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20. Onar - Dankesschreiben
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Die Freigiebigkeit von Sir Dueff blieb nicht ohne Widerhall in der notleidenden Bevölkerung. Bereits einen Zyklus nach der Essenausgabe erreichte folgendes Dankesschreiben den Boten.
Glöckchen saß allein im Wald
es war ihr hungrig und recht kalt.
Doch was hilft schon leises Klagen?
Sie muss sich einen Ritter jagen.
(Dafür schon die Verordnung spricht,
denn nen Jagdschein braucht man nicht!)
Auch stehen die recht gut im Futter
(vor allem unser braver Luther).
Und ausserdem weiss jedes Kind,
das Ritter hinten saftig sind!
Gedacht, getan: da kniet sie nieder
senkt demütig die Augenlider.
"Vitama, Herrin, bitte sehr,
schick mir nen dicken Ritter her.
Ich weiss, Du hast mich nicht vergessen,
es wär nun Zeit fürs Abendessen!"
Und sieh! Schon naht heran
ein knackigfrischer Rittersmann.
Sir Dueff, er naht im Dauerlauf
dorthin wo Glöckchen lauert auf.
Er wirkt recht heiter und recht froh.
(Das Glöckchen schielt nach seinen Po.)
Und springt ihn dann von hinten an,
den armen braven Rittersmann.
Der Ritter stuzt und glaubt es kaum:
"Was hängt denn da am Mantelsaum?"
Denn unten an dem Fellbesatz,
baumelt nun ein frecher Fratz!
Der Mantel ist schon halb zerissen,
das Glöckchen hat sich festgebissen.
Und während noch der Ritter schaut,
es eifrig immer weiter kaut.
Das fast ganz leis ein süßer Schmerz
das kleine goldne Ritterherz.
"Fürwahr! Ich bin ein Rittermann,
ich muss doch helfen, wenn ich kann!"
Das waren seine letzen Worte.
Und auf der Suche nach ner Torte,
Räucheraal und Hühnerbein
er rannte in den Wald hinein.
Tief im Wald, am Lagerfeuer
sitz ein kleines Ungeheuer.
Wo es ganz behaglich grillt
'ne Keule von des Königswild.
Was ja, wie ihr alle wisst,
ganz furchtbarbös verboten ist.
(Nicht das Grillen über Feuer,
die Rede ist vom Ungeheuer!)
Kurz gesagt: Die Waldesluft
ist erfüllt mit Bratenduft!
Und wer diesen Ritter kennt,
dem man auch "den Luther" nennt,
ahnt auch schon was gleich passiert....
Das Monster ist nun angeschmiert.
Es kriegt nen BUMMS! auf seinen Kopf
und fort ist Luther (mit dem Topf).
Tief im Wald, am Lagerfeuer
weint ein kleines Ungeheuer......
Voller Stolz kehrt er zurück,
doch hat der Luther heut kein Glück,
Denn zurück an jenem Ort
sind Glöckchen und der Mantel fort.
Und bis zum ersten Morgengrauen
sieht man ihn nach Glöckchen schauen.
Man sieht auch auch am Markte stehn
und traurig in die Gassen spähn:
"Komm doch raus, du kleiner Schlingel!
Schau, ich hab nen Zuckerkringel!"
Das Glöckchen aber, froh und frei
Im Walde kocht sich: Mantelbrei.
RvS
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19. Onar - Ritterentführung
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Etwas gar unglaubliches ereignete sich vor wenigen Tagen!
Sir Steiner, der charmante und allseitsbeliebte Ritter fiel in die Hände übler Schurken! Viele Berichte gingen darüber beim Boten ein. Unglücklicher weise konnte man nicht feststellen, welcher den Tatsachen entsprach. So sah sich der Bote veranlasst, drei unterschiedliche Sichtweisen zu veröffentlichen:
Bericht von Sir Luther Dueff:
Höret Bewohner Siebenwinds!
Freudige Kunde ist zu vermelden, der von feigen Schergen entführte Hochmeister des Falken, der wohlbekannte und geachtete Sir Siegfried von Steiner ist wohlbehalten zurück! Am 13. Onar gelang es den tapferen Streitern des Lehnsbanners, den ehrenwerten Rittern der Sieben Winde und nicht zuletzt dem heldenmütigen Richter Logrin Goldaxt den verschleppten und mit dem Tode bedrohten Hochmeister des Falken zu befreien.
Bei jenem kühnen Manöver zogen es die feigen und ehrlosen Entführer des Sires vor, das Weite zu suchen. Sollen sich jene Würmer in den tiefsten Löchern verkriechen, welche sie zu finden vermögen - eines Tages wird sie der gerechte Zorn des Lehens Siebenwind und seiner treuen Bewohner ereilen! Daher preist die Ritterschaft eine Belohnung von 30.000 Dukaten für denjenigen aus, der die Entführer lebend vor die Ritterschaft führe oder den entscheidenden Hinweis zu ihrer Festnahme liefert!
So hoffen alle Bewohner der Insel, dass sich der Hochmeister rasch von dem ihm zugefügten Schmerzen und Qualen erholen werde.
Es sei dazu noch erwähnt, dass die Entführer einen bedauernswerten alten Mann als Boten verwandten, die sie schrecklich gefoltert und gequält hatten. Jenem seien die Genesungswünsche der Bewohner Siebenwinds überbracht und der Dank für seine mutigen Taten versichert.
Bericht unseres Mitarbeiters Galadol:
Hört her Bewohner Brandsteins und Bewohner Siebenwinds etwas schreckliches ist unserem Kapitän Felidran wiederfahren. Er war am 10 Onar zur späten Abendstunde, auf dem Weg zu seinem Freund Logrin Goldaxt einem Zwergen.Er zeigte Logrin sein Pferd, als plötzlich Piraten Ihn und Logrin überfielen, etwa 20 Stück an der Zahl! Es kam unweigerlich zum Kampf, Herr Siegfried Steiner der auch dort wahr stellte sich dem Kampf tapfer. Der Sieg schien nahe, als plötzlich eine weitere Meute dieser skrupelosen Piraten auf sie stürmten.Die Hoffnung auf Sieg war dahin. Die Piraten ketteten Logrin und Kapitän Felidran an einen Zaun und nahmen den werten Herr Steiner als Geisel! Sie nahmen nicht nur ihn als Geisel sondern stohlen auch noch das prächtige Pferd des ehrenwerten Kapitäns! Man hofft inständig das der ehrenwerte Herr Steiner bald befreit wird und die Piraten ihrer Gerechten Strafe zugeführt werden. Die Ritter beraten was nun zu tun sei, man hoffe eine schnelle Lösung zu finden die Herr Steiner retten kann.
Bericht eines kleinen Mädchens namens "Glöckchen":
Fela erglänzt im Abendrot
und Steiner isst sein Abendbrot.
Und denkt bei sich, ganz leis und still:
"Ich endlich was erleben will!
Die Papiere fressen mich noch auf!
Wohlan, ich mach nen Dauerlauf!"
Und legt auch gleich die Rüstung an,
(Ihr wisst, er ist ein Rittersmann)
verlässt zufrieden dann sein Haus
udn klappert aus der Stadt hinaus.
Und wie er grad so um sich blickt,
da sieht er was - und erschrickt.
Zwei Kerle, schrecklich unrasiert,
ein kleine Mädchen, welches friert,
Und ne Dolch an ihre Kehle...
(die Kleine schreit aus ganzer SEELE)
Und Steiner denkt sich: Wie Gemein!
ICH sollt an ihrer Stelle sein.
Immer haben andre Spass!
Doch die Gelegenheit beim Schopfe fass
ich nun und stelle mich bereit
als bestes Opfer weit und breit!
Gesagt, getan. Die Schurken staunen!
Sie flüstern, tuscheln, murmeln, raunen.
Dann nehmen sie den Ritter mit.
(Der grinst nun breit, und hält gut Schriit).
In einer fernen Höhle dann,
man rastet mit den Rittermann.
Und Steiner erzählt nun lang und breit
von seiner schönen Knappenzeit
Die Schurken aber stöhnen schon,
doch denkt man an den hohen Lohn:
Den wie jeder Bürger weis:
Nen Ritter bringt nen hohen Preis.
Und Steiner raucht und erzählt
wie man zum Ritter hat erwählt,
ihn für grosse Tapferkeit......
Ein Schurke ruft: "Es wird nun Zeit!
Weiter, weiter müsste man!!"
"Wohlan!" sprach da der Rittersmann.
Und während man am Sumpf spaziert
er plaudert sichtlich ungeniert
Von Rössern, Ruhm und grossen Taten,
von Orken, Trollen und auch Schraten...
(Ein Schurke ging dabei verlorn
und hat dem Übel abgeschworn.
In der Krypta fand man ihn,
er brabbelt "Stille!!" vor sich hin.)
Und weiter ging dann auch die Reise
und Steiner, plaudert klug und weise
von Ehre, Glauben und Moral....
(Der Schurke weint in stiller Qual.)
Man nähert sich schon Rohehaven
und Steiner murmelt was von Schafen,
von Tuch und auch von Produktion......
Da nähern sich die Ritter schon!
Und als der Schurk' die Ritter sah
das wurde eins ihm sofort klar:
Wenn einer schon andauern spricht,
in Massen er ertägt sie nicht.
Und schreiend rennt er eiligst fort.
Steiner aber wartet dort,
bis der Graf reitet heran
und tadelnd spricht zu unsren Mann:
"Dein Schwert, du hast es wohl vergessen
im Braten, nach dem Abendessen.
Das ziehmt sich gar nicht, junger Mann!
Was fängst du ohne Schwert denn an?"
"Oh man hat mich oft belehrt,
das Wort sei mächtger als das Schwert!"
Steiner sprichts und grinst recht breit:
"Ab ins Bett, ist Schlafenszeit!"
RvS
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19. Onar - Essensausgabe
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Ihr hungrigen Bürger Siebenwinds merkt auf! Seine Wohlgeboren Sir Luther von Dueff zu Suedfall wird ab Mondtag den 21. Onar alle sieben Tage der notleidenden Bevölkerung Nahrung zukommen lassen. Man solle sich nur zum Beginn des 7. Hellzyklus vor den Boten einfinden.
RvS
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