144.
Ausgabe

Ausgabe 144-Vierentag, 23. Onar 17 nach Hilgorad


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23. Onar  -  Ernennung des Magiers Toran Dur zum Hochmagus

Für seine zahlreichen Verdienste auf der Insel soll der Magister Toran Dur auf Geheiß des Barons von Gerdenwald zum Hochmagier ernannt werden.

Toran Dur zeichnete sich insbesondere durch seine waghalsigen Expeditionen ins Ödland aus und die Erforschung seltsamer Vorkommnisse und Wesen, die die Insel in Atem hielten und noch immer halten. Unter anderem trug er auch sehr viele Erkenntnisse über die Stadt Mazareem und die damit verbundenen Zusammenhänge bei, war maßgeblich am Index Siebendwinds beteiligt, bekämpfte während des Dunkeltiefs aktiv das Böse und steht der Ritter- und Geweihtenschaft mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um magische Fragen geht.
Aber auch am Magierturm trägt er einiges zur Förderung des Nachwuchses bei.
Dur genießt auf Grund seiner unkomplizierten, verständigen Art beim Volke und bei den Rassen weitestgehend Respekt. Stets findet man ihn umgeben von einer Traube Wissbegieriger, Rat Suchender oder einfach nur Menschen, die einen netten Plausch mit ihm halten.

Wann die öffentliche Ernennung zum Hochmagier statt finden soll kann an dieser Stelle leider noch nicht gesagt werden, da die ehrbare Erzmaga und Leiterin des Magierturmes zu Südfall Kida Gilwen, trotz der Anweisung des Barons, derzeit so mit Arbeit überlastet zu sein scheint, dass die Feierlichkeiten noch etwas warten müssen.

A.D.



23. Onar  -  Spendenaufruf zum Wiederaufbau der Kriegerakademie

Viele Zyklen ist es her, dass die Insel von den Schergen des Einen überrannt wurde und nahezu alle Städte und Dörfer dem Erdboden gleich gemacht wurden. Nach einem tapferen Krieg der Ritter- und Geweihtenschaft, sowie der schlagkräftigen Vereinigung der Völker gelang es, die Insel größtenteils von der Niedertracht der Verblendeten zu befreien. Doch noch wuchert ein schwarzer Dorn im Fleische Siebenwinds, namentlich das Ödland.

So freue ich mich hier Kund geben zu können, dass erste Schritte erfolgen sollen um das Ödland nach und nach wieder zu einem Ort zu machen, von dem keine Gefahr mehr ausgeht. Um im toten Land wieder Fuß fassen zu können, ist geplant die Ruinen der Kriegerakademie in Stand zu setzen und als Bastion für die weitere Rückerschließung nutzbar zu machen. Ebenso soll die Kriegerakademie als Außenstützpunkt fungieren um die Geschehnisse im Ödland besser überwachen und rechtzeitig vor nahenden Gefahren warnen zu können.

Um den beständigen Kampf gegen den Einen und seine Anhänger, aber auch gegen unbekannte Bestien und barbarische Wesen einen Auftrieb zu geben werden Spenden benötigt. Das Volk und insbesondere die Handwerker Siebenwind seien hiermit angehalten, das Vorhaben durch Beisteuerung von Rohstoffen oder sonstigen nützlichen Gegenständen zu unterstützen. Besonders großzügigen Spendern sichert der Bote einen Artikel im Boten zu, der dazu verhelfen kann das öffentliche Ansehen zu fördern, den eigenen Ruf aufzuwerten und mehr Kundschaft zu gewinnen.

Folgende Rohstoffe werden benötigt:

4400 Gebrannter Ton
3000 ungebrannter Ton
2500 Eisenbarren
2500 Bretter
1000 Stämme
100 Nägelpackungen
Einrichtungsgegenstände jeglicher Art
Waffen und Schilde
Nahrung
Dukaten



Interessierte Spender können ihre Beiträge bei der Geweihtenschaft, bei dem Magier Toran Dur oder auch wenn der Wunsch nach einem Artikel im Boten besteht, bei selbigem abgeben. Jede Spende dient im Kampf gegen das Böse.

A.D.



23. Onar  -  Wegelagerer überlistet

Von einem Unbekannten wurde laut, dass nahe Falkensee eine Bande Wegelagerer zerschlagen wurde. Der Kopf dr Bande sei wohl in Gewahrsam des königlichen Lehensbanners geraten. Die Aufgreifung konnte mithilfe eines Informanten in den Kreisen der Wegelagerer durchgeführt werden. So sammelte sich eine Truppe von mutigen Soldaten in der Festung Seeberg, bestehend aus mehreren Rekruten und einer Obergefreiten. Sie zogen aufgrund ihrer Informationen los und konnten die Wegelagerer schließlich stellen.

Angeblich sei es zu keinem Kampf gekommen, leider aber konnten auch Zweie der Wegelagerer flüchten. Gleichzeitig mit dem Überführen des Anführers in den Kerker der Lehensbanner-Wache Falkensee wurde das Lager der Bande im Armenviertel Falkensees zerschlagen. Es wurden wohl keine wertvollen Gegenstände, sondern lediglich einige Uniformen verschiedener Gilden in Form von Wappentuniken gefunden.

Am Ende der ganzen Aktion wurde der Trupp aus Rekruten von der Obergefreiten wohl hochgelobt. Hoffentlich geht es so weiter und den ganzen Wegelagerern sollte langsam klar werden, dass ihre unehrenhafte Zunft keine Zukunft hat.

A.M.



23. Onar  -  Schatzsucher bringt Pest über die Insel!

Manch einer lies sich von den Gebaren und Aussehen des Schatzsuchers und Tagträumers Lizzy de Rudishofer blenden, doch alsbald offenbarte sich, welch Plage dieser Mann, möge er nun seinen Frieden bei Morsan finden, über unsere Insel brachte.

So versammelte er selbst eine Truppe von Recken und Schatzsuchern und brach das Siegel einer längst vergessenen Höhlenanlage unter unser allen Füßen. Jene Gewölbe, welche "Schlund" genannt werden mögen, dienten nach der Entdeckung und Besiedelung Siebenwinds vor einigen Jahrens als Peststätte und Exil der Kranken und Befallenen jener Plage, damit die restliche Insel nicht angesteckt werde. Doch wurden diese Anlagen nach dem Abklingen der Pest vergessen, wie auch die bemitleidenswerten Seelen der dahinsiechenden, welche wohl nie ein anständiges Begräbnis erwartete.

Denn dunkles Übel hatte sich all die Jahre in jenen Höhlen zusammengebraut und die Pest hatte Geister und verfluchte Wesen hervorgebracht, welche die Höhle heimsuchten. Jenen Wesen fiel auch der besagte Abenteurer zum Opfer, wie auch sein verdorbener Diener, welcher sich als "Forscher der Angst" offenbarte, wie er sich selbst nannte, doch in Wahrheit wohl nichts anderes als ein schändliches Werkzeug des Einen gewesen sein mag.

Zwar fand die Gruppe einen Schatz, einen ganzen Haufen Gold, doch jener war verflucht und jeder, der sich an diesem Gold bediente, sollte mit der fürchterlichen Pest geplagt werden. Als dann schließlich die Gruppe aus der Höhle herausfand und der Brunnenplatz in Brandenstein überschwemmt wurde, brachte sie die Pest mit an die Oberfläche, welche als bald darauf auf der Insel wütete.

Aber schon einige Tage später sah man brennende Haufen toter Leiber von Ratten und Kranken und auch das Hospiz wurde geschlossen, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten möge. Hoffentlich mag das schnelle und entschlossene Handeln der Kirche, Ritterschaft und der Verantwortlichen allzu Schlimmeres verhindert haben, denn es scheint, als würde das Fortschreiten der Pest gehindert werden.

An dieser Stelle möchte die Stadt Brandenstein auch persönlich Dank ergehen lassen an Ihro Gnaden Celina, den Novizen Wolfram Schwarzenberg, sowie Frau Nithavela, die Familie Gropp und alle anderen Helfer, die sich um die Bekämpfung der Plage und Heilung der Erkrankten bemühen.

L. H.



23. Onar  -  Untote Pestopfer greifen an!

Am 10. Onar 18 n.H. assierte etwas Schauriges. Aus dem Norden des Lehens Brandenstein kam eine Horde Untoter und Skelette, wohl waren sie Pestopfer.

Sie bewegten sich auf Falkensee zu und verkündeten Tod und Pest. Mögen diese Untote ein Grund für die sich ausbreitende Pest auf Siebenwind sein? Oder gar eine schauderhafte Begleiterscheinung der verlorenen Seelen aus dem Schlund? Bisher weiß man noch nichts genaueres.

In Falkensee mobilisierte die Ritterin Mirian Lasar einige Leute und stellte sich den untoten Scharen entgegen. Einige Notraven trafen auf ihrem Zug über Siebenwind zuerst ein. Sie hatten schon einige Untote niedergeschlagen, als die Ritterin Lasar mit ihren Leuten eintraf. Gemeinsam mit den Nortraven schlugen sie den Marsch der Untoten nieder.

Die Nortraven, unter Führung des Berserkers Kurga, zogen dann weiter und wollten wohl noch mehr zum Niederschlagen suchen. Die Ritterin Mirian Lasar lies ein Feuer legen und dann schleppte sie mit der Hilfe einiger Freien alle Leichen zum Feuer und verbrannte diese. Damit wollte sie eine weitere Áusbreitung der Pest aufhalten.

Wollen wir hoffen, dass nicht weitere Horden in den Gewässern um Brandenstein lauern.

A.M.



23. Onar  -  Piraten kreuzen die Küste

Mit Sorge vernahm der Bote das Gerücht, dass Piraten ihr Unwesen vor den Küsten Siebenwinds treiben sollen. Ein Schiffbrüchiger schilderte den dramatischen Angriff von Seeräubern auf das Boot, die erst einen feurigen Pfeilhagel auf die vollkommen Wehrlosen niedergehen ließen, sie dann mit Katapulten unter Beschuss nahmen und anschließend enterten. Der Tatzeuge berichtete, dass die Männer schonungslos ins eisige Wasser geschmissen, während die Frauen gefesselt aufs feindliche Schiff verschleppt wurden.

Es bleibt der dringliche Hinweis die See im Auge zu behalten und Segel, die am Horizont auftauchen und nicht mit der Fahne des galadonischen Großreiches versehen sind, sofort zu melden.

A.D.



23. Onar  -  Index Siebenwind: Das Volk Mazzarems

Manchen Leser mag der Index Siebenwinds ein Begriff sein, versucht jenes ehrgeizige Werk doch die Geschichtsschreibung der recht jungen Kolonie des Reiches zu vereinen. Die Redaktion des Botens sieht sich daher veranlasst, durch den Abdruck einer Zusammenfassung des Index' der ganzen Bevölkerung jenes Wissen zuteil kommen zu lassen. Doch da der Index versucht einen Bogen von der Besiedlung der Insel bis zu den heutigen Ereignissen zu spannen, sprengt er in seinem Umfang den Boten doch bei weiten, sodass wir nur die Erkenntnise über das wohl interessanteste Rätsel unserer Insel abdrücken möchten: Das Volk Mazzarems.

Jenes Volk, den Elfen in Statur ähnlich, jedoch mit schrägstehenden Augen und sechsfingrigen Händen ausgestattet, brachte vor knapp 5000 Jahren, also vor dem Amulettkrieg, der Tare ins Unglück stürzte, auf unserer Insel eine Hochkultur hervor, die ähnlich weit wie unsere entwickelt war, sieht man von ihrer unglaublichen Überlegenheit in der Magie ab.

Das Volk Mazzarems war in einen verherrenden Krieg gegen den Namenlosen verwickelt und selbst, als sich die Niederlage abzeichnete, kämpften die Truppen unter der Führung des Feldherrens tapfer weiter, dem Schicksal, welches ihnen die Viere zuteilten, ergeben.

Doch auch in jenem Volke fiel der Einfluss des Namenlosen auf fruchtbarem Boden und Verbrechen, Hass, Angst und Ablehnung wuchsen in ihren Reihen. Jene Ablehnung brachte sie sogar soweit, ihren Feldherrn auf ewig zu verbannen, welcher brennend und niemals Ruhe findend nun durch die Zeit streift gebunden an Siebenwind.

Weiter wird angenommen dass ein großer Magier, heute als Niemand bekannt, sich seinem Volke annahm und, sowohl den Vieren abschwörend und den Namenlosen verfluchtend, ihnen die größte denkbare Sünde antat: In einem unerklärlichem Ritual gab sein Volk das Körperliche auf und wurde unsterblich, sodass es sich dem tobenden Krieg entzog.

Doch blieben wohl einige von ihnen dem Glauben treu und schritten nicht in die Unsterblichkeit, sondern sahen ihrem Schicksal entgegen. Flehend riefen sie Morsan an, der ihnen einige seiner Diener sandte, welche auf ewig in den Ferrinhöhlen die Leiber des Volkes bewachen sollten. Doch, wie wohl uns allen bekannt ist, dauerte ihre Ruhe nicht ewig und wurde zerstört von einem angreifenden Spinnenschwarm. Im Zuge der Erkundung der Ferrinhöhlen, mit der Absicht die Spinnen zurückzuschlagen, fiel den tapferen Recken das Schwert "Galtor's Feder" in die Hände, welches von Morsans Kraft durchdrungen wohl unglaubliche Macht in sich trägt und vielleicht gar die letzten Ecken und Winkel von Siebenwind befrieden kann, sollte die Plage des Namenloses mit der Hilfe jener Waffe getilgt werden können.

L. H.



23. Onar  -  Das Banner verkündet eine Zusammenarbeit mit den Nortraven

Volke Siebenwinds leset oder lasset lesen was hier niedergeschrieben steht!

Das königliche Lehensbanner zu Siebenwind wird künftig mit dem Volke der Nortraven enger zusammen arbeiten im Bezug auf die Schwerter der Nortraven. Wird jemand mit einem Schwerte der Nortraven gefasst, so wird dieses zusammen mit dem Besitzer an die Nortraven ausgeliefert. Als Gegenleistung werden die Nortraven vermehrt Patroulie im Unterlehen Greifenwald tun und jeden dort aufgegriffenen Wegelagerer oder anderen Schurken an das königliche Lehensbanner übergeben.

Diese Vereinbarung wurde getroffen zwischen dem Leitwolf Stiven Stjornsonn der Nortraven und dem Feldmeister Lucius Travelian des königlichen Lehensbanners zu Siebenwind.




23. Onar  -  Träume der Waldelfen

Kurz vor meinem Aufbruch nach Siebenwind wurde ein Gerücht am Hafen von Draconis immer lauter. So soll eine Gesandtschaft aus Tiefenwald vor einiger Zeit zum Hofe in Draconis getreten sein und mit Sorge berichtet haben, dass die Waldelfen des Tiefenwaldes mit sonderbaren Warnungen und kryptischen Botschaften an einige Vertreter des Menschenvolkes herangetreten seien.

Ohne weiteren Kommentar sei die Kernaussage der verwirrenden Elfenworte hier wiedergegeben:

Einer der Elfen hatte einen Traum in welchem er in einem fernen Wald voller majestätischer, glühender Bäume wandelte... und hörte eine wispernde Blüte betörte ihn mit ihrem Duft und entfaltete sich in ihrer neunblättrigen Pracht, worauf der träumende Elf erwachte.

Man nahm die Meldung der Waldbewohner zur Kentniss, doch schent sich kein Gelehrter wahrhaft einen Reim auf diese Geschichte machen zu können. Eine Hochelfe der Insel Siebenwind äußerte jedoch die Vermutung, jener Traum könnte mir den Gerüchten über einen alptraumhaften und verdorbenen Baum, ehemals ein heiliger Ort der Waldelfen, in Verbindung stehen.

A.M.



23. Onar  -  Bardenwettbewerb des Lehenbanners

Im Namen des Lehensbanners wird verkündet, dass das Lehensbanner einen Wettbewerb mit der Herausgabe dieses Schreibens ins Leben ruft. Es geht um einen Bardenwettbewerb zum höheren Ruhm des Großreichs. Alle Barden Siebenwinds werden aufgefordert patriotische Gedichte oder Lieder über Galadon, das Lehensbanner und die Ritterschaft zu schreiben. Die Werke sind innerhalb von 2 Wochen bei Feldmeister Travelian, der Obergefreiten Brunhilde Nordwald oder dem Wachmann der Festung Seeberg, dem Obergefreiten Damper, abzugeben.

Natürlich gibt es auch etwas zu Gewinnen! Für den ersten Platz werden wir 2.500 Dukaten auszahlen und für den zweiten Platz noch ganze 1.000 Dukaten. Bei einer großen Beteiligung kann auch an einen dritten Platz gedacht werden.



23. Onar  -  Angelwettbewerb

Am 13. Oner zum Beginn des 6. Zyklus rief der stadtbekannte Fischer Flaake Distelstein zu einem Wohltätigkeitswettangeln zu Gunsten des Vitamalinviertels auf. Für eine Gebühr von 150 Dukaten konnte jeder, der die Entspannung des Angelns genießt oder einfach nur die Freude an einem kleinen Konkurrenzkampf hat, teilnehmen. Wer nun aber denkt der Herr Distelstein würde mit dem Betrag die Auslagen seiner Veranstaltung decken, der irrt. Herr Distelstein übereignete die gesamten Erlöse, inklusive der gefangenen Fische, der Viergöttlichen Kirche, die sich unermüdlich für die Armen und Schwachen einsetzt.

So fanden sich nun an besagtem Tage sechs Angelfreudige und ein Dutzend Zuschauer ein, die dem Ereignis beiwohnten. Mit 17 gefangenen Meerestieren stach die kleine Shabanna ihre, wohl nur an Jahren überlegene, Konkurrenz aus und gewann eine echte Hobbitpfeife aus dem Hause Quoago. Angesicht der Tatsache das die Siegerin noch ein Kind ist, hat die Pfeife wohl eher symbolischen Wert. Den zweiten Platz, der mit einem Preisgeld von 500 Dukaten dotiert und aus dem Privatvermögen des Herrn Distelstein gestiftet war, belegte der Herr Divero. Um den dritten Platz mussten die beiden Kontrahenten Felix Allon und Fred gesondert ein Stechen durchführen, dass der Herr Allon gewann und lächelnd ein hübsch gearbeitetes Glasarmband als Preis entgegen nahm.

Der Veranstalter zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis seines Wettbewerbes und dem zahlreichen Erscheinen der Zuschauer.

Die Veranstaltung wurde einzig getrübt durch den besorgniserregenden vielen Müll, den die Angler aus dem Hafenbecken zogen. Es ist traurig zu sehen, dass einige Freie der Insel immer noch versuchen die Idylle des Brandensteiner Hafens durch achtloses Wegwerfen ihres Unrats zu stören.

A.D.



23. Onar  -  Kunst und Kultur des galadonischen Großreiches:

Die Redaktion des siebenwind'schen Botens hat sich dazu entschloßen, auch über jene Themen zu schreiben, welche die höher gebildeten Schichten der Insel bewegen und interessieren, denn immerhin zeichnet sich an vielen Ecken unserer Städte ein wachsendes Interesse an Kultur, Kunst und Müßiggang ab, welches durch Vorhaben wie den wundervollen Park in Brandenstein oder die Architektur des Hochelfenviertels in der Hauptstadt Falkensee verkörpert wird. Jene folgende Berichtreihe wird, sofern sie Anklang findet und fortgesetzt wird, sich nicht nur mit ausgewählten kulturellen Themen des Festlands beschäftigen, sondern, so ist es der Wunsch meiner Person selbst, ihr Augenmerk auch auf die blühende Kunstlandschaft unserer kleinen Insel richten. Hierzu ist natürlich die Hilfe und Unterstützung eines jeden erwünscht, denn leider ist der Bote nicht in der Lage, jeden versteckten Künstler aufzuspüren und in großem Maße über sein Werk zu berichten.

Liam Harrom, Chefredakteur

Die Jünglingsstatuen von Ossian:

Vielleicht einigen in der Kunst bewandten Geistern bekannt, stellen diese Statuen die vollkommene Umsetzung der realistischen Bildhauerei nach hochelfischem Vorbild dar. Unter den Gelehrten des Festlands gelten jene Statuen, welche vor knapp 40 Jahren von einem Fischer in der Linfahrtbucht geborgen wurden, als die vollkommenste und perfekteste Darstelllung des mennschlichen Körpers im kleinstem Detail. Doch trotzdem sind sie ansonsten relativ unbekannt, nur wenige verirren sich in das kleine Museum von Herstakam, in welchem die beiden Statuen ihre letzte Ruhe verbringen, und ihr Erschaffer, der gebürtige Papiner Marius Eichenstätt ist vielen Buchwerken über die Kunst nur einen kleinen Absatz wert. Warum wird sich manch einer fragen, sind doch seine beiden Statuen das vollkommenste Werk der klassischen realistischen Kunst, welche ansonsten von Vertretern des hochelfischen Volkes so dominiert wird?

Nun, hierzu muss erst einmal die Erscheinung der beiden Jünglingsstatuen beschrieben werden, obwohl doch nichts die Erkenntnis näher bringen könnte, als der wahrhafte Anblick der Statuen. Die abgebildeten Jünglinge entsprechen gänzlich dem klassischen Schönheitsideal eines atlethischen Körperbaus. Sie sind den Idealbildern ihrer Zeit nicht nur nachempfunden, sondern spiegeln sie gänzlich wieder. Jedes kleinste Detail, jeder in Stein gehauene Muskel, jeder Gesichtszug ist schön, aber nicht übertrieben und entspricht in vollkommener Weise der menschlichen Anatomie.

Doch hier liegt auch der Grund für ihren kleinen Bekanntheitsgrad: Die Statuen bilden den Körper in vollkommener Weise da, die Natur wird mit jedem Detail in Stein gehauen, so wie sie existiert und erblickt werden kann. Kurzum sind die beiden Jünglingsstatuen ziemlich langweilig, ihnen fehlt jeder künstlerische Aspekt, sind sie doch nur Nachbildung der Wirklichkeit, mehr perfektes Handwerk als gute Kunst.

Ganz anders dagegen die tarebekannte Statue des alten Königs Heredor I. ap Iames, geschaffen vom hochelfischen Meister der Bildhauerkunst, dem aus Draconis stammenden Ilias Morgentau. Auf den ersten Blick ähnelt die Königsstatue aus polierter Bronze den beiden Jünglingstatuen, denn auch ihr Körper ist atlethisch geformt, jeder einzelne Muskel deutlich herausgearbeitet. Doch hier ergibt sich auch ihre besondere Ästhetik, denn jenes Prunkstück der hochelfischen klassischen Kunst übertreibt in vielen kleinen Details. Muskeln, die kein Mensch besitzt, verlängerte Beine, nach der Proportionalitätslehre der Perfektion geformt, oder ein unnätürlich tiefer Graben des Rückgrats verleihen der Statue ihre Aura der vollkommenen Ästhetik und ihre künstlerische Ausstrahlung, denn das Auge nimmt jene kleinen Abweichungen auf, sodass sie, manchmal bewusst, manchmal unbewusst, unseren Geist beschäftigen und seine Vorstellungskraft anregen, ihn geradezu dazu zwingen, sich mit der Kunst und der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Dies ist das Wesen der wahren klassischen Kunst: Der augenscheinliche Realismus besteht nur oberflächlich in den Werken, sodass hinter ihr sich die Übertreibung verbirgt, das Künsterlische und Ästhetische.
So sei hier auch die Statue des leidenden Denkers erwähnt, in welcher selbst der höhste Schmerz und die größte Not dem abgebildetem Elfen nicht mehr abzuringen vermag, als ein verzerrtes Gesicht. Er widersteht dem Schmerz, dem Leid, das er erlebt, und verliert in keinem Moment seine Seelenruhe, ihre stille Größe und edle Einfalt, welche so eindringlich auf den Betrachter wirkt. Zitiert sei hier die Akademie der Künste zu Draconis:

Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der elfischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt und eine stille Grösse, so wohl in der Stellung als im Ausdruck. so wie die Tiefe des Meers allzeit ruhig bleibt, die Oberfläche mag noch so wüten, eben so zeiget der Ausdruck in den Figuren der Elfen bei allen Leidenschaften eine grosse und gesetzte Seele.

Um Missverständnissen vorzubeugen, sei hier erwähnt, dass mit "Einfalt" die Einfachkeit und geistige Ausgeglichenheit gemeint ist, sodass deutlich werde, dass sich diese Kunst an den Lehren der Viere orientiert, gemeinhin an der Demut Astraels und der unendlichen Ruhe Morsans, genauso wie an der göttergefälligen Schicksalsergebenheit, welche viele Krieger unter Bellums Banner nachahmen. So durchdringt die Kunst unser alles Leben, selbst durchdrungen von der höhsten Kraft und der allerletzten Quelle: Dem Glauben an die hochheiligen Viere.

L. H.



23. Onar  -  Informationsankauf

Der Bote gibt bekannt, dass Informationen, die die Insel betreffen und an den Boten weiter geleitet werden, vergütet werden. Je nach Wichtigkeit der Information fällt die Bezahlung höher oder niedriger aus. Wie wichtig eine Information ist und mit wie vielen Dukaten selbige entlohnt wird entscheidet der Schreiber, dem die Information gegeben wurde. Eine Information hat allerdings kein Recht auf Veröffentlichung.


A.D.



23. Onar  -  Berichtigung des Artikels

Leider widerfuhr der Redaktion des Botens in der letzten Ausgabe ein kleinerer Fehler in dem Berichte über die Giftmischerin und ihre zeitweilige Festnahme, sodass wir, eingedenk unserer Verpflichtung zur Wahrheit, folgende Richtigstellung abdrucken möchten:

Niemals griff die Gefreite gegen Frau del Angelo zur Waffe, sondern sie erhob die Waffe, um einen jener Aufrührer und hetzerischen Spotter gegen das Reich seiner gerechten Strafe zuzuführen. Frau del Angelo wurde in keinster Weise verletzt, stand sie doch unter dem Schutze eines ehrenwerten Richters. Einzig und allein mag im Eifer des Gefechts der Stab der Hellebarde die Beine der Alchemistin gestreift haben.

Zudem erfolgt von Seiten der Bannerschaft selbst keine Zusammenarbeit mit der Alchemistin.

L. H.


© Siebenwind | Bote | Amun 2003