der Knappe Tascaro wurde selbst Opfer eines solchen Überfalles durch Bewaffnete, welche sich jedoch mit einem Gedicht und einigen Brötchen zufrieden gaben. Die Ritterschaft der Sieben Winde legt jedem nahe achtsam auf seinen Reisen zu sein und so er Opfer einer solchen marodierenden Bande wird kooperativ jenen gegenüber zu sein und sich anschließend bei der jeweiligen Administration des Lehens zu melden um Bericht über die Diebe zu erstatten, solch Details wie Kleidung, Größe, Aussehen, Auftreten und andere Äußerliche Merkmale werden den Heschern sicher hilfreich sein bei der Suche der Verbrecher.

Die Redaktion



26. Trier  -  Das Märchen von der Rose

Aus dem Anlass des Festes der Liebenden und der ergreifenden Messe von Hochwürden Sandelholz, veröffentlich der Bote nun an dieser Stelle ein Märchen aus dem südlichen Galadon.

Es war einmal eine Nachtigall, die eine Rose liebte, und die Rose erwachte von dem lieblichen Gesang der Nachtigall und bebte vor Rührung an ihrem Stengel. Die Rose war weiß, wie damals alle Rosen – weiß, unschuldig und jungfräulich. Sie lauschte verzückt dem Lied und etwas in ihrem Herzen regte sich und wollte diesem Liebeslied antworten. Dann flog die Nachtigall nahe zu der Rose und flüsterte ihr zu: „Ich liebe dich, Rose. Ich liebe dich, Rose. Ich liebe dich und singe nur für dich.“ Da errötete das Herz der kleinen weißen Rose und in jenem Augenblick wurden rosarote Rosen geboren.
Die Nachtigall flog und sang und kam näher und näher. Und obgleich die Viere bei der Erschaffung der Welt gewollten hatten, dass allein die Rose nie erfahren dürfe, was Liebe ist, öffnete die Rose ihre Blütenblätter und die Nachtigall raubte ihr die Jungfernschaft. Am Morgen färbte sich die Rose vor Scham rot und gebar auf diese Weise rote Rosen. Und obwohl seid jener Nacht die Nachtigall Nacht für Nacht kommt und um die göttliche Liebe fleht, weist die Rose sie zurück, weil die Viere niemals wollten, dass Rose und Vogel sich paarten. Die Rose zittert bei der Stimme der Nachtigall noch immer vor heimlichem Verlangen, doch ihre Blütenblätter bleiben geschlossen.“

Ionas



26. Trier  -  Anzeige

Höret Reisende, Einwandernde von fernen Schiffen und Fremde auf der Insel!

Das Handelshaus Goldblatt zu Falkensee gibt bekannt, dass
des Abenteurers Fibeln
im Handelshaus zum Verkaufe angeboten werden.

Einem jeden, der noch unkundig der Insel, sei er Streiter, Abenteurer oder Handwerkersgeselle, sei empfohlen, des Abenteurers Fibel zu lesen. Sie beinhaltet Kniffe, Tricks und Hinweise, wie und wo man sich die eine oder andere Golddukate verdienen kann, seltene Rohstoffe findet und jenes Wissen erlangt, welches euch Euren Träumen und Zielen näherbringt.

Der unverschleierte Silbermond soll Eure Pfade erhellen!

Anadrius Mondsilberhaar - Kaufmann des Handelshauses Goldblatt



26. Trier  -  Der Schrein am Wall

Die Gnade des Herren Bellum ist unermesslich. So ist es ein älterer, ja fast vergessener Schrein, der dem rechtschaffenden Reisenden einen weiteren Ort, der Rast und der Hoffnung darbietet.
Am Rande des Ödlandes ist dieser Platz, und ein jeder Gläubiger mag dort Schutz, Trost und Kraft finden, nach oder vor einer Reise in die Öde.

Denn so sprach Bellums geringster Diener

Halte Herr, deine Hände über uns so gnadenvoll!
Sieh unser Leben bis zum Ende dir allein gehören soll!
Es Segne uns Maynagh Feldherr der Schlachten
Es bewahre uns Claiomh Horwah der Wahrheit
Es erleuchte uns Gabah Horwah der Schmiede
Es stärke uns Gaisgeach Horwah des Mutes und der Kühnen
Es schütze uns Caith Horwah der Legionen
Es spreche zu uns Briseis Hauch des Herren selbst
Was IST soll geordnet, was geordnet SOLL gefestigt werden
Ordnung wider Chaos, bis ans Ende aller Tage

Und der Herr Bellum antwortete mit seiner stärkenden Kraft an diesem Orte.

Hochwürden Leomar Baerenstein und Gnaden Tesion Dalion



26. Trier  -  Zum atmenden Tod

Neben den zahlreichen Nachrichten, welche uns in letzter Zeit vom Festland erreichen und welche in den letzten Tagen zu größeren Veränderungen auch bei uns geführt haben, gibt es auch noch eine Bedrohung, welche wir auch in diesen unruhigen Zeiten nicht außer Acht lassen können.
Der atmende Tod, früher nur eine Plage in Morthum, hat sich über die Grenzen der Baronie hinweg gesetzt und grassiert nun, wahrscheinlich durch Händler weiter getragen, sogar schon im Herzen des Reiches.
Wie die meisten auf der Insel inzwischen wahrscheinlich schon gelesen haben, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, welche auch der Bote noch einmal eindringlich in Erinnerung rufen will:

1. Gesundheitskontrolle
Ein jeder Bewohner der Insel sollte sich nach Möglichkeit auf Anzeichen der Krankheit zu untersuchen lassen. Das gilt auch bei augenscheinlichem Wohlbefinden. In den Hospizen zu Brandenstein und Falkensee, finden sich oftmals Heilkundige welche gern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
2. Hygienevorschriften
Ein jeder Bewohner der Insel sollte dafür Sorge zu tragen, seine Wäsche in regelmäßigen, kurzen Abständen zu waschen. Es sei empfohlen, dafür Wasser zu erhitzen bis es dampft und wenn verfügbar Essig hinzu zu geben. Reinliche Kleidung schützt nicht nur vor Krankheit sondern erfreut eure Mitmenschen durch eine gepflegte Erscheinung.
Ein jeder Bewohner der Stadt sollte auch sich selbst ebenso regelmäßig waschen. Das Waschen und Reinigen direkt in den Brunnen sollte wegen Ansteckungsgefahr vermieden werden. Es sollte nur Wasser abgeschöpft und in eigenen Behältnissen dafür benutzt werden.
Es ist empfohlen, Mund und Nase mit feuchtem Stoff zu bedecken.
3. Größere Versammlungen sollten soweit möglich vermieden werden. Ausnahmen davon sind natürlich Messen und dergleichen. Kranke sollten allgemein die Gesellschaft meiden – auch wenn noch nicht erwiesen ist dass die mit dem atmenden Tod angesteckt sind.

Derzeit kümmert sich eine Gruppe engagierter Bewohner der Insel darum, dem atmenden Tod auf dieser Insel sowenig Chancen wie möglich zu lassen. Die Häfen werden kontrolliert, die Anreisenden untersucht und vielfache Sicherheitsmaßnahmen diskutiert und umgesetzt. Im Zuge dessen, bittet der Bote diesen Maßnahmen kooperativ gegenüber zu stehen – unser aller Gesundheit steht auf dem Spiel.

Bis zum heutigen Tage gibt es noch keinen bestätigten Fall vom atmenden Tod auf der Insel. Mögen die Viere geben dass es so bleibt.

Ionas



26. Trier  -  Literatur des Reiches

Außerhalb all der Wirrnisse im Reich und abseits der Probleme, findet sich immernoch eine erstaunliche Vielfalt an Kultur in den Grenzen des Reiches. Derzeit ist ein Schriftsteller dabei, einen neuen Zyklus vitamagefälliger Geschichten zu schreiben und zu veröffentlichen. Bis zu dem Zeitpunkt, da dieses Buch auch bei uns zu finden ist, will der Bote den Lesern eine Kostprobe zugänglich machen, die sicher den ein oder anderen Zyklus in der angenehmen Luft des Vitamas versüßen wird.
Wir sind gespannt auf dieses Werk, welches mit Sicherheit in Bälde auch unser Eiland erreichen wird.

Die Perle der Nacht

Manche nennen mich den König der Diebe. Man sagt mir nach, ich sei leise wie ein Windhauch, geschickt wie eine Katze und schnell wie ein Falke. Es heißt, keine Wache würde mich bemerken, kein Riegel mich hindern und kein Schloss könne mich aufhalten. Auf den Basaren erzählt man von meinen Abenteuern in den Palästen der Edlen, der Adeligen und der Wesire. Manches davon stimmt. Manches ist übertrieben, und manches ist schlicht erfunden. Manchmal sogar von mir. Aber heute, heute ist die Nacht der Nächte.
Heute wird der König der Diebe sein Meisterstück ablegen. Seit ich sie das erste Mal gesehen habe weis ich, dass sie mir gehören muss. Die Perle der Perlen, das Juwel in der Schatzkammer des Sultans. Reich geschmückt ist er, doch neben ihr verblasst alles andere. Seit ich sie das erste Mal bemerkte, als mir der Atem stockte und meine Haut zu brennen begann und sich zugleich lebendig anfühlte wie nie zuvor, gelten meine Gedanken nur noch ihr. Ich weis, sie will mir gehören, mir, der ich sie zu schätzen weis, anders als der Sultan, der in all seinem Prunk keinen Blick mehr für die Schönheit hat, die ihn umgibt. Ich weis es, denn ich habe es gespürt, immer wenn ihrer auf einem der Bälle einen Blick auf sie erhaschen durfte. Ich weis es, und ich weis, die Herrin Vitama ist mit mir.
Vom Mondlicht erleuchtet liegt der Palast vor mir, am Ende des Palmgartens, in dem die Springbrunnen leise plätschern. Still ist es, nur der warme Nachtwind durchfährt sanft und lau die Palmen und bringt ihre Wedel fast zärtlich zum rascheln. Kein Licht brennt hinter den Fenstern, das Fest des Rausches ist zu Ende, die Bediensteten haben die Reste aufgeräumt und der ganze Palast ist in einen erschöpften, aber glücklichen Schlummer gefallen. Nur ein paar Wächter sind unterwegs, doch sie sind unaufmerksam und leicht zu umgehen. Leise wie der Wind, der weiter den Garten durchstreift und die Blätter und Blüten schmeicheln umwirbt gelange ich zum Palast. Ich weis, wo sie ist, wo ich sie suchen muss, wo sie auf mich wartet. Ich weis es mit derselben Gewissheit, mit der die Taube den Weg zurück in ihr vertrautes Nest zu finden weis. Die Weinranken an der Palastwand scheinen sich mir entgegenzurecken, mir ihre Hilfe anzubieten, und dankbar nehme ich sie an. Über die flachen Dächer hinweg eile ich bis zu dem Balkon, hinter dem das Zimmer liegt, in dem ich sie finden werde. Langsam lasse ich mich herab, mit allergrößter Vorsicht, als könne jede falsche Bewegung, jedes falsche Geräusch die Magie dieses Augenblicks zerstören und alles zunichte machen.
Dort liegt sie, auf rotsamtene Kissen gebettet, die Haut in der Farbe von Elfenbein und von vollendeter Schönheit. Luftig umfließt sie glänzende Seide, betont durchscheinend ihre Schönheit mehr als dass sie sie verbirgt.
Als ich leise in das Gemach gleite, vom hellen Mondlicht begleitet, schlägt sie die Augen auf und streckt eine Hand nach mir aus, und der seidene Schleier gleitet herab, lässt sie gänzlich bloß zurück. „Du bist gekommen“, haucht sie leise, die Stimme zärtlich, aber fast rau vor Sehnsucht. „Ich bin gekommen“, antworte ich, ebenso leise, als ich an ihre Seite gleite und sich erst unsere brennenden Lippen und dann unsere Körper zum Kuss vereinen.
Heute ist die Nacht der Nächte.

Die Redaktion



26. Trier  -  Gerüchteküche

- Umtriebe des Hochmagiers Ravinsthal.
Ehemaliger Hofmagier und bekanntes Mitglied der Magierschaft, scheint derzeit von Vitamagefühlen überwältigt. Nicht nur einer Dame schenkte er in der letzten Zeit seine Gunst, sondern beinahe einem halben Dutzend. Darunter unter anderem der Hofschreinerin Hannah Deran, der Hochelfe Alysha und einer neuen Streiterin des Löwenordens. Fraglich bleibt ob die Damen von ihrem Glück wissen, oder ob er eine derart effiziente Zeitplanung hat, dass es zumindest den Beteiligten nicht auffällt. Ob da Magie im Spiel ist?

- Ungewöhnliche Grünhäute
Gibt es doch schon so vieles ungewöhnliches auf dieser Insel, so ist doch wahrscheinlich eines der ungewöhnlichsten Dinge, der Orke mit dem Modegeschmack. Seid einige Zeit sieht man immerwieder einen Orken in edler Kleidung und mit gepflegtem Äußeren auf der Insel. Seine Ausdrucksweise ist feiner als die manch eines Menschen und sein Gebaren mehr als friedvoll. Wie es scheint ist es wirklich möglich einen Orken der Zivilisation des Reiches nahe zu bringen. Ob die anderen bald nachziehen, bleibt abzuwarten.

- Neue Liebe in Brandenstein?
Die Hafenvogtess Ruatha hat schon für manch Gerücht gesorgt, doch insbesondre in der letzten Zeit scheint sie sich mit dem Oberhaupt der Löwen – Cendaric Tibur – besonders gut zu verstehen. Auch wenn sie inzwischen einige Kinder hat und für wechselnde Beziehungen bekannt ist, fragt sich nun ob dies nicht vielleicht etwas dauerhafteres sein wird. Gerüchteweise zumindest erhält die Hafenvogtess in der letzten Zeit regelmäßige Liebesbotschaften eines anonymen Verehrers. Ob er wohl noch lange anonym bleibt?

- Eifersucht um des Verehrers Gunst?
In Burg Finianswacht spielten sich in der letzten Zeit erstaunliche Szenen ab. Immerwieder fanden Liebesbriefe ihren Weg in die Mauern, adressiert an Sire Avistur und sorgsam für diese hinterlegt. Doch die Hofmajordoma Mara Baldasti schien von sichtlicher Neugier geplagt, nahm die Briefe doch an sich und hortete sie heimlich bei sich. Ob da Eifersucht im Spiel ist? Auf jeden Fall erhielt die Dame Avistur die Briefe erst mit deutlicher Verspätung und mit Spuren davon, dass diese schon einmal gelesen wurden.

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