123.
Ausgabe

Ausgabe 123-Felatag, 5. Carmer 15 nach Hilgorad


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5. Carmer  -  Valjean zum Vogelfreien ausgerufen

Leset und vernehmet Bürger und Freie Siebenwinds,

Im Namen seiner Majestät Hilgorad I ap Mer, Rex Galadonia, Imperatoris Falandriae,
vertreten durch Ihro Gnaden, Baron von und zu Gerdenwald, vertreten durch Marschall Duin zu Tannenstein sei verkündet, dass der Aufrührer gegen die göttergewollte Ordnung,
Elares V A L J E A N von nun an als zum Tode verurteilter Vogelfreier anzusehen sei. Um jenem Tode zu entgehen sei dem Vogelfreien Valjean in der unendlichen Gnade des Barons, ein ordentliches Schnellgericht, sowie eine angemessene Bestattung zugesprochen, so er sich innerhalb drei Tage und drei Nächte unbewaffnet in der Burg vom Bunde der Tapferen ergeben habe.

Nach verstreichen jener Frist sei das Kopfgeld auf 50.000 Dukaten angehoben. Den Überbringern des vom Torso abgetrennten Kopfes möge Amnestie ob Ihrer vergangenen Verbrechen gewährt werden.

Ein jeder, der es waget, diesen Mann zu Hausen, zu nähren, ihm zur Flucht zu verhelfen oder in sonstiger Weise unterstützet, habe mit schwerster Strafe zu rechnen.


Für König, Reich und Baron.

Marschall Mael Duin,
Lehensherr zu Tannenstein, Protektor des Hauses von Gerdenwald


J.D



5. Carmer  -  Aufruf zur Mietbegleichung

Werte Bürgerschaft der Stadt Brandenstein!

Alle jene Mieter und Pächter, die eines der Häuser auf der unten abgedruckten Liste bewohnen, sind dazu aufgerufen ihre Miete bzw. ihre Pacht für den Monat Carmer zu entrichten. Auch ist es möglich für einige Monde im Vorraus zu zahlen.
Die Bezahlung erfolgt bei den Beamten des Brandensteiner Rathauses.
Ebenso mögen all jene erscheinen, die Gatter oder Felder in oder um Brandenstein gepachtet haben, da auch jene Pachten beglichen werden müssen.
Anbei seien all jene, die dem letzten Aufruf zur Mietbegleichung noch nicht Folge leisteten, an diese ein letztes Mal daran erinnert, ehe das Lehen das Mietverhältnis aufkündigt und Hab und Gut zur Bezahlung der Mieten beschlagnahmt.

Des weiteren lässt die Stadt Brandenstein verkünden, das es wieder freies Bauland zur Pacht im Westen der Stadt gibt. Anfragen oder Entwürfe sind am Rathaus abzugeben.

Die Lehensverwaltung zu Brandenstein."

Liste der Häuser:

BS 04
BS 07
BS 09
BS 10
BS 13
BS 15
BS 17
BS 22
BS 25
BS 31
BS 32
BS 33


J.D



5. Carmer  -  Mitteilung des Königlichen Gerichtes

Das Königliche Gericht zu Siebenwind lässt verlauten, dass der ehrwürdige Vater Wim Derfflinger, Geweihter des Astraels, vom Gerichte zum vollen Beisitzer des Königlichen Gerichtes und Inselstaatsanwalt berufen wurde. Es seie dem Gerichte eine besondere Ehre und Freude Vater Derfflinger, treuer Diener der heiligen Viere und mit der Weisheit Astraels gesegnet, in den Reihen der Gerichtsbarkeit auf Siebenwind willkommen zu heißen!

Es liegt eine harte Zeit hinter den Bewohnern des Eilands Siebenwind und noch große Anstrengungen liegen bevor: Die schmerzhaften Verluste der vielen zurückliegenden Monde scheinen bereits zu heilen, doch die Narben dessen was passieret seien noch lange nicht verschwunden! Um so wichtiger die Einheit der Insitutionen und Völker! Darum rufe man an dieser Stelle innständig dazu auf, die Wunden der Vergangenheit zu vergessen und voran zu blicken! Denn die ewigen Gegner der göttergewollten Ordnung werden jede Schwäche zu nutzen suchen, jede Gelegenheit nutzen, Salz in die Wunden zu streuen. Diesem könne nur durch die Eingkeit aller Institutionen begegnet werden! Hand in Hand und mit gegenseitigem Vertrauen spreche das Königliche Gerichte für und mit allen Völkern Siebenwinds Recht. Ein besonderer Ausdruck dieses Vertrauens und persönlicher Freundschaft seie auch die hervorragend Arbeit von Inselrichter Altumion Eisenbruch aus dem Volke der Dwarshim, den man vor langem ernannt habe.

Der vom ehrwürdigen Vater Derfflinger vor den Vieren und dem König gesprochene Amtseid ist ein besonderes Zeichen der auf Ewigkeit in Stein gemeiselten Verbundenheit von Recht und Glaube: So beginnet dieser mit dem Auftrage, "... im Namen der Krone Recht zu sprechen, ... allein der Wahrheit und der Gerechtigkeit verpflichtet, wie es die Herren Astrael und Bellum verlangen".

Die von unserem geliebten Könige in seiner göttlichen Weisheit erlassenen Gesetze binden einen jeden von uns, denn sie sind ein elementarer Pfeiler der von den Göttern bestimmten Ordnung! Genauso, wie der andere starke Pfeiler des Glaubens getragen werden von der souveränen geheiligten Kirche der Viere! Ohne beide Pfeiler stürze das Haus Tare zusammen und alles versinke im Chaos! Sie gilt es gemeinsam zu verteidigen gegen jeden frevelhaften Angriffe.

Nicht immer ist der Wille der Götter für uns, die wir deren Geschöpfe sind, klar erkennbar und so endet der Eid mit der Bitte: "Möge das allwissende Auge Astraels mir stets den Weg weisen und mir helfen die Wahrheit zu zeigen."

Getreu unserem König und den geheiligten Vieren zur Ehr!

seine Exzellenz Aurax Ellrothon, CI
Königlicher Richter

TR



5. Carmer  -  Eine Geschichte

Vor langer Zeit lebte in der Grafschaft Ersont nahe dem Drakenwald in einem kleinen Dorf ein Junge, der wie es schien vom Pech verfolgt wurde, sein Vater war noch vor seiner Geburt am Fieber gestorben und seine Mutter hatte er ebenso nie gekannt, die einzige die sich um ihn kümmerte war eine alte Frau der man nachsagte sie wäre eine Hexe, da sie etwas abseits des Dorfes im Drakenwald lebte. So hielten sie auch den jungen Arman, so hieß der Junge, für einen Hexer.
Als er eines Tages wieder ins Dorf ging, so selten er dies auch tat, um einige Kräuter und Pilze gegen Waren zu tauschen die sie selbst nicht herstellen konnten, hörte er beim Schmied bei welchem er eine neue Axt kaufen wollte das Gerücht, dass ein Ungeheuer im Drakenwald sein Unwesen treiben sollte.
Diese Bestie sollte eine Mischung aus Mensch und Bär oder Wolf sein, erzählte der Schmied, entstanden aus schwarzer Magie und geleitet von einem Schwarzmagier.
Dieses Wesen wollten schon einige Dorfbewohner des nachts gesehen haben, wie es Schafe riss und in Hühnerställe einbrach.
Arman spürte wie der Schmied ihn misstrauisch beim Erzählen beobachtete, er glaubte Arman oder seine Ziehmutter, Jalina, wären dafür verantwortlich.
Der Junge machte sich jedoch weder aus den Anspielungen des Schmiedes noch aus dessen finsteren, misstrauischen Blicken etwas, denn es war kaum anders als sonst wenn er ins Dorf kam.
Er bezahlte die Axt und ging wieder.
In der nächsten Nacht kam der Mensch-Wolf, wie in die Dorfbewohner furchtsam nannten erneut ins Dorf.
Er schlich um die Häuser, suchte nach Leben welches er vernichten konnte, denn dies war sein einziger Wunsch, zerreißen, zerstören. Warmes, süßes Blut schmecken.
Ängstlich blökten die Schafe auf der Weide als sie das Nahen des dunkeln Geschöpfes spüren.
Doch diesmal war es nicht auf der Jagd nach Tieren sondern nach Menschen. Es zerschlug mit einem Hieb von übermenschlicher Kraft die Tür und dran ins Haus ein. Die Bewohner des Hauses, durch den Lärm geweckt sahen vom oberen Ende der Treppe, denn im oberen Teil des Hauses befanden sich die Schlafräume der Familie, zu der Bestie hinab.
Schützend stellte sie der Hausherr vor seine Frau und seine zwei Kinder.
Knurrend sprang das Monster die Treppe hinaus und griff den Mann an. So tapfer er sich auch wehrte die Bestie zerriss ihn mühelos mit ihren Krallen und tödlichen Bissen.
Als sie ihr Werk vollendet hatte starrt sie einen Moment leise knurrend aus rotglühenden Augen zu der verängstigten Frau und den Kindern, wandte sich dann jedoch ab und floh aus dem Haus.
Zitternd kauerte die Frau mit den Kindern an der Wand neben dem toten Körper ihres Mannes bis Felars Strahlen Tare berührten.
Ein Nachbar welcher sich ob der Helligkeit des Tages wieder vor die Tür traute, eilte ihnen schließlich zu Hilfe.
Auch die anderen Bewohner des Dorfes kamen hinzu, man bestattete den Toten und traf sich anschließend in der einzigen, kleinen Taverne des Ortes um zu beraten.
Nach langem hin und her kam man überein einen Boten nach Draconis zum Ordo Belli zu senden, auf dass sich die Diener Bellums diesem Untier annehmen würden.
Rasch fand sich ein Freiwilliger, welchem man das schnellste Pferd, das im Dorf zu finden war, gab.
Der Bote machte sich sogleich auf den Weg doch würde es wohl einige Wochen dauern bis die Krieger Bellums einträfen.
So versuchten die Bürger sich und ihren Besitz einige Tage lang selbst zu verteidigen, in denen drei Männer schwer verletzt wurden. Die Bestie schien nun nur noch jagt auf Menschen und nicht mehr auf Tiere zu machen.
Bei ihren Versuchen sich zu verteidigen, sahen die Dorfbewohner des Wesen mehrmals im Drakenwald verschwinden.
Arman und Jalina bekamen von all jenem nichts mit denn sie lebten abgeschieden ohne Kontakt zum Dorf.
Nach einigen Tagen wanderte Arman, nichtsahnend erneut ins Dorf um einige Waren zu tauschen.
Misstrauen und Feindseligkeit, weit größer als sonst, schlugen ihm dort entgegen, voller Zorn und Wut beschuldigten die Dorfbewohner ihn des Mordes an dem Bauern, der Ketzerei und der Anwendung schwarzer Magie. Arman, welchen Jalina den Glauben an die heiligen Viere gelehrt hatte, konnte nur den Kopf über ihre Vorwürfe schütteln. Er hatte nicht die geringste Ahnung von Magie, wie sollte er da schwarze Magie wirken?
Auch hatte er nicht den Wunsch den Dorfbewohnern zu schaden, so sehr sie ihn auch hassten, denn Jalina hatte ihn die Liebe der Herrin Vitama gelehrt, welcher er ebenso wie der Weisheit Astraels, dem Mut Bellums und der Ruhe Morsans folgte.
So nahm er seinen Stab welchen er immer bei sich trug, wenn er ins Dorf ging und sagte den Dorfbewohnern er werde die Bestie mit dem Vertrauen auf die heiligen Viere abhalten bis der Ordo Belli käme.
Die Dorfbewohner hielten dies für eine Lüge und glaubten er würde die Bestie welche er selbst gerufen habe nur durch schwarze Magie abhalten wollen um sie glauben zu machen er seihe unschuldig.
Arman wusste nicht was ihn im Wald erwarten würde, denn er hatte die Bestie noch nie gesehen und er schenkte dem abergläubischen Gerede der Dorfbewohner nicht viel Glauben.
Er ging tief in den dunklen Wald hinein, welcher ihm jedoch keineswegs fremd war, sammelte er doch dort für Jalina Pilze und Kräuter. Als die Nacht herein brach hörte er ein unheimliches Heulen und er hielt kurz inne und sah sich um.
Als er jedoch nichts entdecke ging er weiter bis er zu einer Holzhütte kam, vor der Hütte war eine Feuerstelle, doch konnte er daran nichts weiter auffälliges entdecken.
Knarrend öffnete sich die Tür der Hütte und ein älterer Mann in einer grauen mit Runen verzierten Robe trat heraus. Er trug einige Amulette aus Knochen und verschieden Metallen am Gürtel. Und hinter ihm huschte die Bestie heraus.
Arman fürchtete sich jedoch nicht, da er wusste dass die heiligen Viere ihn beschützen würden. Stattdessen sprach er den Älteren respektvoll an, welcher den gruß leicht verwundert erwiderte.
Neugierig, denn Neugier ein rechtes maß an Neugier und somit ein Streben nach Wissen ist astraelgefällig, fragte ihn Arman nach dem Mischwesen aus Wolf und Mensch und Karamir , so stellte sich der ältere Mann vor, sagte ihm dass er es mit Hilfe von schwarzer Magie erschaffen habe.
Er erklärte, er quäle die Dorfbewohner um Speisen und alles andere was er benötigte von ihnen zu bekommen, doch sagte er dass es nicht seine Absicht gewesen seihe dass die Bestie Menschen riss, sondern eher so dass auch er die Bestie nicht vollkommen beherrschte.
So konnte er sie auch nicht einfach wieder bannen, selbst wenn er es gewollt hätte.
Arman erzählte ihm frei heraus dass die Dorfbewohner nach dem Ordo Belli geschickt hätten und jener wohl die Bestie vernichten und ihn verhaften würden.
Doch schlug er ihm vor bis zum Eintreffen des Ordo Belli jeden Tag erneut zur Hütte des Magiers zu kommen und jenem Kräuter, welche er benötigte und Speisen so wie frische Milch zu bringen und des weiteren darauf zu achten ob die Krieger des Ordo Belli im Dorf eingetroffen wären.
So kam Arman vier Tage lang jeden Tag zu Karamir und sie sprachen über vieles.
Karamir erwies sich als intelligenter und gewitzter Gesprächspartner.
Doch Arman, voller Glauben, gleitet durch die Weisheit Astraels gelang es Karamir von dem Fehl seines Handelns zu überzeugen. Er machte ihm klar dass wenn er um Vergebung bitten würde man ihm vergeben würde und man ihn nicht wegen Mordes hinrichten würde.
Arman schlug vor als Zeichen für Karamirs Reue die Bestie zu bannen, doch Karamir erwiderte dass dies nicht so einfach möglich wäre und nur durch ein Opfer, durch ein freiwilliges Menschenopfer möglich seihe.
Zuerst wollte Karamir sich selbst opfern, doch Arman erwiderte dass Karamir das Ritual durch führen müsse da er selbst nichts von Magie verstünde.
Sie beschlossen das Ritual am vierten Tag wenn die Nacht herein bräche durch zu führen.
Als der vierte Tag herein brach trafen die Streiter des Ordo Belli im Dorf ein.
Sie beschlossen sogleich in den Wald zu reiten um die Bestie zu suchen. Die Diener Bellums suchten den ganzen Tag ohne Erfolg.
Als die Nacht herein brach, bereitete Karamir das Ritual vor und Arman betete zu den heiligen Vieren, bat Morsan ihn in seine Hallen aufzunehmen.
Dann trat er ruhig zu Karamir, kniet vor jenem nieder und legte den Kopf in den Nacken, die Kehle für den tödlichen Schnitt entblößend. Doch die Bestie schlug Karamir zur Seite und stützte sich auf Arman und zerriss ihn.
Karamir sprach die Formel des Bannzaubers und die Bestie verschwand unter schauerlichem Geheul.
Die Krieger des Ordo Belli sahen dem Geschehen fassungslos zu, sahen wie Karamir weinend neben dem leblosen Körper von Arman nieder kniete und die heiligen Viere um Vergebung anflehte.
Und Sie, in ihrer unendlichen Gnade, erhörten sein Flehn, denn aufrichtig, von ganzem Herzen bat er um Vergebung.
Nachdem er den Dienern Bellums erklärt hatte was vorgefallen war und nichts verschwiegen hatte, nahmen sie den Leichnam, trugen ihn auf einem Wall aus ihren Schilden ins Dorf und bestatteten ihn mit allen Ehren als einer der ihren. Dann gingen sie zu Jalina, welche bereits ahnte was geschehen war und dankten ihr für die Erziehung des Jungen im Namen der heiligen Viergottkirche und der heiligen Viere.
Nachdem ihre Arbeit getan war machten sie sich zusammen mit Karamir auf nach Draconis und dieser diente fortan im Orden der Herrin Vitama zu Draconis und schütze das Leben welches er einst vernichtet
hatte.

Aelwin,
Diener Astraels



J.D



5. Carmer  -  Das große Turnier des Handelsbundes

Vor einigen wenigen Tagen fand im Hafen der Stadt Brandenstein ein großes Turnier statt, ausgerichtet und finanziert durch den Handelsbund. Eine Vielzahl von Kriegern aller Völker maßen sich im ehrenvollen Zweikampfe, während eine noch größere Anzahl Bürgerinnen und Bürger, Männer und Frauen aller Stände gleichsam gebannt dem Spektakel folgten. Nur wenige ließen sich durch die vom Handelsbund verlangten Eintrittspreise abhalten. Doch mit Sicherheit lässt sich sagen, dass jene die die Dukaten zahlten für ihr Gold ein aufs äußerste unterhaltsames Schauspiel geboten bekamen. Auch die Viergöttliche Kirche gab sich die Ehre, verschwand jedoch nach einem kurzen Disput und einigen Worten des Segens wieder zu großen Teilen.

Laut den Worten eines Händlers auf dem Markte war der grenzenlose Jubel und die fanatischen Anfeuerungsrufe der Männer und Frauen in der gesamten Stadt zu hören und zeugten von der Spannung, die sich während der Kämpfe immer weiter aufbauten. Hinzielend auf das große Finale, in welchem sich ein Gefreiter des Lehensbanners mit Namen Vincent Ebenstein mit einem Krieger messen sollte, der im Allgemeinen als 'Paule' bekannt ist und Paule Bitterling mit vollem Namen heiße. Jener hatte bis zu diesem Zeitpunkte eine glanzvolle Vorstellung gegeben, wie auch Gefreiter Ebenstein, der bis zum Finalkampfe ungeschlagen ward während des Turnieres.

Doch bevor es zu dem heiß ersehnten Kampfe kam unterbrach der Ringrichter aus dem Volke der Elfen das Spektakel und auf der Tribüne trat eine Knappin der Ritterschaft hervor. Jene verkündete die anstehende Hochzeit seiner Wohlgeboren Sire Stephan von Weidenbaches mit der liebreizenden Miana Tialis. Die versammelten Anwesenden nahmen die überaus erfreuliche Neuigkeit mit unterschiedlichen Gefühlen auf. Während einige wenige in begeisterte Beifallsstürme ausbrachen, beschwerten sich andere über die Verzögerung des Kampfes.

Doch jener sollte nicht lange auf sich warten lassen. Die beiden ehrwürdigen Recken betraten den Ring, während ihre polierten Rüstungen im Schein der Sonne schimmerten. Bald darauf drohte der Klang von Aufeinander schmetterndem Metall im Tosen der zuschauenden Massen unterzugehen. '..Die Spannung war kaum auszuhalten..' sagte wenige Stunden später eine Anwesende in Erinnerung an den Kampf. Ein langer Wechsel von heftigen Hieben und Stößen, gerissenen Finten und waghalsigen Kontern folgte. Gezeichnet durch nervenaufreibende Spannung und die Gebete mancher Maid, auf dass den Recken nichts zustoßen möge, stand der Gewinner des Turnieres schließlich fest. Paule Bitterling, der knapp und doch siegreich gewesen war und im Beifall der Massen einen Moment des Rausches auskosten konnte.

Glücklich mögen alle jene sich schätzen, die jenem Spektakel beiwohnten. So hoffe man, auch jenen die es versäumten einen Eindruck vermittelt zu haben und verbleibe in der Hoffnung, dass jenes Turnier des Handelsbundes nicht das Letzte gewesen sein solle.


Arn



5. Carmer  -  Orken in den Wäldern

Mit Verwunderung und Furcht mag mancher während der vergangenen Tage und Wochen in den Wäldern gestanden haben, seinen Mund geöffnet in einem stillen Gebet an die Götter, während eine Schar von gefährlichen, gar monströsen Kreaturen sich stampfend ihren Weg durch das Gehölz suchte. Reptilienartige Wesen, schuppig und grün ihre Haut mit abstoßenden Waffen in ihren Händen. Haushohe Monstrositäten, mit Baumstämmen als Keulen. Und all jene an den rasselnden Ketten von Orken, die ihre Brut an der Leine führten wie manch ein edler Herr seinen Schoßhund.

Ein Soldat des Lehensbanners erklärte dem Boten, dass es sich bei jenen Monstern um Krieger des Echsenvolkes und zumeist Oger handele, beizeiten auch Trolle und Goblins, welche der schieren Kraft der Orken nicht hatten widerstehen können. Auch von Übergriffen auf die Bevölkerung hörte der Bote Gerüchte, so dass einem jeden geraten sei besonders in den dunklen Stunden der Nacht den Schutz der Stadtmauern in Anspruch zu nehmen um vor derlei Schicksalen verschont zu bleiben.

Auch die Kadaver von Pferden sieht man immer öfter, die kümmerlichen Überreste einst stolzer Rösser in ihrem eigenen Blute liegend - So kann man nur hoffen, dass der geneigte Leser diese Ausgabe nicht in Kürze auch sein eigenes Tier derart vorfinden wird.
Gerüchten zufolge sind es auch hier zuvorderst Orken, die diesem schändlichen 'Zeitvertreibe' frönen.

Arn



5. Carmer  -  Händler erneut auf dem Marktplatz bestohlen

Man schrieb den 23. des Querlar und die neunte Stunde des achten Zykluses. Als ein Mann, die Haare unter einem Kopftuch verborgen, einem Händler, der seine Waren an einem Stand ausgebreitet hatte, im Vorbeigehen ein Kupferkettenhemd stahl. Die Rufe des Bestohlenen blieben nicht ungehört, doch ein hinzueilender Rekrut konnte lediglich feststellen, dass es dem Dieb gelungen war samt Beute zu entkommen. Der verursachte Verlust belief sich nach Angaben des Händlers auf nahezu 1.500 Dukaten und er räumte gleich ein, dass dieser Diebstahl nicht der erste war, dem er zum Opfer fiel. So wurde auch gleich die Frage laut unter den Anwesenden, warum nicht der Marktplatz durch den ein oder anderen Soldaten gesichert wird.

Sollte also eine merkwürdig erscheinende Person in den nächsten Tagen ein Kufperkettenhemd verkaufen wollen, haltet die Augen offen, Bürger Brandensteins.


HTd



5. Carmer  -  Ausschreibung der Stadtverwaltung Brandenstein

Werte Bürger und Freie der Handelsstadt Brandenstein!

Im Namen seiner Hochwohlgeboren, dem Lehensvasall zu Brandenstein, ruft der Stadthalter all jene Arbeitsfaehigen auf, die bei der Anfertigung einiger Viehgatter im Norden der Stadt helfen wollen.
Am Rathause können sich Interessenten melden und vom diensthabenden Sekretarius einschreiben lassen.
Es sei kundgetan, dass der Stadthalter den kräftigen Helfern wohlwollend eine Summe von 500 Dukaten zumisst.
Der Termin zum Gatterbau ist für den Mondstag, 16. Carmer [Mittwoch, 15.09.] angesetzt. Interessenten mögen sich an jenem Tage zur Mitte des sechsten Dunkelzyklus [17:30] am Rathaus einfinden.

gezeichnet,
Alexander Stein
Stadthalter zu Brandenstein

J.D



5. Carmer  -  Bekanntmachung vom Sekretariat der Lehensverwaltung

Das Sekretariat der Lehensverwaltung sucht fähige Männer und Frauen für die Schutztruppe der Lehensverwaltung. Die Schutztruppe hat sich dem Schutz von Objekten und Personen der Lehensverwaltung verschrieben und überwacht ebenso den Geld- und Warentransport.

Gesucht werden diejenigen, die ein Schwert gut zu führen wissen, absolut reinem Glaubens sind und mit Herz und Seele das Lehen unterstützen möchten.

Der Grundsold werde im Mondlauf aus 1000 Dukaten bestehen.

Interessierte mögen sich bitte im Rathaus der hiesigen Stadt Brandenstein melden.

gez. Fayola
Beamtin der Lehensverwaltung
im Auftrage von Midraan Minerius, Oberkommerzienrat

J.D



5. Carmer  -  Personalgesuch

Den Vieren und seiner Majestät zur Ehr', Bürger und Freie Siebenwinds!

Hiermit sei verkündet, dass die Taverne "Zur Roten Seeschlange" zu Brandenstein neues Personal einstelle.

Gesucht werden:
1 ausgebildeter Koch oder Bäcker
1 Küchenhilfe oder Lehrlinge der Koch- und Backkunst
1 Fischer
1 Gehilfe für die Viehzucht

Geboten werde, neben einer gründlichen Einarbeitung, ein angemessener Lohn, daneben freie Verpflegung und bei Bedarf Unterkunft in der Taverne.
Lehrlinge erhalten eine umfassende Ausbildung in allen Bereichen der Koch- und Backkunst.

Ausserdem sei verkündet, dass die "Rote Seeschlange" für den nahenden Morsan Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch zu guten Preisen ankaufe.

Interessenten mögen sich bei Frau Svendra Merseck oder Herrn Harwarn in der Taverne melden.


J.D



5. Carmer  -  Ein Freund

Ein Lied will ich singen über meinen Freund Lyrenn,
wie oft habe ich ihm des nächtens in die Augen gesehen,
er war und ist mir noch oft Gefährte,
wies mir stets den Weg, wenn ich mich verirrte,
hat mir oft über dem Meer sein Herz anvertraut,
mich oft erwischt, wie ich beim Schicksal Wohlwollen geklaut,

saß mir oft gegenüber bei einem Glas Wein,
war mir nicht selten zu meinen Gebeten der Schrein
und meist die Antwort bei einer Träne auf der Haut,
denn in seinem Schein, habe ich mir stets mein Heim gebaut
und oft und öfter, wenn er nicht da und ich ihn vermisst,
weiß ich doch, dass er seinen alten Freund nicht vergisst.

HTd



5. Carmer  -  Brandenstein

Brandenstein du schöne Stadt
Klag nicht über das was du verloren hast

Du stehst wie eine Königin im fremden Land
Hast Herz und Zepter hoch erhoben in der Hand

Das Land herum verdorrt und leer
Doch das kümmert dich nicht sehr

Du denkst allein in meinen Mauern
Das Leben ist nicht zu bedauern

Doch so stark und weiß du bist
Etwas wichtiges selbst du vergisst

Die Knilche haben gar so freie Hand
Verzaubern die Leut mit allei Tand

Dadurch alles wird trist und grau
Keine Freude man zeigt zur Schau

Aber kein Bangen kein Verzagen
Du musst doch nur die Bunten fragen

Wir sind da weil du uns brauchst
Bald alles bunt wenn du durch die Gassen schaust




B


© Siebenwind | Bote | Amun 2003