141.
Ausgabe

Ausgabe 141-Endtag, 14. Carmar 16 nach Hilgorad


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14. Carmar  -  Neuer Großmeister der Ritterschaft und Hochmeister des Drachenorden ernannt

Frohe Kunde vermag der siebenwind'sche Bote in jenen Tagen verkünden dürfen, denn Sir Hagen Robaar von Saalhorn wurde zum neuen Großmeister der Ritterschaft der Sieben Winde, als auch Hochmeister des Drachenordens, von der ehrenwerten Tafelrunde gewählt und übernimmt hiermit das Amt des ruhmreichen Sir Koruun McKevin, dem weiterhin die Würde der Grafschaft obliegt, doch werden die alltäglichen Verwaltungsaufgaben nunmehr in den Händen des ehrenwerten Barons von und zu Gerderwald gegeben, welcher sein Geschick in Finanzen und Verwaltung schon oftmals bewies, sodass er vom seiner Majestät, Konig Hilgorad I ap Mer, oberster Herrscher über Galadon, Endophal und das frostige Norland, auf unser Eiland gesandt wurde, um sich fortan um Steuern und weitere Finanzbelange zu kümmern.

Sir Hagen Robaar von Saalhorn, welcher als Sohn der Grafschaft Ersont ein geborener braver Soldat und tapferer Feldherr ist, ist kein Unbekannter auf Siebenwind, sondern gehört zu einer "alten Schule" der Ritter, fest in Tradition und althergebrachter Tapferkeit verankert. So war er schon zu seiner Knappenzeit gemeinsam mit Sir Randur Kantrin und Sir Agranor Eahlstan, möge er bei Morsan in Frieden ruhen, für die Ausbildung eines der besten Jahrgänge zuständig, den die Akademie je gesehen hatte. So seinen nur der derzeitige Hochmeister des Greifenorden, Sir Siegfried Steiner, Lehensvasall über Brandenstein, und die Falkenritter Luther Dueff und Stephan Weidenbach, welcher derzeitig auf dem Festland weilt, aber auch der Gefreite des Lehensbanners, Herr Ewendor, genannt, um dem geneignten Leser eine Vorstellung über die Qualität jenes Jahrganges zu machen. Auch als Ritter stand Sir Haagen Robaar von Saalhorn dieser Akademie zur Seite und formte weiter ganze Kompanien von jungen Männern zu tapferen Soldaten unter dem Banner des Königsreiches.

So sei hier zum Schluss noch der Ablauf der festlichen Ernennung von Sir Haagen Roobar von Saalhorn geschildert:
Vor allen Anwesenden der ehrwürdigen Tafelrunde gab Sir Koruun McKevin, Graf von Siebenwind, seinen Rückzug vom Posten des Großmeisters der Ritterschaft bekannt und schlug im gleichem Atemzug den Ritter Hagen Robaar von Saalhorn als seinen Nachfolger vor. Natürlich konnte die Tafelrunde nicht anders halten, als einstimmig diesem weisem Entschluss des Grafen zu folgen, worauf hin nach altehrwürdiger Tradition das Ornat und die Klinge des Großmeisters im Namen der Viere an Sir Hagen von Robaar, den neuen Großmeister der Ritterschaft, übergeben wurde.

Die Redaktion ist sich sicher, dass jene Entscheidung ein Aufblühen der Insel zur Folge haben werde, und der Sir seine neuen Aufgaben mit höhster Gewissenhaftigkeit, Tugend und Frömmigkeit begehen werde. Ein Hoch auf den neuen Großmeister der Ritterschaft, Sir Hagen Robaar von Saalhorn!

L. H.



14. Carmar  -  Vom korrekten Verhalten im Angesicht seines Herrn

Oft mangelt es den einfachen Freien oder Bürgern über die notwendigen Kenntnisse darüber, wie sie sich im Angesicht ihrer Herrschaften zu verhalten haben und doch genügen wenige Regeln, um sich nicht blamieren zu müssen und so auch leichter Gehör finden zu können.
Denn merke: wer sich wie ein dummer Bauer verhält, wird auch wie ein dummer Bauer behandelt.

Zu allerst wäre da schon die korrekte Anrede, die oftmals für Verwirrung sorgt.
Neben recht flapsigen und somit gänzlich falschen Anreden, machen auch viele oft den Fehler, nicht zwischen Geburts- und Dienstadel unterscheiden zu können.
So wurden viele Ritter Siebenwinds nicht adlig geboren, sondern durch ihre Taten in den Adelsstand erhoben. Nicht korrekt ist daher die Anrede "Wohlgeboren", welche eher für Ihro Gnaden, den Baron, Gültigkeit hat.
Richtig ist es wiederum, einen Ritter mit "Hoher Herr" bzw. "Hohe Dame" und "Ritter" zusammen mit einem "zu", also "zu Siebenwind", anzusprechen.
Ein "Ihr" anstatt "Du" sollte natürlich selbstverständlich sein.

Aus dem eigenen Verhalten und seinen Worten sollte stets der Respekt sprechen, den man ihnen entgegen bringt. Sei es ein höflicher Gruss, ein Neigen des Kopfes, das Abnehmen der Kopfbedeckung oder auch gar eine Verbeugung oder ein Knicks, sofern man höflich um eine Audienz ersucht.
Selbstverständlich hat man ihnen nicht ins Wort zu fallen und sich erst zu entfernen, wenn man aus dem Gespräch entlassen wurde.
Zum guten Ton gehört es, dass man den hohen Herren und Damen den Vortritt bei dem Betreten eines Hauses lässt oder ihnen den Weg räumt, was insbesondere in engen Städten wie Falkensee notwendig ist.

Stets sollte man seine Position in dieser Gesellschaft im Hinterkopf behalten und sich ihr entsprechend verhalten und nicht vergessen, dass sich die Herrschaften der Ritterschaft ihre Position dank ihrer ruhmreichen Taten verdient haben.

M.L.



14. Carmar  -  Erfinderwettbewerb

Wache Geister der Insel Siebenwind, horchet auf!

Zu Ehren der Viere, zuvorderst dem Geber alles Wissens Astrael, sei hiermit zu einem Wettstreit der klugen Köpfe und geschickten Finger aufgerufen!
Bastler, Tüftler und Erfinder bekommen die Möglichkeit ihre Fertigkeiten unter Beweis zu stellen und sich in der Bürgerschaft einen Namen zu verschaffen!
Gerätschaften zu folgenden Themen dürfen angemeldet werden:

- schnellere Informationsübertragung
- neue Fortbewegungsmittel non-arcan oder arcanomechanischer Natur
- genaue Chronographen und Uhrwerke
- optimierte Alltagsgegenstände

Da genügend Vorlaufzeit gegeben werden soll, findet die Präsentation der mechanischen Wunderwerke in den Abendstunden des 17. Carmar statt. Dieses Ereignis soll in der Lehenshauptstadt Falkensee entsprechend mit der Bevölkerung gefeiert werden!

Die herausragenste Erfindung wird mit einem Buch im Wert von maximal

15.000 galadonischen Dukaten,

aus dem Bestand des Bürgers Dalabai al Wechnett, honoriert.
Seinem Schöpfer steht der Titel Meistermechanikus bis zum nächsten Wettstreit zu.

Desweiteren wird Seine Gnaden, der Baron von Gerdenwald, unter den Besten seinen künftigen Hofmechanikus auswählen und ihm die Ehre einer festen Anstellung bei Hofe zuteil werden lassen.

Anmeldungen ergehen an Herrn al Wechnett, wohnhaft Falkensee 16.

M.L.



14. Carmar  -  Mitwirkende für eine Theatergruppe gesucht!

Höret auf, ihr Gaukler, Schauspieler und Interessierten!

Gesucht werden Darsteller für ein Theaterstück zu Ehren der hochheiligen Viere und zur Gründung einer Theatergruppe! Werdet für ein Vorsprechen bei Herrn Dalabai al Wechnett vorstellig. Falkensee; Hausnummer 16.
Gute Bezahlung und Begabtenförderung auch für Schriftsteller!
Sollte Herr al Wechnett nicht in seinem Hause anzutreffen sein, kann man ihm auch eine Nachricht unter der Tür durchschieben, auf der steht wo und wann man sich treffen könne.

Preiset die Götter, denn sie sind gut zu uns!




14. Carmar  -  Das Lehensbanner wächst weiter...

Freudig sei verkündet, dass eine weitere Schar an jungen Rekruten in einer feierlichen Zeremonie im Hof der Feste Seeberg in das Banner eingeführt wurden. So werde die Straßen unserer Städte sicherer, denn alsbald mögen junge und tapfere Soldaten, treu gegenüber Krone, Reich und den Vieren, eben diese durchstreifen, auf der Suche nach verbrecherischem Gesindel.

Selbst unser aller Lehnsherr, der hochgeschätzte Sire Hagen Robaar, Großmeister der Ritterschaft und Hochmeister des Drachenordens, lies es sich nicht nehmen, höhstpersönlich die neuen Truppen in Augenschein zu nehmen. Wohlwollend lies er sich ein jeden neuen Soldaten vorstellen und fand gar die Zeit, sie über ihre Herkunft und Heimat auszufragen. Ein jeder der Rekruten schien äußerst geehrt, in demütiger Weise, mit solch Interesse und Freundlichkeit von seinem Lehensherren bedacht zu werden.

Namentlich seinen die neuen Rekruten im Lehensbanner wie folgt genannt: Brunhilde Norwald aus Draconis, Thilrien und Tiryara Methrail aus Narko, Arvid aus den Feuerwäldern, Voltan Turai aus Draconis, Aekoric de Var aus Rothenbucht, Elias Dellia aus Draconis, Xeyth Duranth aus Korinis und Ramir aus Draconis. Mögen die Genannten sich im Banner beweisen und dem Königreich mit Mut und Treue gegen seine Feinde zur Seite stehen. Und möge ihr Vorbild weitere tapfere Männer und Frauen dazu veranlassen, sich den kämpfenden Truppen anzuschließen und ihren Dienst für Krone und Vaterland abzuleisten.


L. H.



14. Carmar  -  An alle königstreuen Jäger und Waldläufer!

Das Lehensbanner zu Siebenwind sucht geschickte Waldläufer und fähige Jäger, die bereit sind ihre Talente in den Dienst des Königs zu stellen. Kenntnisse im Fährtenlesen, Bogenschießen, im Umgang mit der Armbrust oder im lautlosen Bewegen durch das Land sind die Vorraussetzung.

Was euch geboten wird ist ein mehr als guter Sold, kostenlose Verpflegung und die beste Ausrüstung, die sich ein jeder Waldläufer oder Jäger nur vorstellen kann. Die Einsatzgebiete werden tief im Feindesland sein, aber auch die heimatlichen Gefilde brauchen fähige Kämpfer in Wald und Wiese.

Nachdem die Städte befriedet und sicher sind, meldet euch und wir werden ganz Siebenwind den Frieden bringen den es verdient! Jeder der gewillt ist, sich dem königlichen Lehensbanner zu Siebenwind anzuschließen und die oben genannten Fähigkeiten mit sich bringt, möge sich bei Leutnant Sperling, Feldmeister Schwarzenfels oder dem Gefreiten Travelian melden.


Das Lehensbanner



14. Carmar  -  Kopfgeld ausgesetzt

Feldhauptmann Lorence des Lehensbanners zu Siebenwind stellt ein Kopfgeld von je 5000 Dukaten auf zwei Wegelagerer aus.
Der erste trägt vermutlich den Namen Nathean und ist oft mit einem Fellüberwurf bekleidet. Zudem führt er oft eine zweihändige Axt mit sich.
Über seinen Komplizen ist wenig bekannt. Er trägt bei seinen Überfällen weiße Robe sowie weiße Handschuhe. Beide sind als sehr gefährlich einzustufen. Wer einen der beiden Gesuchten ausliefert erhält 5000 Dukaten und überdies eine Amnesie, also einen Erlass aller Strafen für frühere Verbrechen.


Fähnrich Vincent Ebenstein



14. Carmar  -  Auseinandersetzungen zwischen den Rassen Siebenwinds?

Der geneignte Leser sei hiermit in Kentniss gesetzt, dass sich anscheinend die Gerüchte über offene und verborgene Kämpfe zwischen den Orken und den Nortraven als auch Zwergen auf der Insel stattfinden. Zwar liegen der Reaktion des Siebenwind Boten noch keine weiteren Informationen über die Gründe dieser Kämpfe dar, doch es darf durchaus gemutmasst werden, dass hier der lang schwelende Konflikt zwischen den Rassen nun offen zu Tage tritt. Scheinbar scheint sich keins der Völker mehr dem König unterwerfen zu wollen und verletzt in gröbster und verbrecherischster Weise seine Person, die da versprach, schützend ihre Hand über alle Völker und Rassen im Großreich Galadon zu halten.

Zwar zeigen die Nordmänner auch hier auf Siebenwind hin und wieder offene Sturheit und Widerstand gegen die Authorität der Krone und des Reiches, doch niemals übertraten sie auf solch dreiste Weise die Regeln und Gesetzte des Reiches. Auch von den wilden Orken war nichts anderes zu erwarten, denn waren es nicht ihre grausamen Vorstöße in die Herzlande Falandriens, die das Reich mehrmals fast an den Abgrund trieben, doch jedesmal nur gestärkt wieder umbezwungen ließen? Doch von den Zwergen ist solch ein Verrat an der Krone unerwartet und ruft tiefste Enttäuschung hervor, denn bisher glaubte man in ihnen einen treuen Verbündeten für Reich und Krone gefunden zu haben. Soll dies nur alles eine Lüge gewesen sein und behalten nun die unkenden Stimmen recht, die da behaupteten, die Zwerge würden nur solange dem Reich treu bleiben, wie es ihrem Dukatensäckchen dient?

Es bleibt zu hoffen, dass die Kämpfe zwischen den Rassen alsbald ihr Ende finden, im Notfall auch gewaltsam durch das Banner niedergeschlagen werden, und die Verantwortlichen gerichtet werden. Denn kaum einer wird wohl glauben, dass die gesamten drei Rassen auf solche Weise korrumpiert sind? Vor allem die Zwerge, strenggläubig im Namen Bellums, werden wohl nicht alle gleichzeitig solch einem Irsinn verfallen sein. Möge auch die heilige Mutter Kirche und die Götter selbst den Völkern Einsicht schenken, auf dass sie nicht mehr die gottgewollte Ordnung stören.

Der Bote weist außerdem darauf hin, dass den Aushängen des "Gewissens von Siebenwind" kein Glauben zu schenken ist, da diese auf ketzerische Weise das Tun von Ritterschaft und Lehensbanner angreift und ihnen Untätigkeit vorwirft. Diese Behauptung muss aufs heftigste bestritten werden.

L. H.



14. Carmar  -  Hinterhältiger Angriff der Schwarzorken

Am Wandeltag, dem 27. Carmer, geschah es zur 18. Stunde, daß ein Gefreiter der Garnison Brandenstein seinen Wachritt über die Insel antrat, haben wir doch ein wachsames Auge auch an den kleinsten Flecken der Insel. Als er den Schlachtenpass durchqueren wollte wurde er hinterhältig von acht Schwarzorken überfallen, die mit gezogenen Äxten auf ihn zustürmten. Tapfer verteidigte sich der Recke dem nur sein Mut und sein Schwert zur Seite standen, doch letztlich war die Übermacht der schwarzpelzigen Tiere zu groß. Bis zur Bewusstlosigkeit gekämpft, wurde dem tapferen Gefreiten nicht nur seine wertvolle Ausrüstung abgenommen, nein, auch die Uniform wurde auf schändliche Art und Weise gestohlen. Eine Beleidigung für jeden ehrenhaften Soldaten und rechtschaffenden Kämpfer für den König! Trotz schwerer Verletzungen schaffte es der Soldat, dank seinem treuen Streitross, den Weg zurück nach Brandenstein zu finden und dort seine Kameraden zu warnen.

Noch während der Gefreite in der Kapelle behandelt wurde, zog eine Gemeinschaft von Soldaten und freien, stolzen Kämpfern aus, um der orkischen Gefahr entgegenzutreten! Als der Gefreite wieder bei Bewusstsein war, da konnte er in Brandenstein auch schon die stolzen Stimmen derer hören vor denen die schwarzen Hunde feige geflohen waren!

Kaum einen Tag später waren es wieder Orken die sich am Pass zusammengerottet hatten, um ihrem unehrenhaften Tun nachzugehen. Diesmal trafen sie jedoch auf einen Ritter des Falkenordens, den ehrenvollen Sire Randur Kantrin! Die Orken, aus dem Vortag schlauer geworden, stürzten sich zu zwölft auf den Sire, der den Kampf alleine gegen alle aufnahm. Drei von ihnen konnte er niederstrecken und schwer verwunden, als er hinterrücks von einem Orken in seinem Rücken niedergeschlagen wurde! Nun ruht sich der Sire im Hospiz zu Brandenstein vom schweren Kampfe aus, wohl verdient für seine tapfere Tat! Während die Soldaten des Königs auch heute wieder auf der Suche sind nach dem orkischen Pack, um die Bewohner Brandensteins und ganz Siebenwind zu schützen!

Uniformen kann man ersetzen - erst die Menschen, die sie tragen, machen sie zu etwas Besonderem! Ein jeder ehrbare, tapfere Recke, der noch nicht den Weg zum Dienst für König und Heimat gefunden hat, der möge sich noch heute bei einem zuständigen Feldmeister in Brandenstein oder Falkensee melden. Auf das sich dem schwarzen Pack nicht ein Schlumpfwinkel bieten möge in dem sie sich verstecken können!


Das Lehensbanner



14. Carmar  -  Orkenaufmarsch in Falkensee

Heute, am heiligten Ruanstag, der begangen wird im Gedenken an Finor, erschlagen von seinem Bruder Ruan, dem ersten Mörder Tare, der dazu verflucht wurde, auf ewig auf dem Erdboden zu wandeln, ereignete sich etwas gar seltsames, vielleicht gar einschüchterndes. Ein ganzer Trupp wilder Orken, mehr als 20 an der Zahl, marschierte in die Mauern von Falkensee. Vielleicht mag der Leser im folgenden nun Schilderungen über Verbrechen, Diebstahl, gar Todschlag, erwarten, doch unerwarteter Weise geschah nichts dergleichen.

Der einzige Angriff, den der wilde Orkenstamm führte, war einer auf die geschundenen Ohren der Bürger von Falkensee. Scheußlich grässliche Lieder stimme der Orkenmob an, und, falls man nicht sofort vom Marktplatz floh und es einem gelang, den betäubenden Lärm zu ertragen, konnte der der Orkensprache Kundiger aus den stümperhaften Gesang Loblieder auf ihren Anführer heraus hören. Friedlich, soweit Orken eben friedlich zu sein in der Lage sind, stimmten sie dese Gesänge an, zur Ehre ihres Häuptlinges.

Zwar waren die Orken bewaffnet, so wie die Bürgerschaft der Insel sie wohl immer sieht, aufgetaucht doch nach einem Gespräch mit Geweihten der heiligen Mutter Kirche legten gar die Orken, ansonsten als grässliche blutrünstige Bestien verschrieen, ihre primitiven Waffen nieder! Ein jeder Anwesende wurde Zeuge, das das Wort und der Richtspruch der Viere selbst bis in die Reihen eines solch primitiven Volkes, wie die Orken gewiss eins sind, reicht, als sie sich dem heiligen Recht fügten, dass Waffen am Ruanstag verbietet.

Mag man das gesamte Geschehen als ein für uns gar unverständliches Ritual betrachten, in dem sich der Häuptling seiner unumstrittenen Stellung versichert, so kommt man trotzdem nicht darum herum, zu sehen, dass selbst die Orken bereit sind, sich den Gesetzen der Viere, und damit auch dem Reich, zu fügen. Wohl Weise war die Tat des Königs, auch den Orken einen Platz auf unserer Insel zu geben, zeigt sich doch, dass sie, anders als oftmals beschimpft, in der Lage zu einem halbwegs friedlichen Zusammenleben fähig sind, indem sie sich der Krone unterwerfen.

L. H.



14. Carmar  -  Heilergilde geschlossen

Leider sieht sich die Redaktion veranlasst, auch weniger erfreuliche Nachrichten verkünden zu müssen. So fand man am Hospiz im Brandenstein den folgenden Aushang.


Werter Bürgerinnen und Bürger, werte Elfen, Zwerge, Hobbits, Nortraven und Orks und alle anderen Bewohner Siebenwinds, mit dem heutigen Tage wird die Heilergilde, auch bekannt als Communis Medici, ihre Pforten schließen und somit den Dienst an den Bewohnern der Insel Siebenwind einstellen. Gründe dafür gibt es viele, nicht zuletzt jedoch die schwache Besetzung bzw. das schwache Interesse an der Gilde selbst und letztendlich die scheinbar nicht mehr vorhandene Notwendigkeit einer Gildenstruktur für die Heiler und Alchemisten Siebenwinds.

Die derzeitigen Lehrlinge der Alchemie und der Heilkunst mögen sich bitte am Tempel der Viere melden, um dort ihre Ausbildung fortzusetzen. Namentlich seien hier Ihre Gnaden Celina oder Amelia genannt, sowie der Alchemist Raban. Ebenfalls sei der Orden der Tränen Vitamas angeraten, der unter der Leitung von Benion Sandelholz steht. Nicht zuletzt ist Samira Sandelholz, ansässig in einem Haus am See bei Falkensee, sicher dazu bereit, ein Auge auf die angehenden Heiler und Alchemisten zu haben.

Binnen einer Woche sei das Hospiz in Brandenstein geräumt, die Einrichtung desselbigen bleibe bestehen. Das Hab und Gut der Gilde wird in gleichen Teilen an den Orden der Viere sowie an den Orden des Bundes der Tränen Vitamas gegeben. Die Bücher "Die Geschichte der Communis Medici" sowie "Grundlagen der Heilung", beide geschrieben von Leomar Finkenfarn, werden in die Obhut der Bibliothek des Ordens der Viere gegeben. Die derzeit nicht anwesenden Heiler und Alchemisten seien über die Auflösung der Heilergilde zu informieren.

Wir danken allen, die uns über die letzten drei Jahre helfend zur Seiten standen. Wir danken den zahlreichen Alchemisten und Heilern, die die Gilde zu dem machten, was sie bis zum heutigen Tage war. Wir danken der Obrigkeit für die Bereitstellung von Räumlichkeiten, die die Communis Medici stets kostenfrei nutzen konnte und nicht zuletzt danken wir den Göttern, die uns stets behüteten.
Die Viere seinen mit Euch und mögen die verbliebenen Heiler und Alchemisten eines Tages einen neuen Zusammenschluß bilden, in Erinnerung an die Communis Medici und zum Wohle der Bewohner Siebenwinds.


Die Redaktion schließt sich diesem Wunsch an und hofft alsbald die Gründung einer neuen Heilergilde bekannt geben zu können, denn es gebe nur wenige wertvollere Geschenke der Viere, als die eigene Gesundheit.



14. Carmar  -  Spinnenangriffe in Brandensteins Stadtmauern

Gar unglaublich mag es dem Leser erscheinen, doch wahr ist jedes geschriebene Wort dieses Artikels. Den helligen Tag, mitten auf dem Marktplatz Brandensteins, hatte eines dieser monströsen Spinnenwesen ausgesucht, um ein Opfer zu schlagen. Versteckt hielt es sich auf dem Dach des Botengebäudes, an die Schindel gedrückt, sich den Blicken der ehrbaren Bürgern erziehend, um dort auszuharren auf den richtigen Moment. Völlig überraschend schwang es plötzlich den Leib von den Schindeln und setze in einem unnatürlich weitem Sprung direkt auf eine arme Frau zu. Das Tier schlug dem wehrlosen Opfer die Klauen in den Hals, ohne sich um das laute Rufen und Schreien, als auch die beherzten Rettungsversuche der Brandensteiner Bürger zu scheren. Schließtlich konnte ein tapferer Recke im rechten Moment sein Schwert in den Leib des Tieres stoßen. Niedergeworfen sprang das Tier in seinem Todeskampf auf das Dach des Botengebäudes und setzte in Richtung der Kapelle über, doch dort in der Gasse wartete schon der tapfere Recke, um das Ungetüm mit seiner Klinge in Empfang zu nehmen. In einem langen und ausdauernden Kampfe konnte er dem Untier weitere tiefe Wunden in den Körper schlagen, bis dies, geschwächt und all seinen Kräften beraubt tot zusammenbrach.

Da bis dahin keine weiteren Angriffe von Spinnenwesen stattfanden, kann wohl nur das eine Exemplar seinen Weg in die Gassen Brandensteins gefunden haben. Sicherlich nicht von alleine, denn diese Tieren scheinen sich natürlicherweise nur im Ödland aufzuhalten und auch der stark befestigte und bewehrte Falkenwall wird von diesen Monstren nicht überwunden werden können. So bleibt nur der Schluss zu ziehen, dass schwarze Magie, ja gar Hexerei im Spiel war, welche dieses Wesen in unsere Stadt trug. Nur so kann es den wachsamen Augen der tapferen Soldaten entgangen sein.

Trotzdem scheint der Lehensherr den Ernst der Lage erkannt zu haben und weitsichtige Vorsichtsmaßnahmen veranlasst zu haben, denn seit einigen Tagen ist es den Bürgern der Insel erlaubt, Waffen zur Verteidigung des eigenen Lebens wider den Horden des Ungenannten auch in den Städten zu tragen. Mögen die Augen der ehrbaren Leut wachsam und offen sein für jede unrechtschaffenen und hexerischen Umtriebe, auf dass die Stadt von weiteren solchen Angriffen verschont bleiben möge.

L. H.



14. Carmar  -  Hexer in unseren Gassen?

Am 22. Querler machte sich der Herr Josef Gaumann, bekannt für seine Umtriebe mit allerhand unehrbaren Weibsbildern, auf den Weg in die Taverne von Brandenstein, die vorzüglichste Schenke mitten im Herzen der Stadt. Auf dem Brandensteiner Markt begegnete ihm allerdings ein älterer Mann. Dieser bedrohte ihn mit wüsten Beschimpfungen und zog einen gigantischen Bären von mindestens vier Schritt aufgebäumter Größe mit sich. Dieser Bärenhexer, vor dem der Bote ausdrücklich warnt, verlangte von Herrn Gaumann, dass er ihm augenblicklich 5000 Dukaten aushändige, wenn er nicht von dem Bären gefressen werden wolle. Da Herr Gaumann leider keine Dukate mehr besaß, wurde der alte Hexer wütend und ließ den Bären, dessen Ausmaß und Grausamkeit der Schreiber kaum zu schildern wagt, auf den Unschuldigen los.

Allein Herr Gaumanns Aufmerksamkeit ist es zu verdanken, dass dieses Geschöpf finsterer Hexerei überwältigt werden konnte, da er augeblicklich einen in der nahe gelegenen Taverne befindlichen Soldaten in Zivil heranrief. Dieser Recke, namentlich der Gefreite Famir, ertach die Bestie mit einem ruhmreichen Hieb. Herr Josef Gaumann bedankt sich bei dem heldenhaften Retter und dem gesamten Banner für den prächtigen Schutz der Straßen und warnt gleichzeitig vor dem Bärenhexer, welcher wie folgt beschrieben wurde: Mittelgroß, um die 60 Morsan alt, vom Alter verblichene Haare.

Jassyria el Vanjath



14. Carmar  -  Sind unsere Straßen noch sicher?

Zumindest der Süden Falkensees wird seit einiger Zeit von Schlägern und allerlei zwielichtigem Packe heimgesucht. Als Gegenmaßnahme beschloss die Verwaltung der Stadt nun, ein abgebrochenes Bauprojekt im Süden unter dem Namen "Vitamalinviertel" der Obhut des Banners zu entziehen, um die kriminellen Kräfte dort zu sammeln und sich gegenseitig aufreiben zu lassen. Für das Banner dürfte die Institution des Vitamalinviertels ein voller Erfolg sein, da allerhand Schurkenpack sich dort Blöße gibt. Allein der Weitsicht Sire Fedral Lavids ist es zu verdanken, dass einige niederträchtige Nordmannsgestalten ausfindig gemacht wurden, die sich in diesen Gassen herumtreiben. Durch die Weise Vorraussicht seiner Wohlgeboren und des Banners konnten diese Personen identifiziert werden und dem Volke der ehrbaren Nortraven als Gefahren für den Ruf der ganzen Siedlung Greifenklipp gemeldet werden.

Nach diesen weitreichenden Erfolgen wird das Vitamalinviertel nun in näherer Zukunft leer stehen. Angeblich wird erwogen, dass Viertel als Heim für Gossenkinder umzugestalten, jedoch ist dies nur das Gerücht. Fest steht jedoch, dass Sire Lavid nur allzu richtig gehandelt hat.

Lyam Anarjion



14. Carmar  -  Gespräch mit einem Bauarbeiter an der Mauer Brandensteins

Bote: An welch geheimen und überraschendem Bau lässt der Sire Steiner wieder werkeln, um die Stadt ein weiteres mal zu verschönern?

Arbeiter: Das weiß niemand so recht. Selbst die Vorabreiter wissen wohl stets nur, was am nächsten Tag zu tun ist, doch was am Ende übrig bleiben soll, bleibt unter der Hand... allerdings... ich sah ein paar Pläne im Arbeitsraum des geschätzten Baumeisters herumliegen, auf denen ein Brandenstein wie frisch erblühnt zu sehen war. Von wundervoller Bautenpracht, an welcher manche bedeutende Stadt sich noch messen wird...

Bote: Wie stehen die Arbeiter, die doch das Werk vollbringen, zu den Maßnahmen der Stadt?

Arbeiter: Die Bezahlung ist außerordentlich hoch, der Sire hat sich erneut als gnadenvoller, guter Mann erwiesen und seine regelmäßigen Besuche auf den Arbeitsstätten erhöhen die Freude an meiner Arbeit und der meiner vielen Mitstreiter außerordentlich. Die meisten genießen es, zu einem wichtigen Schritt der Entwicklung der Stadt beitragen zu dürfen. Und die Brandensteiner Frauen, die uns täglich bei der Arbeit zu besuchen, sind auch nicht zu verachten.


Allein die Tatsache, dass die schützende Mauer um Brandenstein nun nutzlos geworden zu sein scheint, ist ein glorreiches Zeichen für den Kampf gegen alle Feinde des Reiches. So seien die Gegner schon so weit zurückgedrängt worden, dass Brandenstein vollkommen sicher ist vor jedem Angriff und vor jeder Belagerung. Standhaft widersteht der wehrhafte Falkenwall jedem Angriff und stellt ein Bollwerk von Recht und Ordnung als auch dem Glauben an die Viere da.

So mag der Abbruch der Mauer Brandensteins als ein weiterer Triumph gegen alle Feinde des Königreichs gesehen werden, auf dass unsere Straßen so sicher bleiben, wie sie es jetzt schon sind und die Bürger weiter unbehelligt des Nachts ruhen können.

L. H.


© Siebenwind | Bote | Amun 2003